Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon Beinhart » Mo 15. Okt 2012, 10:27

Moin,
Fang ich mal so an :
Es wird ein digitaler Zähler ausgebaut und durch einen digitalen Zähler ersetzt. Dieser hat einige Zusatzfunktionen.
Aus der allgemeinen Argumentation heraus sind diese Funktionen ->
-Direktes Ablesen des Verbrauchs (Für den Normalverbraucher wird beim alten Zähler scheinbar nur die Einheit "Energie" ausgegeben. Diese kann man aber Problemlos durch die Zeit teilen um dem dertzeitigen Verbrauch zu sehen)
-Speicherfunktionen und damit die graphische Aufbereitung von Verbrauchskurven (z.B. der Verbraucher schließt den SM an den PC an -> Persönliche Auswertung)
-Möglichkeiten eines Tageszeitenabhängigen Strompreises - sprich, der Verbaucher erhält Vergünstigungen oder Verteuerungen zu bestimmten Zeiten und der Stromvebrrauch kann direkt zu diesem Preis zugeordnet werden
-Fernabschaltung (...............................)
-Fernablesung mit kurzen Zeitintervallen (z.B. Sekündlich)

Im folgenden die für mich aufgelisteten Nachteile und Vorteile

Vorteile :
-Ich kann den direkten Stromverbrauch sehen, was ich zwar vorher auch schon konnte aber ich brauche keine Stoppuhr und eventuell ein bischen Kopfarbeit. Vielleicht spare aich auch ein klein wenig Zeit, wenn es sich um kleine Verbraucher handelt und ich warten muss, bis der analoge Zähler sich sichtbar dreht, die Energie also ablesbar ist.
-Anzeige der Verbrauchskurven ist irgendwie interessant, in einem Privathaushalt weis man jedoch in der Regel, wann man seinen Herd oder seinen Computer anschaltet und auch wieder auschaltet.
-Ich kann ein paar Euros sparen, indem ich Verbraucher in günstigere Tageszeiten schiebe.

Nachteile :
- Finanziell z.B. durch Mehrkosten durch zeitlich nicht verschiebbare Verbraucher zu ungünstigen Tageszeiten. Der Anschaffungspreis von 70 - 100€ .
- Der Energieverteiler bekommt durch das sekündliche Abrufen meiner Verbrauchsdaten sensible Daten über mich. Studien zeigen z.B. , dass man nachweisen kann, welchen Film ich schaue oder allgemein welchen Verbraucher ich wann wielange anschalte und ob überhaupt jemand zu Hause ist oder vielleicht zuviele etc............
- Fernabschaltung, da kribbelt es irgendwie ein wenig. Es genügt ein Knopfdruck und gezielt kann jedem einzelnen der Strom abgeschaltet werden. Das kann versehentlich sehr schnell passieren (unterstell ich jetzt einfach mal), oder ein Ein Hacker tut dies.

wenn ich ein wenig länger Nachdenke würde mir vielleicht ein wenig mehr dazu einfallen.
Nun versteh ich jedoch nicht, wofür eigentlich dieser sekundenschnelle Datenabruf gut sein soll. Ich meine, was bringt es dem Energieverteiler, wenn dieser nun von jedem Einzelnen weis, wieviel dieser derzeitig Verbraucht? Warum reichen nicht feiner Verteilte Knotenpunkte die z.B. von einem Wohnviertel insgesamt den derzeitigen Verbrauch zu übermitteln? Muss denn der Energieverteiler nicht auch ohne SM schon wissen, wie ausgelastet derzeitig das Netz ist?
Mir will einfach nicht der Nutzen in den Kopf.
Warum wird zum Beispiel nicht einfach der Preis an meinem Smart Meter übermittelt, und dieser zeigt später dem Verteiler, wieviel ich bezahlen muss. Warum soll diese Abrechnung nicht im Smart-Meter geschehen.
Also zusammengefasst : Der Energieverteiler muss doch nun auch schon ohne Smart-Meter wissen, wieviel Leistung das Netz benötigt und es regulieren. Er weis doch also sowieso schon über den Derzeitigen Verbrauch im Netz bescheid.
Mir ist klar, das Smart Grid im weiter ausgefächertem Bereich Mehr bedeuten kann, aber mir geht es nun ersteinmal speziel um diese Geschicte.
Beinhart
 
Beiträge: 65
Registriert: Di 22. Mär 2011, 11:11

Re: Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon Manfred » Mo 15. Okt 2012, 16:54

Hallo Beinhart,

[quote="Beinhart"] mir geht es nun ersteinmal speziel um diese Geschichte.[/quote von diesen speziellen Geschichten gibt es reichlich und alle zum Wohle der Bürger :lol:. Diese Geschichten in einem größeren politischen Zusammenhang gesehen ergeben dann einen Sinn. Diesen Gedankengang mag ein jeder für sich selbst klären, Strom aus der Steckdose wird teurer werden auch mit diesem wunderbaren Zähler.

Grüße
Manfred
Manfred
 
Beiträge: 1194
Registriert: Fr 3. Dez 2010, 08:31

Re: Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon Beinhart » Mi 24. Okt 2012, 20:33

Moin,
ja, aber mir kommt da einfach nicht der Sinn in den Kopf!
Kann mir denn wirklich keiner sagen wozu das gut sein soll, wenn Smart Meter bei Neubauten und Totalsanierungen sogar schon Pflicht sind?
Es muss doch einen guten Grund haben...
Beinhart
 
Beiträge: 65
Registriert: Di 22. Mär 2011, 11:11

Re: Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon bernhard8 » Do 25. Okt 2012, 12:15

Ich sehe hier schon Vorteile. Der Verbraucher kann seinen Verbrauch nun ziemlich genau kontrollieren und ev. auch darauf reagieren. Die Netzbetreiber kennen die Qualität ihres Netzes damit erstmals beim Verbraucher. Sie werden aufgrund der dezentralen Einspeisung nämlich viel genauer auf Spannungsschwankungen reagieren müssen. Die Trafos in den Stationen sind dzt. ungeregelt. Das wird eingestellt Daumen x Pi je nachdem wieviele Verbraucher ungefähr am Netzsegment draufhängen. Das ist mir schon klar dass man hier genaueren Regelungsbedarf in Zukunft hat.
http://www.bernhard-raab.info/windrad
Benutzeravatar
bernhard8
 
Beiträge: 450
Registriert: So 10. Jan 2010, 18:10
Wohnort: Hofkirchen / Oberösterreich

Re: Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon Roland » Do 25. Okt 2012, 12:25

Hallo Bernhard !

Alles schön und gut, aber wieso soll das dann der Verbraucher Zahlen :!: :?:
Du bekommst bei uns in Österreich auch schon die entsprechenden amtlichen Smart Meter Zähler.....

Aber dafür wird auch ein vielfaches der jetzigen Zählergebühren verrechnet!! :evil:

Diese Mehrkosten kannst du nie und nimmer mit den Vorteilen die sich daraus ergeben einspielen !

Da ist günstiger du misst die Nachzählerleitungen selber..

lg

Roland
Roland
 
Beiträge: 263
Registriert: Fr 8. Jan 2010, 20:20
Wohnort: Wien

Re: Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon bernhard8 » Sa 27. Okt 2012, 09:35

Soweit ich das bei uns in AT mitbekommen hab verlangt der Regulator dass die Netzbetreiber den Zähler kostenlos tauschen. Man zahlt ja ohnehin die Zählergebühr oder Miete oder wie auch immer das heisst. Ob der Zähler analog gefertigt oder digital aufgebaut ist spielt keine Rolle.

Bei uns zuhause musste der Zähler gegen ein Smart Meter getauscht werden als wir letztes Jahr die PV Anlage installiert haben (Überschusseinspeisung macht 2-Wegemessung nötig). Für den Tausch hat der Netzbetreiber glaub ich 20 Euro verlangt was ich nicht übertrieben finde.
http://www.bernhard-raab.info/windrad
Benutzeravatar
bernhard8
 
Beiträge: 450
Registriert: So 10. Jan 2010, 18:10
Wohnort: Hofkirchen / Oberösterreich

Re: Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon Roland » Mo 29. Okt 2012, 10:08

Hallo Bernhard !

http://www.profil.at/articles/1243/560/ ... -industrie

Ich habe vor kurzem (ca. 7 Monate) meinen Zähler angemeldet....

Bei Vertragsabschluß hatte ich auch die Möglichkeit ein Smart Meter einbauen zu lassen.
Die Anschaffungsgebühren waren meiner Erinnerung nach nicht so viel teurer, dafür die monatliche Zählergebühr ein mehrfaches der für den normalen Zähler.

Ich werde mal schauen ob ich dazu noch was bei meiner Unordnung finde :)

Aber mit Sicherheit zahlen wir für die Umstellung....wer denn sonst ??......Der Netzbetreiber sicher nicht !....Siehe auch den verlinkten Artikel

lg

Roland
Roland
 
Beiträge: 263
Registriert: Fr 8. Jan 2010, 20:20
Wohnort: Wien

Re: Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon Roland » Mo 29. Okt 2012, 20:41

Hallo Bernhard !

Ich hab's gefunden :D

Für den Lastprofilzähler mit Fernauslesungseinrichtung (und nichts anderes ist ein Smart Meter) 60,-€ pro Monat :!:

Im Vergleich dazu ein Schnäppchen der gute alte Drehstromzähler um 2,62€ pro Monat...

Und jetzt erspar dir mal 57,38€ im Monat an Stromkosten nur weil du dein Lastprofil kennst :D

lg

Roland
Dateianhänge
EVN Nebenleistungen001.pdf
monatliche Zählergebühr
(232.31 KiB) 68-mal heruntergeladen
Roland
 
Beiträge: 263
Registriert: Fr 8. Jan 2010, 20:20
Wohnort: Wien

Re: Smart Meter - Nachteile, Vorteile, Argumentation

Beitragvon bernhard8 » Mi 31. Okt 2012, 01:36

Wir sind bei der EnergieAG in OÖ. Meines Wissens kostet die Zählermiete nicht mehr. Bin aber nicht der Kunde bei dieser Anlage, da muss ich bei Gelegenheit nochmal nachfragen ob sich hier was geändert hat. Warum auch teurer? Außerdem glaube ich nicht dass die Smart Meter in Zukunft mehr kosten dürfen als die Ferraris Typen. Mechanik ist bei großen Stückzahlen teurer.
http://www.bernhard-raab.info/windrad
Benutzeravatar
bernhard8
 
Beiträge: 450
Registriert: So 10. Jan 2010, 18:10
Wohnort: Hofkirchen / Oberösterreich


Zurück zu allgemeine Themen



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste