Hallo in die Runde.
Ich bin der Gert und habe mich extra wegen dieses Threads hier angemeldet.
Bernd hat geschrieben:Ich habe gehofft das die Seiten über meine Elektromofa irgendwann von Google gefunden werden und sich dadurch dann
neue Kontakte ergeben würden.
Da hast Du Recht, denn das Foto des Kynast-Mofas auf Seite 4 zeigt mein Fahrzeug, das ich vorgestern ersteigert habe.
Da leider keine Papiere vorhanden sind und ich auch sonst recht wenig über das Fahrzeug weiß, hoffe ich, hier mehr zu erfahren und vielleicht auch Tips oder Kopien der BA zu bekommen.
Die ursprüngliche Firma Kynast ist ja leider nicht mehr existent.
Im Gegensatz zu SOLO, bei denen man noch einige Unterlagen bekommen kann.
Momentan bin ich zeitlich etwas unter Druck, deshalb nur ein paar kurze Sätze zu dem Fahrzeug:
Ich halte die Fahrzeuge von SOLO, Mars und Kynast für identisch.
Falls es Abweichungen gibt, sind sie meiner Meinung nach auf die jeweiligen Baujahre zurückzuführen und nicht auf den Firmenaufkleber.
Die Firma SOLO hat z.B. auch für den Einachserhersteller IRUS Motorhacken gebaut, die dann auch unter eigenem Namen verkauft wurden.
Ich selbst fahre so ein Ding mit Anhänger wie auf dem Bild.
http://ralfsteck.de/wp-content/gallery/ ... ilder1.jpgSOLO war damals eine relativ kleine Klitsche und hat viel als Zulieferer gearbeitet.
Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, daß es mehrere Hersteller eines fast identischen Produktes gegeben hat.
Zumal das Fahrzeug damals schon wie Blei in den Läden gestanden hat.
Ob SOLO, Mars oder Kynast; ich gehe davon aus, daß die alle in Stuttgart bei den Emmerichs gefertigt wurden.
Da mein Hobby das Restaurieren von alten Fahrzeugen aller Art ist,
kann ich auch noch einen Tip zur Entfernung von Pulverbeschichtungen geben.
Das geht am besten, wenn man die Metallteile mit der Propangasflamme warm macht (nicht glühend) und die weichgewordene Beschichtung mit einer runden Drahbürste (betrieben mit biegsamer Welle oder Druckluftschleifer) runderschrubbt.
Die richtige Temperatur hat man schnell raus. Zu kalt geht nicht, zu heiß schmiert.
Geht 100x schneller als Sandstrahlen, was man dann an den hervortretenden Rostnestern unter der Beschichtung aber dann trotzdem machen sollte.
Alles draußen machen; die Beschichtung (PVC) erzeugt beim Erhitzen üble Dämpfe.
Den Riementrieb kann man deutlich verlustleistungsärmer bauen, wenn man auf Zahnriemen wechselt.
Der braucht durch seine Formschlüssigkeit kaum Vorspannung und hat auch so gut wie keine Seitenreibung, die beim V-Keilriemen ebenso wie beim Poly-V-Riemen (Rippenriemen) für die Kraftübertragung ja zwingend nötig ist.
Der Nachteil ist, daß der Zahnriemen keine Schutzfunktion bei Überlastung bietet.
Oft werden Riementriebe verwendet, um Leistungsspitzen abzupuffern. Da rutscht ein Keilriemen (Motoranlauf) einfach kurz durch, ohne daß etwas passiert.
Der Zahnriemen ist nach einem Übersprung unter Last Müll.
Geräusche der Kette:
Ein Kettentrieb läuft nie rund.
Denn ein Kettenrad ist kein Kreis, sondern ein Polygon, also ein Vieleck, auf dem sich die Kette als eine, in regelmäßigen Abständen unterbrochene Gerade mehr oder weniger ruckartig abrollt.
Je kleiner die Zähnezahl, desto mehr ruckeliger. Unabhängig vom Durchmesser des Kettenrades.
Dieses ruckartige Umlegen der Kettenglieder erzeugt dieses Geklacker.
Würdest Du die Zähnezahl vorn und hinten verdoppeln, wäre es trotz dann immer noch gleicher Übersetzung fast komplett weg. Nur ist kein Platz für solche Kettenräder.
Und hier noch ein alter Bericht, der wohl zeigt, daß Deine Reichweite wirklich nicht besonders schlecht ist:
http://www.zeit.de/1973/32/das-ende-der ... le/seite-1Ich schau die Tage hier noch mal rein.
Schön, daß es noch andere Verrückte gibt, die sich mit diesen einstigen Ladenhütern abgeben.
Viele Grüße
Gert