Adiabatischer Kühlschrank Test

Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon Beinhart » Di 14. Mai 2013, 21:26

Moin.

Ich hatte einen schönen langen Text über mein neues Projekt geschrieben der nun verlorengegangen ist.
Naja das Bild erklärt vielleicht genug aber ein bischen erklär ich doch noch.

test.jpg
test.jpg (197.43 KiB) 10772-mal betrachtet


Dies hier soll ein "adiabatischer Kühlschrank" werden wobei dieser Kühlschrank ja garnicht so adiabat ist.
keine Ahnung ob es das in dieser Bauart schon gibt und bin echt gespannt auf die Ergebnisse, auf die
ihr noch mindestens einen Tag warten müsst, aber soviel kann ich euch schonmal verraten.

Das Ding soll in dem gezeigten Rohr Wasser verdunsten und dadurch diesen hässlichen Styroporkarton kühlen.
Das alte, von innen an das Rohr gespannte T-Shirt soll sich von alleine durchgehend mit Wasser vollsaugen
und ein Lüfter soll an einem Ende von dem Rohr Luft durch das Rohr pusten und Wasser verdunsten.
Der PC-Lüfter ist auf dem Bild nicht drauf. Dieser soll für den ersten Probelauf heute Nacht oder Morgen
erstmal mit 12V spannung laufen.
Der Clou soll eigentlich sein, dass ich alleine mit den 2-3 Watt Leistung vom Lüfter eine viel höhere
Kühlleistung bekomme als mit anderen Kühlprozessen. Ziemlich ernüchternd ist aber ersteinmal, dass
professionelle adiabatische Kühler mit Sprühnebel arbeiten und eine Temperaturdifferenz von 10° schaffen.
Alsosehr viel werde ich mir ersteinmal nicht erhoffen, denn es wird wahrscheinlich sehr viel Kühlleistung
dadurch verloren gehen, dass Prozessbedingt der Luftsrom durch das Rohr zieht.
Wahrscheinlich wird das T-Shirt auch irgendwann einmal anfangen zu gammeln.
Schauts eucheinfach mal an.

Erstmal,
Beinhart
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon Bernd » Di 14. Mai 2013, 21:33

Ganz tolle Geschichte. Ich bin sehr gespannt denn solche Dinge interessieren mich immer sehr.
Bin gespannt auf deinen ersten "Testbericht".

Grüsse

Bernd
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon vm » Di 14. Mai 2013, 22:04

Hallo Beinhart

Das klingt interessant ,und ist nachweislich ein funktionierendes System basiert aber auf Oberfläche und Turbulenz

Die in dem Rohr eingesperrte Textilfaser tut zwar ihr bestes aber mit den 10 Kelvin Temperaturdifferenz im Kühlschrank hätte ich so meine Bedenken

Ich denke mal das Kühlgut sollte (nur mal umgekrempelt vorgestellt ) im Rohr liegen,das Gewebe um das Rohr (faltig) ,ein Gehäuse drum (mit Abstand) und

die Luft möglichst Turbulent zwischen Gehäuse und nassem Gewebe entlang strömen lassen

Das Rohr könnte man durch ein einseitig beschichtetes Gewebe oder ähnliches einsparen

Nur mal so vom Gefühl her


mfg.Volker
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon Beinhart » Di 14. Mai 2013, 22:29

Moin Bernd, Moin Volker.
Bernd, durch dich bin ich erst auf die Idee gekommen mal einen eigenen Kühlschrank zu bauen ;)

Volker, das ist eine gute Idee, werd ich mal drüber nachdenken. Man könnte dann beispielsweise innerhalb des Kühlschranks hinten
an der Wand eine gut Wärmeagebende geriffelte Aluplatte anbringen un da hinter die Luft durch Textilien oder sowas strömen lassen hmmm
ja ich werd heut Nacht mal ein bissel drüber nachdenken.
Mein Gedanke war , dass die Verdunstung möglichst auch an der Wärmeübertragenden Fläche stattfinden soll.
Vielleicht könnte ich dem Lufstrom ja noch einen Spin geben oder ein Gedanke war auch innerhalb des Rohres noch ein anderes
dichtes Rohr einzubringen, das die Luft näher an der Baumwolle strömen lässt.

Grüße,
Beinhart
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon Beinhart » Mi 15. Mai 2013, 10:11

So die ersten Testergebnisse :

Nach 1 Stunde Laufzeit : In der """"""Kühlbox""""""" selbe Temperatur wie die Außentemperatur. ( 19°)
Nach 2 Stunden : 0,5° Differenz
Nach 5 stunden : 1°

Zusätzlich hab ich einfach mal die Temperatur vom Luftstrom direkt an der Verdunstung gemessen : 16° also 3° Differenz!
Das bestätigt Volkers Aussage, den Prozess "umgekrempelt" ablaufen zu lassen und die Oberflächenbeschaffenheit einer
besseren Wärmeabgabe nach anzupassen. Naja, momentan habe ich nur dieses Kaminrohr.
Ich lass das Teil erstmal so weiterlaufen vielleicht kommen diese 3° Differenz ja auch irgendwann im Inneren an.

Interessant wäre vielleicht auch noch die verdunstete Wassermenge zu messen und damit die Vedampfungsenthalpie zu bekommen,
zusätzlich wäre vielleicht auch die Luftfeuchtigkeit gaaaaaanz interessant, da diese auch bei nicht 100% bestimmt auch Einfluss
auf die Verdunstungsgeschwindigkeit hat.
Weitere Ergebnisse folgen.
Grüße,
Beinhart
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon Famzim » Mi 15. Mai 2013, 17:49

Hallo Beinhart

Die ganze Sache ist eher eine Wetter Angelegenheit, und es spielen viele Vaktoren mit :)
Sehr wichtig ist die relatiefe Luftfeuchte.
Ist sie schon fast 100%, dann verdunstet ja kein Wasser mehr.
Also muß die angesaugte Luft möglichst trocken sein und aufnahmefähig.
Verdunstet nun ein teil des Wassers, wird die Luft feuchter UND "kälter" !
Darum nimmt sie weniger Wasser auf wie es anfangs scheint, eben nur bis zur niedrigeren End-Temperatur.
Sie sollte auch nach dem Kühlvorgang möglichst 100% Luftfeuchte haben, da sie auch abgekühlt wird, und verloren ist.
Also möglichst wenig Luftmasse verbrauchen!
Ich denke auch das nicht Turbulenz wichtig ist, sondern nur der Kontakt zwischen Wasser und Luft sehr intensief sein sollte.
Das geht auch wenn die Luft DURCH ein feuchtes Tuch hindurch muß , so wie beim Staubsauger durch den Beutel.
Noch eines, wenn der Lüfter die Luft "bläst" kommt meist auch seine Abwärme mit in das System, das ist zwar nur wenig Leistung, aber es wärmt.
Wenn der saugt, ist das nicht der Fall, und niedrigerer Luftdruck ist auch kälter.
Denkt mal an die unterschidliche Ferreisung der Autoscheiben bei leichtem Wind.
Dann noch zu den "Kuhlflächen".
Ist es ein grösserer Behälter mit großer isolierter Aussenfläche, muß auch das bedacht werden zur aktiefen Verdunstungsfläche!
Ich hab da zb eine 12 V Kühlbocks , die bringt 12 ° Temperaturdiverenz nach mehreren Stunden, trotz Gebläse Innen und außen.
Kleiner Kühlkörper und große Aussenfläche :mrgreen:
Die "Pelltierelemente sollen 60° Temperaturdiferenz bringen, da bleibt nicht viel von über.
Gefriertruhen kühlen komplett die ganze Oberfläche von aussen, bis auf den Deckel , warum ??
Also ein nasser Lappen komplett aussen drumm ?

Gruß Aloys.

Gruß Aloys.
Famzim
 
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon Beinhart » Do 16. Mai 2013, 19:03

So ich habe den Kühlschrank nun eine Zeit laufen lassen und insgesamt kühlt sich der inhalt nach einem halben Tag um 2°C herunter.
klingt erstmal wie ein schlechtes Ergebnis -ist es ja irgendwie auch- das Experiment gibt aber genug Anregungen für Verbesserungen.

Ich werde die nächsten Tage mal den Kühlschrank umbauen. Ein paar Ideen, auch dank Volker, habe ich schon.
Grüße,
Beinhart
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon MaRiJonas » Do 16. Mai 2013, 21:18

Oder man verwendet einen Tonkrug, durch dessen Wand das darin enthaltene Wasser verdampft. Darurch wird das Wasser kühl gehalten, so wie es in heißen Ländern immer noch praktiziert wird. Der Doppelnutzen besteht darin, dass Ton durch die Porösität eine relativ gute Wärmedämmung hat.

Gruß
Richard
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon vm » Do 16. Mai 2013, 22:09

Stimmt dann braucht man auch das Gebläse nicht mehr,müsste man echt mal probieren , nur wo bekomme ich einen nicht Glasierten Tonkrug ohne Löcher her ??

mfg.Volker
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Re: Adiabatischer Kühlschrank Test

Beitragvon Roland » Fr 17. Mai 2013, 06:45

Hallo Volker !

Man könnte ja Tonrohre zum Weinlagern verwenden..... die sind meistens unglasiert.

in eine Wasserschale gestellt, das Kühlgut bzw. den Fühler in das Rohr gehängt und dann mit Styropor verschlossen.

Am besten an einen windigen Ort oder in der Sonne aufgestellt, damit das Wasser schneller verdunstet :D
Irgendwo hab ich mal einen Fernsehbericht mit einer Nassen Socke über eine Bierflasche gesehen.... das hat nicht so schlecht gekühlt
lg
Roland
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