Alu ist nicht gleich Alu !!

Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon Bernd » Fr 12. Jun 2009, 14:54

Ich glaube 300 Watt wären etwas oversized und der Motor sieht mir auch nicht so aus als
ob er das leisten könnte. Ich tippe auf eine viel kleinere Leistung. Wäre ja auch ok.

Ullrich das ist ein schöner Bericht und er zeigt eine Bauart die ich bisher noch nie gesehen habe.
Ich finde die Idee aus dem Supermaterial die Blätter zu fertigen spitze.
Wie muss ich mir das mit der Elastizität vorstellen ? Im Augenblick verstehe ich es so das sich
die Blätter z.B. bei einer Böe um ihre Längsachse verdrehen, da die Lagerung quasi an der einen
Seite des Blattes erfolgt.

Ich habe mal bei Ebay gestöbert aber solche Lamellenblätter einzeln fand ich keine, aber wen wunderts.
Ich glaube ich muss meinen "Hausschrotty" mal wieder einen Besuch abstatten. Da habe ich schon grössere
Lamellen rumfliegen sehen. Von 4cm Lamellen habe ich noch jede Menge. Ich werde daraus mal einen
kleinen Mini Horizontalläufer bauen. Wieviel Grad stellst du das Blatt an ?

Grüsse

Bernd
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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon Menelaos » Fr 12. Jun 2009, 17:10

Wenn du mir sagst welche SLZ du haben willst und wieviele Flügel du planst, kann ich dir das genau ausrechenen
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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon unregistred_1 » Fr 12. Jun 2009, 19:38

Die unterschiedliche Anzahl der Flügel hat eigentlich zwei Gründe. Da ich als Generator Steppermotoren der verschiedensten Ausführung verwende, ist das Problem , das Rastmoment zu überwinden. Große Steppermotoren, die nach dem Prinzip des Klauenpolgenerators konstruiert sind, brauchen schon ein solides Anlaufdrehmoment. Diese Motoren entwickeln schon bei niedriger Drehzahl ausreichend Spannung und sind für meine Zwecke ausgezeichnet geeignet. Das interessante bei diesen Motoren ist, dass sie auch bei höheren Drehzahlen an einem "nahezu" konstantem Lastwiderstand wie es meine NiMH -Akkus - aus der Sicht des Generator Innenwiderstandes-nun einmal sind, einen recht konstanten Ladestrom abgeben. ( Ri >> Ra) Das ist vergleichbar mit dem elektrischen Verhalten von Nabendynamos. Der zweite Grund sind meine personengebundenen Kritiker in Form meiner Frau und der Nachbarn, die behaupten, "popelige 3 Flügel" sehen so nackig aus. ;)
Tja, Menelaos du hast das leider nicht ganz richtig gesehen. Es ist der 5 KW Turbogenerator, den ich mir extra aus China habe einfliegen lassen. :o .
Aber mal Spaß beiseite, dieses kleine Teil -etwa so groß wie ein 2 Euro Stück bringt eine 1 Watt LED mächtig gewaltig zum Leuchten.
Das "Getriebe" ist eine passende Hydraulikschelle, mit der man exakt ein Kugellager mit 19 mm Außendurchmesser zum Stehlager machen kann. Leider ist es so, dass weltweit keine Stehlager unter 12mm Wellendurchmesser gefertigt werden. Außer bei der Fa. Igus mit ihren "Pastikreiblingen". Aber was will ich denn überhaupt mit so einem schweren "Eisenschwein" auf dem Mast?. Die bisher gebauten Windräder bis zu einem Durchmesser von 1,8 m laufen bei mir durchweg auf einer 6 mm -doppelt gelagerten Edelstahlwelle. Allen Unkenrufen zum Trotz, hat es da noch nichts verbogen. Ich höre schon förmlich den Aufschrei, der jetzt durch das Lager von "Hufbeschlag und Wagenbau" geht. Es ist eigentlich ganz simpel. Kraft = Masse x Beschleunigung. Ich habe mal den Vergleich gemacht, zwischen einem Rohrflügler aus DN 150 und einem "Leichtbauwindrad" nach meiner Methode. Bei dem Rohrflügler wiegt ein Flügel ( 1m lang) allein ca 650 Gramm. Drei Flügel inklusive Nabe wiegen etwa 2,5 Kilo. Ein Windrad nach meiner Leichtbaumethode mit 5 Flügeln und e
inem Durchmesser von 1,2 m wiegt inklusive Nabe ganze 210 Gramm. Da sind die Gewichte zum Auswuchten schon dabei. ;) .
So, nun fallt mal schön über mich her.
Gruß Ullrich
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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon Bernd » Sa 13. Jun 2009, 10:29

Nochmal zurück zur Elastizität. Wenn ich mir so eine Lamelle meiner 4cm Dinger in die Hand nehme,
knickt die schon weg wenn ich sie nur schnell in der Luft bewege. Ich stelle mir also vor das die Flügel
bei jedem stärkeren Windstoss nach hinten umknicken. Das wird aber wohl nich der Fall sein denke ich, oder
liege ich da falsch ? Wie muss ich mir das vorstellen ?

Grüsse

Bernd
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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon unregistred_1 » Sa 13. Jun 2009, 19:02

Hallo Bernd. zu deiner Frage kann ich vielleicht soviel sagen, dass eine Aluminiumlamelle ohne angeklebten Stab ab einer bestimmten Länge sehr leicht abknickt. Der Trick bei der Sache ist ja das Ankleben eines Kohlefaser bzw. Glasfaserstabes. Keine Angst, die Verklebung hält selbst starke Stürme aus, wenn es richtig gemacht wurde. Schau mal unter dieser Adresse nach Stäben. Die sind gar nicht so teuer und ein superfestes und leichtes Konstruktionsmaterial.
http://www.drachenwerkstatt.de/Staebe/Staebe.php. Man muß so ein Teil einfach mal in der Hand halten, um ein Gefühl dafür zu haben
Nach meiner Erfahrung kann man mit einem Kohlestab von 4mm Durchmesser so etwa bis 80 cm lange Flügel herstellen und mit einem 5mm Stab weit über einen Meter. Die Stäbe sollten aber mindestens 4 bis 5 cm tief in der Nabe stecken und dort ebenfalls sauber eingeklebt sein. Das ist manchmal ein Geduldsspiel beim Zusammenbau. Ich habe mir dafür Papierschablonen ausgedruckt, die ich an der Nabe befestige um den richtigen Winkel einzustellen. Als Winkel empfiehlt mir das Programm Wk.exe 11,6 grad. Am Anfang habe ich den Fehler gemacht und die konvexe Seite in den Wind gestellt. Gedreht hat es sich trotzdem, aber mit viel weniger Power. Wenn der Kleber fest geworden ist, kommt das Auswuchten. Eine unvermeidliche Arbeit, die sich aber auf jeden Fall bezahlt macht. Ich nehme dafür zu einem Band gehämmertes Elektroniker Lötzinn und klebe es wenn nötig, in die Flügesspitzen ein. Zum konstruktiven Aufbau werde ich demnächst noch ein paar Fotos schicken.

Ullrich
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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon Bernd » Sa 13. Jun 2009, 19:28

Hört sich echt alles sehr interessant an, vor allen gefällt mir dabei der Minimalissmus und der Leichtbau.
So ein Windrad zu bauen bedarf ja nicht mal einer Säge, wenn man vom Kürzen der Glasfiberstäbe absieht.
Das gefällt mir wirklich sehr gut. Das kann jedermann auf einfachste Weise nachbauen.
Ich nutze gerne Sikaflex als Klebstoff. Es ist ein dauerelastischer Einkomponenten PU Kleber.
Ich denke der könnte in etwa deinem Kleber entsprechen. Hält auf jeden Fall wie die Sau auf meinen
Lamellen.
Wie sieht es eigentlich mit der Geräuschentwicklung deiner Flügel aus ?

Grüsse

Bernd
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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon unregistred_1 » Sa 13. Jun 2009, 19:47

ab Windstärke 12 ist ein leichtes Rauschen zu hören. Die Geräuschentwicklung ist minimal. Da der aufgeklebte Stab die Anströmkante darstellt, kommt es darauf an, die Lamelle sauber anzukleben- also tangential auf dem Stab und ohne Überstand- sonst könnte es schon mal zwitschern. Das ist manchmal nicht so einfach, da die Stäbe nicht immer 100 Prozent gerade sind. Zu viele Korrekturversuche lassen die Sache aber schnell unsauber werden. Wenn ich mal Groß bin und viel Geld verdiene, dann baue ich mir eine Schablone.

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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon unregistred_1 » Sa 13. Jun 2009, 21:55

Da ich versprochen habe noch ein paar Bilder meiner Konstruktionen zu schicken, will ich das gern noch machen. Um den Bezug zum Thema zu wahren, das ist also jetzt der Teil, an dem die Aluminium-Jalousienflügel befestigt werden. Hier kann sich Menelaos auch einmal anschauen, wie es in so einem "Getriebe" innen ausschaut. ;)

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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon Bernd » Sa 13. Jun 2009, 21:58

Ist bestimmt eines dieser hochmodernen 1 : 1 Getriebe ? ;)
Der "Generator" übertrifft die 2 Euro Stück Grösse aber auch nur leicht.
Wo kriegt man denn diese geilen "Lagerböcke" her ? Wie nennt sich sowas genau ?

Grüsse

Bernd
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Re: Alu ist nicht gleich Alu !!

Beitragvon unregistred_1 » Sa 13. Jun 2009, 22:46

Der "Lagerbock"ist eine Hydraulikschelle mit einem Innendurchmesser von 19 mm oder in der Sprache des vorigen Jahrhunderts zu reden von 3/4 Zoll. Da passen ganz straff die Kugellager mit Ausendurchmesser 19 mm und Innendurchmesser 6 mm rein. Aber Vorsicht! Von diesem Schellentyp gibt es zwei Sorten. Die eine Sorte ist für Hydraulik-Rohr und innen gerippt und die andere Sorte für Hydraulikschläuche ist innen glatt. Dazu folgender Link:
http://www.stauff.com/index.php?id=328& ... F&MP=38-29
Die Schellen von Stauff gefallen mir nicht so gut.
Es gibt einen zweiten Hersteller in Oberndorf/Neckar. Das ist die Fa. FKB. Diese Schellen sind Spitze. Ich hänge mal den Produktkatalaog als pdf- Datei als Anhang ran. Auf Seite 6 ist diese Schelle zu finden!
Leider meckert mich das Forumsprogramm jetzt an, dass keine pdf-Dateien erlaubt sind.
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