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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Mo 9. Okt 2017, 21:38
von Bernd
Ja "normale" Sterngriffmuttern gehen auch. Meine Dinger sind ja auch normale Normteile die von Haus aus ne M5 Mutter drinn haben.
Die Mutter muss aber sehr tief liegen damit sie noch vernünftig auch den Gewindebolzen drauf geht.
Ich habe meine Schraubdinger in dieser Hinsicht nachgearbeitet.

Den Gepäckträger habe ich mir selber angefertigt, ist aber immer noch nicht abschliessend fertig.

Grüße

Bernd

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Mi 11. Okt 2017, 09:09
von Rollergert
Hallo Frank,
schön daß wieder einer mehr dabei ist.

Sternmuttern gehen natürlich auch, wie Bernd schon sagte.
Aber sie üben einen unwiderstehlichen Reiz auf Langfinger aus.
Die laden ja zum Drehen ohne Werkzeug ein.

Dann lieber modifizierte Hutmuttern oder, wenn der Platz reicht, Muttern mit Zweilochantrieb (wie bei der Flex) oder Schlitzmuttern verwenden.
Hatte ich schon an meiner ersten BMW, nachdem mir am laufenden Band die Blinker abgeschraubt wurden.

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Mo 5. Aug 2019, 12:41
von Rollergert
Leider hängt bei mir das Projekt, seit ich Vater geworden bin.
Die wenigen Minuten Freizeit am Tag verbringe ich mit anderen Sachen.


Aber hier noch mal einen Link zu einem brauchbaren Motor, wenn man das Original nicht mehr bekommen kann und dann auch die Akkutechnik wechseln will.
Der Preis scheint mir günstig, weil ja auch der Regler enthalten ist.


https://www.ebay.de/itm/Fur-Dreirad-Red ... 0040.m2060

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Di 10. Mär 2020, 23:32
von MarkSchell
Guten Abend zusammen,
ich bin der Markus und habe diesen Thread in den letzten Tagen geradezu verschlungen: ganz großes Kino was Ihr mit Euren SOLOs da baut und gebaut habt!
Mein Projekt kommt aus der selben Ecke, eine Hercules E1. Die habe ich aus einem Garten gerettet, wo sie mehrere Jahre im hüfthohen Gras stand, ohne Motor und mit durchgerostetem Batteriefach. Aber mit originalen Papieren (!) und sogar mit Schlüssel im Etui der Firma wo es gekauft wurde. Zustand gar nicht mal so übel.
Ich habe in der E-Bucht 2 Radnabenmotoren (3kW und 1,5kW mit Reglern gekauft, das klappte mit kleineren Modifikationen auch soweit. Problem ist dass die E1 mit 9"-Rädern daher kommt, und die Radnabenmotoren 10" haben. Hier seid ihr mit den SOLOs klar im Vorteil, da passt schon mal die Reifengröße, wenn ein Radnabenmotor verbaut werden soll.
Es ist mir auch ein Motor mit Regler zugelaufen, bis auf die Tatsache dass es ein Bürstenmotor ist baugleich mit dem von Rollergert zuletzt gezeigten: der hat ein Planetengetriebe davorgesetzt, es steht 600/min drauf, das entspräche schon recht gut der angestrebten Umdrehung des Hinterrades (Umfang 1,05m, wären dann 37,8 km/h).
Ich will das Gerät irgendwann (legal) auf die Straße bringen, dazu muss wieder ein 9" Hinterrad rein (auch weil das 10"ige nicht wirklich passt).
Jetzt muss ich mich entscheiden ob ich versuche
  1. einen Radnabenmotor abzudrehen und einen 9"er Felgenkranz darauf zu montieren, das wird platzmäßig sehr eng, und von Rundlauf her anspruchsvoll. Vorteil: maximaler Wirkungsgrad, Rekuperation, leise, gute Bremse. Nachteil: keine zweite Kette zum Hinterrad für die Pedale, etwas weiter weg vom Original.
  2. den oben genannten Motor (passenderweise 800W) mit Getriebe anstelle des originalen einzubauen, mit Antrieb über Kette an die Zwischenwelle, wie hier schon sehr schön beschrieben. Vorteil: weitgehend original, unauffällg. Nachteil: keine Reku.
Einige von Euch sehen das ja anders, aber Reku finde ich wichtig.
Batterien auf jeden Fall Lithium, ich erwarte eine doppelte bis dreifache Reichweite gegenüber den Bleiakkus und dem (mit Verlaub) grottenschlechten originalen Antriebstrang.
Es wird langsam vorwärts gehen; wir haben 3 Kinder zwischen 16 und 20, das Haus ist noch lange nicht fertig renoviert, und von den geplanten 3 (!) E-Autos ist auch erst eines fahrbereit und zugelassen.
Ich werde wenn's klappt am WE mal ein...zwei Bilder reinstellen. Und ich freue mich auf Kommentare, Kritik und Anregungen!
Schönen Abend!
Markus

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2020, 01:04
von Bernd
Hallo Markus und herzlich willkommen hier im Forum.
Nach meiner Erfahrung ist 1kW Leistung des Motors ausreichend für 35 - 40 kmh.
Auf der Electra möchte man mit dem sehr wackeligen Fahrwerk auch nicht unbedingt schneller werden als diese 40 kmh.
Warum findest du Rekuperation besonders wichtig ? Ich glaube es wird zeitlich im normalen Betrieb nicht so viele
Gelegenheiten dafür geben. Wenn du das realisieren willst dann aber nach Möglichkeit so das man die Mofa ohne wesentlichen
Abbremsungen auch mal schieben kann. Ich jedenfalls bin froh das ich mich für den Freilauf entschieden hatte denn früher
oder später bleibst du mal wegen "Spritmangel" liegen. Ich musste mehr als einmal schieben... :)

Bin gespannt auf deine Bilder.

Grüße

Bernd

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2020, 20:58
von MarkSchell
Hi, generell wird die kinetische Energie im wahrsten Sinne des Wortes "verheizt", wenn man sie in die Bremsen steckt. Von unserem Clio electrique weiß ich dass gut die Hälfte der Ah auf der anderen Seite eines Hügels wieder zurück im Akku waren, der hatte eine recht gute Anzeige dafür. Das war ein Auto mit einem monströsen 20kW-Bürstenmotor, mit einer Steuerung der 90er Jahre. Heute mit den BLDC und entsprechenden Reglern ist der Wirkungsgrad deutlich besser, ich schätze dass 2/3 wieder in den Akku gehen.
(Für eine 27kW-Asynchronmaschine mit 144V Nennspannung könnte ich das sagen wenn ich in meinem jetzigen E-Auto schon einen Ah-Zähler drin hätte, der ist aber noch nicht fertig. Die Zahlen liefere ich dann nach.) In unserer Gegend ist es besonders bergig, da bekommt Rekuperation noch mal richtig Sinn. Und wenn man es recht bedenkt, mit der richtigen "Hardware" (also Motor und Regler) kriegt man die kWh ja einfach geschenkt, und schont Bremsen und Nerven.
Zum Thema Freilauf, also Schieben ohne Antrieb: bei ausgeschaltetem Regler (also offene Enden der Motorwicklungen) leistet der Motor keinen Widerstand; wie denn auch, er müsste ja die Energie irgendwo hin packen.
Anders wenn man die Wicklungen kurzschließt: ich hatte mal den Fall dass beim Einbauen das Hinterrad beim Drehen von Hand praktisch blockierte. So sehr dass ich dachte der ist jetzt kaputt. Waren aber 2 von den 3 Anschlüssen des BLCD die sich einfach berührten. Was wiederum beweist dass die Antriebe sehr gut generatorisch wirksam sind.
Ich denke auch dass die 800W reichen werden, ich will dass das Mofa so halbwegs der StVZO entspricht. Und es wird nicht die Hälfte davon in einem Keilriemen stecken bleiben, daher schätze ich dass doppelt so viel am Hinterrad anstehen wird wie im Original.
Schieben will ich eigentlich nicht.
Ich mach mal eine sehr überschlägige Rechnung auf: ich kriege bei 18650er Zellen mit 15Kg ungefähr 2,6kWh zusammen; wenn ich jetzt mit Dauervoll"gas" (=,8kW) fahre dann sind 3,33 Stunden vergangen und ich bin auf einer geraden Strecke theoretisch 100km gefahren.
Ok, man soll seine teuren Akkus ja nicht leerfahren, und ohne Not auch nicht ganz volladen, also ist bei 80% ladeende und bei 20% Restladung Schluss mit Fahren, aber ich habe dann immer noch 60km zurückgelegt. Zur Arbeit und zurück sind es bei mir 50km, da kann ich noch locker auf dem Nachhauseweg zum Getränkemarkt vorbei fahren und mir eine Kiste Bier holen.
Das sind jetzt alles Zahlen ohne Hintergrund: ich habe keine Ahnung wie effektiv der Motor sein wird, und was die kleinen Mofas so für einen Verbrauch haben: Wenn Ihr mir da konkrete Zahlen (kWh/100km) liefern könntet: sehr gut!

So ich muss los, Tochter vom Fußballplatz abholen. Bis denne,
Markus

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Do 12. Mär 2020, 17:19
von Bernd
Hallo Markus, wenn du nicht ganz so optimistische Werte annimmst dürftest du näher an die Realität kommen.
Mein Akku wiegt ca. 17Kg und kann real knapp zwei kw speichern, etwas weniger. Das sind tatsächlich erzielte Werte, keine aus Prospekten.
Er hat nominell 52,5V und 40Ah.
Mit den realen 36Ah fährt meine Electra, ohne das ich groß bremse, ca. 65km weit. Dann schaltet das BMS ab, mehr geht dann nicht.
Vor Abfahrt war der Akku randvoll, danach total leer.

Schieben will keiner.... aber es wird doch mal nötig werden, da bin ich mir recht sicher.
Mein Motor hat allerdings 1000 Watt Abgabeleistung, nicht Aufnahmeleistung.
Bei nur 800W Aufnahmeleistung liegst du ja in etwa auf dem Niveau des Originalmotors, der zuletzt glaube ich 750 oder 850 hatte.
Damit würde ich mal ca. 30kmh anvisieren, so richtig kann das glaube ich keiner vorher sagen.
Es fehlen in deiner Berechnung der Reichweite noch die Werte für die Verluste der Baugruppen.

Es ist wie bei der Kalkulation für ein Hausbau oder Umbau. Rechne zu den akribisch ermittelten Gesamtkosten noch mal 30% drauf und dann passt es in etwa.
Hier würde ich für die Berechnung der Reichweite ähnlich verfahren, nur anders herum, aber erst nach dem ich zuvor die Verluste auch mit einbezogen hätte.

Die Rekuperation bringt bei so einem Gefährt wie einer Mofa vergleichsweise wenig weil man damit, ganz im Gegensatz zum Auto, praktisch
immer Vollgas fährt. Gas weg nehmen oder mit wenig Gas fahren gibt es nur selten.
Deshalb ist auch das Einsparpotential nach meiner Meinung auch viel geringer.
Wenn man im Gebirge wohnt könnten bergab Fahrten vielleicht etwas bringen.

Beim Rückwärtsschieben ist mein Antriebsmotor ja eingekuppelt. Auch bei abgeklemmten Motor lässt sich das Mofa dann nur sehr mühselig bewegen.
Wenn das vorwärts so wäre würde ich das Mofa niemals weit bewegen wollen.
Das liegt daran das PM Elektromotore eine gewisse "Schwergängigkeit" haben, die man auch spürt wenn man den Motor von Hand durch dreht.
Bei Generatoren ist es das gleiche. Je hochwertiger der Motor, desto feiner ist meist auch seine Verblechung im Kern und desto geringer fallen
die Wirbelstromverluste aus, die eben diese Schwergängigkeit hervor rufen.

Grüße

Bernd

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Fr 13. Mär 2020, 20:38
von MarkSchell
Hi Bernd,
Danke für die Zahlen, die will ich mal weiter spinnen: Du hast nominell 1,89 kWh und kommst 65km weit, macht 2,907 kWh/100km. Mit meinen angenommenen 2,6kWh käme ich dann in der Tat "nur" 89km weit. Mit der batterieschonenden Strategie, zwischen 20% und 80% zu fahren wären das immehin noch 71,5km. Und da sind Deine Verluste ja mit berücksichtigt. Damit wäre ich sowas von zufrieden dass ich gerade schon ein bisschen aufgeregt bin. Ich kann's kaum erwarten dass es wärmer wird und ich in die Garage kann! Setzt natürlich voraus dass die Hercules/DKW E1 einen ähnlichen Verbrauch hat wie Deine SOLO. Eure 10"-Räder sind ja besser als 9"er was den Rollwiderstand angeht. Und Ihr habt teilweise so schöne Speichenräder!
Du schreibst dass das BMS abschaltet und die Batterie dann total leer ist, das sollte aber nicht so sein; das BMS wird wohl frühzeitig abschalten, so bei 20% oder 15%, oder?
Der Einwand dass so ein Mofa eigentlich nur Vollgas kennt ist gut, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Vor dem Hintergrund ist vieleicht die originale "Regelung" per EIN-AUS gar nicht mal so schlecht gewesen. :?
Und beim Herunterbremsen von 25...30 km/h ist natürlich auch nicht sooo viel kinetische Energie zu rekuperieren. Andererseits geht ja auch bei diesen niedrigen Geschwindigkeiten wenig Energie ins Hinterrad und in die Umgebung verloren. Der reale Nutzen einer Reku wäre jedenfalls eine Untersuchung wert.
Ich such am Wochenende mal ein paar Fotos raus und stelle sie wenn's klappt rein.
MfG
Markus

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: So 15. Mär 2020, 21:31
von herbk
Hi Ihr,

ich hab' mir für die kurzen Strecken jetzt auch "was Eletrisches" angeschaft, Ist zwar keine Electra, aber dafür mit 45 km/h zugelassen.

ebike.jpg
ebike.jpg (355.45 KiB) 9490-mal betrachtet


Ich habe das Teil aber erst seit Ende Oktober und kann deshalb noch nicht viel Erfahrungswerte weitergeben.
45 km/h brauchen logischerweise etwas mehr Strom, - wenn ich diese Geschwindigkeit nicht überschreite komme ich mit dem 20Ah Akku etwas über 40km weit. Allerdings ist der Stromverbrauch, genau wie der Kraftstoffverbrauch beim Verbrenner, stark von der Fahrweise abhängig wenn ich "richtig Gas gebe" ist nach 20km schluß. Anders herum habe ich es aber auch schon geschaft über 50km weit zu kommen... :D :D

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

BeitragVerfasst: Mo 16. Mär 2020, 13:45
von Rollergert
Da möchte ich mich meinen Vorrednern anschließen:
Die Gelegenheiten, bei der ein Mofa im Schiebebetrieb arbeitet und dabei Energie zurückspeichert, liegt selbst bei einer ausgiebigen Tagestour sicher nur im Sekundenbereich.
Das Möff steht ja schon fast, wenn Du das Gas zurücknimmst. Die Bremsen haben an so einem Fahrzeug eher einen Sicherheitsaspekt als einen fahrdynamischen.
Dafür würde ich keinen zusätzlichen Aufwand betreiben und mir zusätzlich die Suche nach einem leistungsstarken und preisgünstigen Controller erschweren.
Die Großserienteile, die man überall für unter 50,-Euro bekommen kann, haben eigentlich so was auch alle nicht.

Wenn Du ernsthaft vorhast, Deinen Umbau offiziell auf die Straße zu bringen, lege ich Dir aber vorher dringend ein Gespräch mit dem TÜV-Menschen Deines geringsten Mißtrauens ans Herz.
Sonst siehst Du Dich umgehend mit Sachen wie "...geht gar nicht...!" oder der Forderung nach irgendwelchen Gutachten im fünfstelligen Kostenbereich konfrontiert.

Nicht umsonst haben hier alle großen Tuner aufgegeben, wenn es ans wirklich Eingemachte geht.


Ansonsten natürlich auch ein freundliches "Hallo" von mir.
Und auch der Wunsch, das dieser erst einmal ganz unauffällig begonnene Thread in diesem doch thematisch eigentlich anders gelagerten Forum weiterhin ein Dauerbrenner mit wachsenden Postings bleibt.