Grundausstattung zum Anfang

Grundausstattung zum Anfang

Beitragvon Juergen » Di 28. Aug 2012, 18:34

Hallo Forum!

Nach einiger Zeit des stillen Mitlesens und dadurch wachsendem Interesse an der Thematik, habe ich mich entschlossen nun selbst aktive Erfahrungen zu sammeln. Da ich nicht aus dem technisch/handwerklichen Bereich komme, sind meine technischen Möglichkeiten doch eher auf das Maß eines Heimwerkers beschränkt. In meiner Zeit als aktiver Mottoradfahrer und Autobastler konnte ich jedoch ein wenig Erfahrung sammeln, was den Umgang mit diversen Gerätschaften und Werkzeugen anbetrifft. Eine dieser Erfahrungen ist, dass zu billiges Material oder Werkzeug häufig mehr Frust als Lust bereitet.

Als erstes „Projekt“ würde ich mir gerne einen kleinen Scheibengenerator bauen um mich dann Stück für Stück voranzuarbeiten. Leistungsanforderungen oder eine bestimmte Anwendung ist nicht damit verbunden, es geht mir hier ausschließlich darum Erfahrungen zu sammeln.

Für die ersten Gehversuche habe ich die folgende Materialliste zusammengestellt und bitte euch mal einen Blick darüber zu werfen, damit ich nicht direkt mit einem Griff in die Schüssel starte. Eine evtl. Weiterverwendbarkeit bei späteren größeren Projekten wäre auch zu begrüßen.

1 Linearwelle 12mm ca. 500mm lang
2 Stehlager UCP 201 12mm
2 Wellenböcke 12mm zur Befestigung der Rotorscheibe/n

Als Rotorscheibe/n habe ich an Blechronden gedacht, die es ja von 2mm bis 10 mm in den unterschiedlichsten Durchmessern gibt. (Ich denke die sind planer und runder, als der Versuch mit meiner alten Stichstichsäge etwas Ähnliches zu basteln)

12 bzw. 24 Magnete von den Abmessungen auf die Ronden (oder umgekehrt) angepasst.

Kupferlackdraht. Hier hatte ich zunächst an eine Stärke von 0,7 oder 0,8mm gedacht. Könnte mir vorstellen, das größere Stärken die ersten Wickelversuche nicht gerade unterstützen. Ich habe gelesen dass es Backlackdraht oder Klebelackdraht gibt. Habt ihr da Erfahrungen mit.

Edelstahlgewindestangen und Muttern zur Stratorfixierung. Habe hier an die Stärke M10 gedacht.

Für die Gleichrichterschaltung werden Schottky-Dioden benötigt. Die gibt es, wie zu erwarten, mit den unterschiedlichsten Wertangaben. Müssen die recht genau auf die zu erwartenden Werte ausgelegt sein oder gibt es hier auch welche, die relativ universell einsetzbar sind?

Auch beim Expozidharz scheinen der Vielfalt keine Grenzen gesetzt. Könnt ihr mir da vielleicht etwas empfehlen.

Um zu sehen ob meine Versuche auch von Erfolg gekrönt sind, müsste ich mir auch ein Multimeter zulegen. Die Preise reichen ja von 5 bis X Euro. Ich wäre bereit so um die 35 Euro zu investieren. Kann auch einen 10er mehr sein. Manche dieser Teile sollen ja auch eine Frequenzmessung durchführen. Macht das Sinn? Vielleicht habt ihr ja den einen oder anderen Tipp, worauf ich hier achten sollte?

Grüsse
Juergen
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Re: Grundausstattung zum Anfang

Beitragvon bernhard8 » Mi 29. Aug 2012, 08:54

zum Multimeter: hab das im Einsatz und bin zufrieden damit. Einziger Nachteil: die Anzeige ist etwas träge zb. beim Messen von Widerständen. Das ist manchmal unangenehm wenn man die Messspitzen nicht gut und stabil aufsetzen kann.
http://www.pollin.de/shop/dt/ODI3OTYxOT ... S8229.html

zu den Shottky Dioden: hauptsächlich kommt es auf die maximale Stromstärke und die maximale Sperrspannung an. Hier musst du den Generator kennen. Die Sperrspannung der Diode sollte größer sein als die maximale Spannung die dein Generator erzeugen kann, die maximale Stromstärke sollte größer sein als der maximal zu erwartende Strom (sicherheitshalber Kurzschlussstrom des Generators). Überal sind Reserven einzukalkulieren damit die Dioden nicht kaputtgehen. Shottky Dioden halten meist hohe Ströme aus, das ist leicht zu kriegen. Schwierig wird es bei hohen Spannungen. Ich glaube hier wird es bei etwa 50V eng.

Bei den anderen Dingen kann ich nichts beitragen, ich wünsche gutes Gelingen!
http://www.bernhard-raab.info/windrad
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Re: Grundausstattung zum Anfang

Beitragvon Juergen » Mi 29. Aug 2012, 22:55

Hallo Bernhard8,

danke für den Link. Das Teil sieht ja schon mal um Längen besser aus als das man mir bei uns im örtlichen Elektronikshop anbieten wollte. Naja Elektronikshop ist etwas übertrieben. Das war mal vor 20 Jahren. Die scheinen sich auf Auto-Hifi-Komponenten spezialisiert zu haben.

Als erstes Versuchsobjekt soll ein Dualscheibengenerator herhalten. Wenn ich den mit 12 Magneten je Scheibe und 9 Spulen, 3 Fasen baue, müsste ich die angezeigte Frequenz einer Fase durch 6 teilen und hätte somit die Drehzahl pro Sekunde. Wenn nicht, gehe ich damit nochmal in Klausur.

Bei den Dioden schaue ich mal wie sich die Werte dann aus den ersten Versuchen mit einer Testspule ergeben.

Grüsse
Jürgen
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Re: Grundausstattung zum Anfang

Beitragvon Bernd » So 2. Sep 2012, 18:21

Hallo Jürgen, Diese ausgestanzten Blechronden, wie man sie bei Ebay finden kann, sind meist alles andere als Plan.
Ich habe hier diverse aus Ebaykäufen und hatte mich meist geärgert wie krumm sie doch waren.
Das grösste Problem ist meist die Ronde genau rundlaufend ohne Schlag oder eiern auf der Achse befestigen zu können.
Ganz gut eignet sich nach meiner bisherigen Erfahrung dafür ein "Spannsatz".
12mm für die Achse sind recht wenig. Für einen recht kleinen Generator sollte das ausreichen aber ich würde mal sagen
das es dann schon unter 20cm Rotordurchmesser dann eng wird, je nachdem wie lang der Abstand zwischen den Lagern ist.

0,7mm Draht ist ok. Wenn grössere Querschnitte nötig sind dann kannst du mehrere Drähte parallel wickeln.
Die Verluste die bei eisernen Generatoren im Eisen entstehen (Wirbelströme etc.) hat man bei eisenlose Generatoren direkt
im Kupferdraht durch Wirbelstrombildung. Das kann, je nach erzeugter Frequenz, Drahtlänge/Dicke und Flussdichte, zu ganz
erheblichen Verlusten führen bei denen die ohmschen Verluste dann unter Umnständen gar nicht mehr relevant sind.
Daher ist es besser mit dünnen Drähten zu wickeln und dann lieber mehrere parallel.

Beim Harz kannst du im Grunde jedes normale Epoxidharz nutzen, auch Polyesterharz ist möglich, stinkt aber fürchterlich.
Das Stinken gilt auch für Vinylesterharz, das aber nach meiner Meinung fast noch besser als Epoxidharz geeignet ist, da es
auch ohne Tempern eine gute Temperaturstabilität besitzt.

Grüsse

Bernd
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Re: Grundausstattung zum Anfang

Beitragvon Juergen » Fr 7. Sep 2012, 20:46

Hallo Bernd,

danke für die Informationen, hatte aber schon bestellt, als ich es gelesen habe. Bei den Ronden kann ich dir nur recht geben, hatte nur mit 10 cm Durchmesser bestellt und selbst die sind nicht richtig plan. Welle und Lager scheinen mir in Ordnung, da ich ja wie an den Ronden ersichtlich für euch eher im Modelbaumass anfangen wollte. Da das Thema für mich Neuland bedeteutet, taste ich mich halt langsam vor. Wenn ich mit dem Testteilchen irgendwas zum leuchten bringe freue ich mich. Von daher ist mir Volt und Watt im Augenblick egal. Mir geht es eher darum nicht nur theortisch sondern auch praktisch Zusammenhänge zu begreifen und zu "fühlen" wo liegt der Fehler und wie kann man ihn umgehen.

Die Suche nach geeigneten Informationen hat mich auch auf diese paar Seiten geführt. Finde ich für mich sehr informativ und hat mich beim Verständnis schon mal ein Stück nach vorne gebracht: http://www.fosbosfreising.de/physik/index.htm

Naja, ich werd mal schauen, ob neben rasenmähen und sonsten notwendigkeiten noch ein wenig Zei tzum basteln bleibt.

Grüsse
Juergen
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