Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon tredecim » Sa 14. Jul 2012, 11:13

Hallo allerseits,

ich mache derzeit Überlegungen zu einem neuen Projekt. Es soll eine Vertikalanlage mit ca. 1000 Watt Leistung werden. Vermutlich ein Lenz2 oder C-Rotor. Das steht aber alles noch aus.

Die Größenordnung wird irgendwas im Bereich von 2 - 2,5m Höhe und 1,5 - 2m Durchmesser sein. Näheres dazu zu gegebener Zeit.

Meine Frage bezieht sich jetzt auch die Lagerung. Ich habe vor, Flanschlager zu verweden. Vermutlich mit einer 30er - 40er Welle. Die Lager müssen dann aber nicht nur die seitlich durch den Wind auftreffenden Kräfte aufnehmen, sondern auch das Eigengewicht der Anlage tragen + Kräfte, die durch Schwingungen etc. axial auf die Lager wirken.

Meine Frage daher: Weiß jemand, ob die handelsüblichen Flanschlager (UCF 207 o.Ä.) solche axial wirkenden Kräfte dauerhaft schadlos aufnehmen können? Ich schätze mal grob, dass der Rotor um die 40kg haben wird. Es sollen 2 Lager eingesetzt werden.

Gruß

Michi
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon Bernd » Sa 14. Jul 2012, 19:20

Das müsste man in den Spezifikationen der Lager nachlesen können.
Für Radiallager gilt die Faustregel das sie 1/10 der zulässigen Radiallast auch axial vertragen ohne
Schaden zu nehmen.

Grüsse

Bernd
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon tredecim » So 15. Jul 2012, 15:31

Danke für die Antwort, das hilft mir doch schonmal weiter. Wenns dann soweit ist, kann ich ja auch nochmal ins Wälzlager Fachgeschäft ein paar Käffer weiter und die dort direkt fragen.

Ich habe aber noch etwas interessantes gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=QPQsV9RZ ... PQsV9RZ59Y

In dem Video sieht man gleich am Anfang eine Nahansicht der Lagerung. Das obere Lager ist wohl eines, das sowohl Axial- als auch Radialkräfte aufnehmen kann. Unten ist ein normales UCF Lager. Würde mich interessieren, ob es solche Lager wie das obere auch von der Stange gibt oder ob das irgend eine Sonderfertigung ist. Bisher habe ich noch nichts vergleichbares im Internet entdecken können.

Für so ein Großes Windrad hat das Teil für meinen Geschmack eine relativ dünne Welle... ungeachtet dessen, dass das ganze Video so wirkt, als wäre die Welt nun gerettet :P

Gruß

Michi
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon Bernd » So 15. Jul 2012, 19:02

Ich glaube nicht das die sich ernsthaft Gedanken über die Axialtraglast ihres kleinen Rotors gemacht haben.
Das obere Lager sieht zwar etwas anders aus, mir scheint es aber dennoch ein Guss Flanschlager mit Schmiernippel
zu sein.
Interessant noch der Aufbau der Rotors, der mehr als 50% mit Flügelfläche abgedeckt ist.
Mir erscheint das viel zuviel Flügelfläche auf dem Kreisumfang.
Des weiteren handelt es sich um einen C-Rotor, wie er von der Bauform zumindest des Vorflügels hier im Forum
vorgeschlagen wurde. Allerdings scheint es dort keine Durchströmung zu geben.

Grüsse

Bernd
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon Manfred » Mo 16. Jul 2012, 13:54

Hallo Michi,

hier gibt es gute Infos zur Lagerung von Wellen. http://www.skf.com/iec_documents/CATGEN7DE1.pdf
In Flanschlagergehäuse lassen sich die unterschiedlichsten Kugellager einbauen. Mit zwei Schrägrollenlagern sollten die axialen und radialen Kräfte zu bändigen sein. Oder auch mit zwei radialen Lagern und einem axialen Drucklager wäre das gut machbar. Bestelle dir den gedruckten Hauptkatalog von SKF, da findest du alles zur Lagerung von Wellen und auch Lösungsvorschläge.

Grüße
Manfred
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon ÖkoFAN » Sa 6. Okt 2012, 10:29

Moin,

habe dazu noch eine andere Idee: Könnte man nicht die Axiallast durch zwei Scheibenmagnete abfangen? :idea: Hat das vielleicht sogar schon mal jemand probiert?

Das ist zwar recht teuer im Vergleich, jedoch ohne weitere Reibungsverluste. Ich grübel nebenbei noch ein wenig weiter über radiale Magnetlagerung... :)
Sonnige Grüße von Michael
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon Bernd » Sa 6. Okt 2012, 11:33

Hallo Ökofan,
Das ist eine gute Idee und ich kann gleich noch einen Vorschlag beisteuern.
Statt eines (bzw. zweier) Scheibemagnete könnte man auch zwei Ringmagnete wie man ihn an Lautsprechern findet verwenden,d
von denen man den einen an der Rotorachse befestigen kann und den
anderen feststehend so das sie sich abstossen und
der Rotor darauf schwebt bzw. zumindest ein Großsteil seines Gewichtes auf dem Magnetkissen schwebt.

Grüsse

Bernd
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon ÖkoFAN » Sa 6. Okt 2012, 11:44

Moin Bernd,

ja, gute Idee. Wenn Gelegenheit zum Abschlachten von solchen Altteilen da ist...

BTW: Ich hatte Dir gestern 'ne Mail geschickt. Wie Du siehst, hat die Reg. inzwischen (durch Probieren) geklappt. Fehler liegt wohl in der Reg.-Routine der Foren-SW... :(
Sonnige Grüße von Michael
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon Manfred » Sa 6. Okt 2012, 14:02

Hallo,

und was machen dann die Radiallager, werden die dann magnetisch und unterliegen einem vorzeitigen Verschleiß :?: Abhilfe wären dann keramische Lager oder eine Bronzelagerung. Die Arbeitsbedingungen für ein Windrad sind hart, Regen, Sonne, Frost, Schnee und Wind muß es aushalten und funktionieren. Die Vorteile der Magnetlagerung ist nicht von der Hand zuweisen, aber ist sie auch windradtauglich :?:
Beobachtungen an meinem Modellgenerator: Der Rotor ist mit einem Keil, leichtgängig auf einer Stahlachse, gegen das verdrehen gesichert. Im Stillstand kann ich mit dem Akkuschrauer die Achse 3mm hin und her schieben. Im Betrieb wird sie magnetisch fest gehalten. Die Achse läuft in Bronzelagern.

Grüße
Manfred
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Re: Axiale Belastbarkeit von Flanschlagern

Beitragvon Bernd » Mo 8. Okt 2012, 08:39

Fehler liegt wohl in der Reg.-Routine der Foren-SW... :(

Ausser Dir hat mir noch niemand von Problemen beim Registrieren berichtet.
Einfach die Punkte Schritt für Schritt eingeben und vor allen auf Tippfehler achten dann klappt es schon.
Die Sicherheitsabfragen sind leider nötig um Spamanmeldungen zu verhindern.

Grüsse

Bernd
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