biaxiales Glasfasergewebe

Re: biaxiales Glasfasergewebe

Beitragvon herbk » Mi 7. Aug 2013, 15:58

Hallo Michael,
2 antworten kann ich Dir auch geben: :)
Gelege werden immer vernäht (geheftet) geliefert - sind die weißen Fäden die man auf den Bildern sieht.

Um eine Arbeitsform - das ist die, aus der man die Flügel später laminiert - zu bauen, wirst Du für einen 50x10cm Flügel wohl nicht viel mehr als 50,-- Euro an Materialkosten haben.
Für eine Klein(st)serie reicht da Polyesterharz und einfache Glasmatte. Wenn ich so weit bin dass ich mal mehr Flügel brauche (oder für die Blatthalter), hatte ich eh vor einen "so gehts" Beitrag mit Bildern zu machen - wenn Du noch so viel Zeit hast....
Gruß Herbert
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Re: biaxiales Glasfasergewebe

Beitragvon Arowana » Fr 9. Aug 2013, 21:04

Hallo Herbert,

danke für deine Antworten sie haben mich wiedereinmal weiter gebracht.

Für eine Form habe ich leider noch nicht alles. Ich habe:
ca 2kg Epoxydharz
noch ca 2m² Glasfasermatte

Ich will:
ca 10m² Glasfasergewebe die lassen sich ja anscheinend besser legen.
ca 3kg Glasfaserschnippsel 6mm
Bohrbuchen zum zusammenstecken der Formen

Kann man auch ohne teure Vakuumpumpe die Flügel mit Vakuum herstellen?

Gruß
Michael
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Re: biaxiales Glasfasergewebe

Beitragvon vm » Sa 10. Aug 2013, 13:08

Hallo Michael

Am besten lässt sich Gewebe mit Köperbindung in jede erdenkliche Form bringen.

Wenn du Lage für Lage fest rollst oder mit dem Pinsel fest tupfst benötigt man eigentlich keine Vakuum Pumpe .

Wenn du nur die Luftblasen aus dem angerührten Harz heraus haben willst geht auch ein normaler Kompressor ( Luftfilter abbauen und einen Schlauch anbringen ) Kompressor nicht zu lange am Stück laufen lassen ,wird schnell heiß

mfg.Volker
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Re: biaxiales Glasfasergewebe

Beitragvon herbk » So 11. Aug 2013, 09:28

Hallo Michael,
Du willst doch erst mal nur kleine Flügel (50x10cm) bauen... Für was brauchst Du dann 10qm Glas? willst Du gleich in Serieproduktion gehen gehen? :D

Wenn Du eine Arbeitsform für einen 50x10cm Flügel bauen willst benötigst Du ca
1,5qm Glasfasermatte, daraus resultierend 1,4kg Polyesterharz (wenn die Matte 450g je qm wiegt) und ca 200g Deckschichtharz.

Mit diesen Materialien kannst Du die Form für Ober und Unterseite des Flügels bauen, die Wandstärke der Form wird ja 6mm sein und damit ausreichend stabil sogar für eine Serienfertigung.

Wie oben schon mal geschrieben - Epoxy und Glasgewebe ist für Testzwecke und "nur ein paar Stück" rausgeworfenes Geld (aber ist ja Deines... :D )

An Stelle der Passstifte verwende ich gerne Patronenhülsen, die ich auf der ersten Seite der Form fest einlklebe. Die haben genau den richtgen Konus um später gut zu positionieren und sind trotzdem leicht entformbar.

Bevor Du mit der Form oder gar den Flügeln selbst anfängst musst Du Dir über einige Dinge im Klaren sein:
1. Wie befestige ich die Flügel an den Streben. Das ist ganz wichtig, denn dafür müssen eventuell Markierungen in die Form, damit Du später weißt wo Du bohren darfst.
2. Vor dem Flügelbau muss klar sein wie hoch der Flügel mal belastet werden soll und wie/wo er befestigt wird. Damit die Krafteinleitung richtig funktioniert muss das Glas entsprechend gewählt und positioniert werden, Verstärkungen für die Befestigung müssen beim Laminieren eingelegt werden, das Kernmaterial muss entsprechend ausgespart werden. Im Nachhinein in ein GFK Teil einfach Löcher bohren ist nämlich Pfusch - und zwar ganz großer!
3. In welchem Verfahren will ich überhaupt arbeiten.
Vakuumpressen ist sehr gut, erfordert aber auch eine sehr hohe Präzision bei der Vorbereitung des Kernmaterials, weil man es sonst bereits bei der Herstellung des Flügels zerstört, oder, falls es zu klein ist, die Deckschichten nicht richtig aufliegen.
Vakuumpressen ohne Vakuumpumpe geht nicht. Wenn Du mit Vakuum arbeites, muss der Unterdruck kontinuierlich anliegen bis das Harz erstarrt ist. Selbst wenn man das Vakuum weg nimmt wenn das Harz bereits gelartig ist, kann das zu Fehlern führen. Wenn Du eine Günstige Vakuumpumpe haben möchtest, hol Dir bei Ebay eine aus dem KFZ Bereich (solche die bei Dieseln den Unterdruck für den Bremskraftverstärker erzeugen) und bau einen Elektromotor dran. Oder Du nimmst eine selbstansaugende Impellerpumpe. Da muss man allerdings wegen der nötigen Schmierung ein wenig Wasser parallel ansaugen.
Gruß Herbert
herbk
 
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Re: biaxiales Glasfasergewebe

Beitragvon Arowana » So 11. Aug 2013, 10:39

Hallo Herbert,

DIe 10m² Glas sind natürlich auch wieder ein Vorratspack meine 10m² Glas von vor 3 Jahre sind jetzt auch schon fast leer. :D
Ist Deckschichtharz erforderlich oder geht da auch das normale? (oder ist es gar das selbe?)
Gut zu wissen wieviel Matte und Harz man ca braucht!
Epoxyd habe ich halt da :D
Die Patronenhülsen sind ein guter Tipp, leider habe ich gerade keine da ;)

Deine Punkte für den Flügelbau waren wieder mal sehr Hilfreich da muss man ja einiges beachten.
Aber bis es soweit ist dass ich da anfange fließt noch viel Wasser den Main runter :roll:

Gruß
Michael
Arowana
 
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Re: biaxiales Glasfasergewebe

Beitragvon herbk » So 11. Aug 2013, 17:39

Hallo Michael,

wenn man vernünftig arbeitet erreicht man mit Glasfasermatten einen Gewichtsanteil von ca 33%, bei Glasgewebe ca 50%, beides ohne pressen.
Man sollte auch immer versuchen diese Werte zu erreichen, denn das Glas macht die Festigkeit.

Deckschichtharz ist ein tixotrop eingestelltes und bei Bedarf mit Farbpaste versehenes Laminierharz. Durch die tixotrope Einstellung läuft es an gewachsten und senkrechten Flächen nicht ab. Man erhält damit eine porenfreie Oberfläche und erspart sich das Spachteln und Lackieren. Schau Dir mal die Oberfläche von Sportbooten an, das ist Deckschichtharz - fachlich richtiger Name: Gelcoat.
Für die Arbeitsform brauchst Du es unbedingt, für die die Flügel nur wenn Du ein fertiges Produkt aus der Form nehmen möchtest... ;)

Heb' Dir das Epoxy für die Flügel auf, da ist es mit Glasgewebe besser investiert. Bei der Arbeitsform benötigt man die Festigkeitswerte von Glasgewebe und Epoxy nicht, nur ausreichend Formstabilität und die erreicht man am Besten mit genügend Schicktdicke.

Has't keinen jagenden Nachbarn oder Schießstand in der Nähe? ;)
Gruß Herbert
herbk
 
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