Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon Bernd » So 4. Mai 2014, 08:52

Hallo Leute,
über Ebay bin ich kostengünstig an Solarmodule als auch an einen passenden Wechselrichter gekommen.
Ich will mir daraus eine "kleine" Solaranlage bauen.

Mein Gedanke ist das ich das ganze so ähnlich wie unser Mitglied Bernhard realisiere, also auf einem "Solartracker".
Hier gehts zu Bernhards Modell : viewtopic.php?f=22&t=976&hilit=solare+nachf%C3%BChrung&start=70#p16542

Ein Solartracker ist ein Gebilde das die Solarmodule ständig der Sonne nachführt damit sie immer optimal beschienen werden.
Sowas z.B. :

Bild

oder auch so :

Bild

Die gezeigten Modelle sind schon ganz schön groß und völlig aus Stahl.
Ich will das ganze aus Holz machen weil ich im Umgang mit Stahl nicht so die Routine habe und auch nicht gerne damit arbeite.
Ich habe sogar schon drüber nachgedacht die Module auf eine Art extra gezimmerten Holzhütte drauf zu machen die fast nur aus Dach besteht und
diese evtl. drehbar zu lagern wie z.B. sowas hier : https://www.youtube.com/watch?v=23x7alsNnH0
Dann könnte ich gleich noch ein paar Gartengeräte drinn unterbringen. Außerdem finde ich sowas auch ganz schön. :)
Ich bin für jede Idee offen.
Das ganze muss auch nicht so aussehen wie auf den Abbildungen oben, auch völlig andere Lösungen sind für mich denkbar.

Im Augenblick grüble ich erstmal über die eine Lagerung mit deren Hilfe das ganze auf seiner Hochachse der Sonne nachgedreht werden kann.
Ein Kumpel sprach von einem Drehkranz eines "Gummiwagens", also einem landwirtschaftlichen Anhänger.
Auch für die andere Lagerung, die den Anstellwinkel der Module verstellt, habe ich noch keine rechte Idee.
Eigentlich bin noch für alles offen. :)

Vielleicht fällt euch was zum Thema ein.
Es handelt sich bei mir etwa um eine Fläche von ca. 13m² die nachgeführt werden soll, das wären ca. 10 bis 12 der Module die bei mir schom rumliegen.


Grüsse

Bernd
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Re: Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon herbk » So 4. Mai 2014, 11:40

Hi Bernd,
ich hab mal gehört Du kennst Dich mit Wind aus... der drückt auch auf die Solaranlage ;) ;) :) 13m² sind schon ein Bisschen was, da wirst Du mit Holz ganz schön klotzen müssen.
Die Idee mit der drehbaren Hütte finde ich pfiffig! Über ein kippbares Pultdach die Neigung nachführen und über das Drehen der Hütte die Richtung. Jede Ecke der Hütte auf einem Rad lagern und in der Mitte nur einen Führungsbolzen. Nachteil ist allerdings, dass man die Hütte und alles was darin aufbewahrt wird auch mit bewegen muss. Mehr Gewicht= stärkerer Antrieb=mehr Energieverbrauch....
Nachführen würde ich aber nur alle Stunde, sonst verbrauchst Du mehr Energie dafür als die Anlage abwirft, besonders bei (teil)bedecktem Himmel.
Gruß Herbert
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Re: Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon Bernd » So 4. Mai 2014, 12:23

Ja das mit dem Winddruck ist natürlich klar und muss beachtet werden.
Bei einem normalen Tracker wie oben abgebildet ist es konstruktive Pflicht eine Überwachung der Windgeschwindigkeit ebenso zu integrieren
wie ein schnelles bewegen der Fläche in die horizontale, sonst zerfetzt es den Tracker schon in Gewitterböen, zumindest hier bei uns.
Gerade hier bei mir gibt es im Jahr immer so 1 bis 3 Minitornados bei denen man nicht mal ein Türblatt im Wind festhalten könnte.
Diese Tornados kommen sehr schnell fast von eben auf jetzt. Deshalb wäre ein schnelles Verfahren der Fläche, mindestens in die Waagerechte, nötig.

Der Leistungsbedarf für das Ausrichten ist allerdings eher sehr gering, auch bei großen Trackern.
Dabei ist es eigentlich egal ob man nur alle Stunde oder fast permanent dreht denn der Weg den man drehen muss kostet die Energie und
der ist immer der gleiche.
Man stelle sich z.B. so eine Hütte auf Rädern vor die ein Mensch noch in der Drehbewegung bewegen könnte.
In wenigen Sekunden würde man den ganzen Verfahrweg per Hand erledigen können.
Im Umkehrschluss braucht man nur die Energiemenge die ein Mensch für das Drehen in sagen wir 10 sek erbringt.
Wenn wir mal davon ausgehen das ein Mensch kaum mehr als 300 Watt erbringen kann und das mal 10 Sekunden nehmen,
dann hat man grob eine Vorstellung das das fast nichts ist was die Motoren an Energiemenge benötigen.

Hier mal ein Beispiel für solche "Solarhütten": http://www.solarhuette.at/technangaben.html


Grüsse

Bernd
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Re: Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon herbk » So 4. Mai 2014, 18:33

Hi Bernd,
jep, ziemlich genau so wie bei dem Linke habe ich mir das vorgestellt... (ich kannte es aber noch nicht) - die Führung und Kippsicherung würde ich aber etwas ordentlicher ausführen... ;) :)

denn der Weg den man drehen muss kostet die Energie
stimmt so nicht: das Beschleunigen der Masse kostet viel mehr Energie als das in Bewegung halten.
Die Stunde war allerdings nur einfach so aus der Luft gegriffen. Ich weiß, dass bis zu einem bestimmten Maß Abweichung des Einstrahlungswinkels die Energieausbeute nicht sehr zurückgeht. Ich hatte das mal ausprobiert bevor ich bei meinem letzten WoMo die Solarmodule aufs Dach gebaut habe, weiß die genauen Zahlen aber nicht mehr. Da ich die Arbeit aber bald wieder mache, kann ich das mal festhalten.
Gruß Herbert
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Re: Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon Bernd » So 4. Mai 2014, 20:03

Ja das stimmt das die Winkelabhängigkeit gar nicht mal soo groß ist wie man annimmt.
Ganz krass wird es wenn man die Module waagerecht hinlegt. Da würde man annehmen das die dann nur noch
vielleicht 50% des Maximums erzielen könnten aber tatsächlich sind es noch um die 90%.

So bringt auch das Nachführen um die Hochachse, also z.B. das Drehen der Hütte, deutlich mehr Gewinn als
das Verschwenken der Module in der Vertikalen weil die Winkeländerung dabei einfach viel grösser ist.


Grüsse

Bernd
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Re: Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon bernhard8 » Di 6. Mai 2014, 13:40

Hallo Bernd,

die Idee mit der drehbaren Hütte hatten wir auch. Unsere Idee war auch ein Drehkranz eines LKW Anhängers. Die Neigung schwenkbar zu machen ist aus meiner Sicht die schwierigste Aufgabe und bringt nicht soviel wie schon erwähnt wurde. Unterschätze aber auch nicht die Kraft auf ein antreibendes Ritzel für die Drehung. Das ist uns zweimal gebrochen aufgrund der großen Hebelwirkung des Solartisches (hatten Auto-Starter Ritzel u. Schwungscheibe verwendet).

Ansonsten viel Spaß u. Erfolg beim Projekt :D

lG
Bernhard
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Re: Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon Jens944S2 » Do 13. Nov 2014, 12:01

Hallo Bernd, bist Du an dem Projekt noch dran?

Ich hab mir sowas auch mal gebaut. Da ich das Arbeiten mit Stahl auch nicht so gern mal und lieber Holz benutze, habe ich mir einen recht einfachen Aufbau überlegt.
Ich habe auf eine alte Holzpalette einen Achsstummel mit Trommelbremse geschraubt. Der Achsstummel ist vom Schrottplatz von einem Golf 1.
Dort, wo normalerweise das Rad montiert wird habe ich eine Holzplatte angeschraubt. Darauf ist ein Holzgestell mit den Modulen (2 x 100Watt) montiert.
Angetrieben wird das ganze mit einem Getriebemotor, per Fahrradkette.
In dieser Form steht die Anlage jetzt seit 2 Jahren auf dem Dach. Der Achsstummel ist unglaublich stabil und hat bisher allen Belastungen standgehalten. Der könnte noch ganz andere Anlagen tragen.
Probleme gibt es nur mit dem Antrieb. Ich musste ihn mehrfach neu aufbauen und bin damit immer noch nicht zufrieden. Die Fahrradkette neigt dazu, von den Ritzeln zu rutschen, oder sich zu verkanten.
Als nächstes werde ich entweder eine Schwungscheibe von einem Auto oder ein Anlasserscheibe vom Rasenmäher benutzen. Das sollte besser gehen.

Hier noch ein paar Fotos und Videos.
https://fotos.gmx.net/ui/external/F_WByIaJT8Glt7_6ndPbkw80701
Dateianhänge
HPIM1626.png
HPIM1626.png (1.01 MiB) 16777-mal betrachtet
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HPIM1625.png (1.15 MiB) 16777-mal betrachtet
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HPIM1624.png (1002.12 KiB) 16777-mal betrachtet
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2012-08-17-367.png (1.12 MiB) 16777-mal betrachtet
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Re: Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon Bernd » Do 13. Nov 2014, 15:10

Hallo Jens, eine interessante Anlage hast du dir da gebaut.
Die Idee mit dem Ritzel auf der Trommelbremse finde ich auch gut, auch wenn sie sich anscheinend nicht so recht bewährt hat..:(

Meine Anlage ist nun doch eine feste geworden.
Ich habe 12 Stück 195 Watt Module auf einem Teil meines Hausdaches befestigt.
Ging recht einfach und günstig. Die ganze Anlage hat insgesamt nur rund 1500 Euro gekostet, samt Wechselrichter.
In den 4,5 Monaten seit Inbetriebnahme hast die bis jetzt 923 kwh erzeugt.


Grüße

Bernd
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Re: Solare Nachführung selber bauen, Tipps erwünscht.

Beitragvon ventus saevit » Sa 15. Nov 2014, 15:58

Glückwunsch Bernd
das nenne ich mal ein Schnäppchen.
Dann hast Du Deinen "Return of Invest" in ca. 1,5 Jahren (2 Jahre gesamt bei 0,3 € kw/h)

@Jens:
Saubere Arbeit
Hab mir Deine Videos angeschaut und meine das Problem erkannt zu haben.
Ketten liegen gerne formschlüssig an Ihren Zahnrädern an, aber auch nicht zu streng.
Bei der Luft die Du der Kette ungespannt lassen musst neigt sie ab und zu zum Klemmen.

Versuch doch mal die Kette um einige Glieder zu verlängern und den Kettenspanner einer Mehrgangschaltung (z.B. Rennrad) in Deine Konstruktion einzufügen,
am besten auf der "Rücklaufseite/Nachts".

Gruß
Mike
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