Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon Carl von Canstein » Di 20. Jan 2009, 17:42

Eine letzte Frage noch an Uli: Welches Oel wird benutzt? Ich sorge mich etwas um unseren Bernd, nicht dass der nachher ohne Wimpern und Haare an seinem Messstand weitermachen muss. Hoerst Du Bernd: Zaehme Deine Experimentierlust noch ein wenig, bis wir wissen, welches Oel am wenigsten Inflammabel ist! Gruss, Carl
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon Bernd » Di 20. Jan 2009, 19:38

Habe gerade 55Liter Sonnenblumenöl von Aldi in der Badewanne mit zwei Tauchsiedern
auf 180 Grad gebracht. :D Nein Scherz, Ich glaube ich würde da einen Heißluftofen
bevorzugen. Auf jeden Fall ist die Geschichte mit dem Heißluftfön zu ungleichmässig.

Grüsse

Bernd
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon radixdelta » So 25. Jan 2009, 01:26

Wie sieht das mit Strahlungswärme aus? Ein Halogenstrahler in der richtigen Entfernung sollte da schon was bewirken.

Alternativen...
http://de.wikipedia.org/wiki/Wood-Plastic-Composite -> könnte man evtl selber zu Platten pressen, wenn man Granulat und Späne hat. Etwas "advanced" aber dem Umweltgedanken wird es wohl am ehesten gerecht.
Ansonsten scheint mir echtes Plexiglas (PMMA) am besten geeignet. Das sollte besser zu zerspanen sein und weniger Spröde reagieren.
Evtl hilft ein Aufwärmen vor dem Bohren gegen Risse um das Bohrloch? Das sind Spannungen, die sich in den Kerben vom Bohren ausleben. Senken ist wichtig, evtl mal mit feinem Schmiergelleinen schön glatt machen, polieren... man kann das weit treiben.
Ich bin mir nicht sicher, aber evtl kann man etwas kleiner vorbohren und dann mit einem heißen Stück Eisen die gewünschte Bochlochgröße herstellen. Oder nach dem Bohren einmal richtig aufheizen, quasi Spannungsfrei glühen ^^. Ich stelle mir jetzt vor das die Kerben dann auch verschmelzen!?
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon Bernd » So 25. Jan 2009, 09:44

Hallo Radixdelta, das mit dem Strahler ist keine schlechte Idee. Ich habe mit einem Heizstrahler,
der eine Fläche von ca. 30 x 30cm hat, mal eine Beule aus einer Kunststoffstossstange heraus
geholt. Das würde vermutlich aber nur bei sehr kleinen Flügelteilen funktionieren.

Deine Vorschläge zum Acrylglas finde ich gut. Überhaupt bin ich ja ein Freund von durchsichtigen
Flügelteilen. In meiner Lehre musste ich Acryglas verarbeiten, aber heute weiss ich nicht mehr so
genau welche Tricks es gab. War es nicht so, das man beim Bohren Spiritus verwendete ?

Das grösste Problem sehe ich aber nach wie vor in der Formung der Leiflächenwölbung. Wenn
man z.B.ein 1m langes Plexiglasteil hätte, dann wäre es schon ein Problem das gleichmässig
erwärmt zu bekommen. Vielleicht muss man sich dann tasächlich aus Karton so eine Art Backofen
bauen den man mit einem Heißluftfön beschickt.

Grüsse

Bernd
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon arcobär » So 25. Jan 2009, 12:24

Hallo,

zum Öl konnten sie mir in unserer Werkstatt keine Aussage machen, da es noch aus DDR-Zeiten stammt. Es müßte natürlich einen hohen Siedepunkt haben.
Vielleicht ist die Erwärmung ohne Öl doch die sichere Methode.
Das mit dem Strahler ist vielleicht keine schlechte Idee.
In der Werkstatt haben sie gesagt, dass es auch ohne Backofen ginge, man müsste dann nur sehr vorsichtig immer stückchenweise bzw. streifenweise erwärmen.

Gruß Uli
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon radixdelta » So 25. Jan 2009, 13:28

"Bernd"Das würde vermutlich aber nur bei sehr kleinen Flügelteilen funktionieren.


du könntest natürlich mehr als einen Strahler benutzen ;-)

Spiritus soll man überhaupt nicht in die Nähe von Plexiglas lassen, weil es dann kaputt geht. Wie man kühlt weiß ich nicht genau, und wie das mit Schnittgeschwindigkeit und Vorschub aussieht auch nicht. Aus dem Bauch raus würde ich mit viel Geschwindigkeit und wenig Vorschub arbeiten, aber das muß mit der Kühlschmierung einen kompromiss ergeben.
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon Bernd » So 25. Jan 2009, 13:47

Ja das hast du Recht, aber hast du auch bedacht das so ein Strahler (meiner zumindest) 2000W hat ? :)
Da muss man sich dann schon mehrere Stromkreise "zusammensuchen" damit die Sicherungen drinn
bleiben. Ich habe derzeit ziemliche Lust so einen Acrylrotor zu bauen, dann aber "nur" mit 1m langen
Flügeln.

Grüsse

Bernd
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon Tüftler » So 25. Jan 2009, 13:49

Hallo zusammen

es gibt da ein Werkstoff, "Polycarbonat" erhältlich unter Makralon, auch Makrolon sieht aus wie Plexiglas, ist aber nicht so spröde und man kann es sehr gut bearbeiten, bohren ist kein Problem, auf einer Tischkreissäge mit einem Sägeblatt für Möbelplatten lässt es sich auch gut sägen, aber auch mit der Stichsäge kein Problem.
Ich habe schon einige Windabweiser für Motorräder daraus hergestellt. Das Zeug ist so stabil, dass eine Schrotladung aus
wenigen Metern Entfernung eine 8 mm Scheibe nicht durchdringt sondern lediglich einige Dellen hinterlässt.
Es ist schon etwas teurer als das Plexiglas, aber auch wesentlich besser.
Zum verformen der Platten eignet sich auch sehr gut eine Gasheizkanone, die bringen viel Wärme auf großer Fläche
ich habe ein 15 KW Gerät, das Ding macht eine enorme Hitze, wenn man dazu noch, so wie Bernd schon vorschlug einen Kasten baut, der vorne offen ist, wo man die Platte hinein stellt, wäre es bestimmt möglich auch größere Platten in kurzer Zeit aufzuheizen um sie dann am besten über einer Schablone zu biegen und dort fixieren, und anschließend noch auf der Schablone mit einem Schwamm mit kaltem Wasser abkühlen, so behält das Teil garantiert seine neue Form.

wünsche allen noch einen schönen Sonntag
Ernst
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon Bernd » So 25. Jan 2009, 14:24

Hallo Ernst, herzlich willkommen in unserem Forum ! Gleich deinen ersten Beitag finde ich klasse !
Macrolon, das ist doch das Material aus dem die CDs sind ? Ich habe einen Freund der empfahl mir
auch Makrolon zu nehmen, aber ich hatte mich noch nicht weiter damit befasst. Du hast also schon
einige Erfahrungen damit, auch mit dem Verformen unter Wärme. Die Verarbeitungsfähigkeit dieses
Materials hört sich ja prima an. Gibt es evtl. auch Nachteile ? Vielleicht die UV-Beständigkeit ?
Das mit der "Schussfestigkeit" hatte mein Kumpel auch gesagt, das sie bei einer dicken Platte nicht mit
dem Hammer durch gekommen wären. Das hört sich ja alles sehr gut an.

Grüsse

Bernd
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Re: Rotorblattmaterial für kleine Rotoren

Beitragvon Tüftler » So 25. Jan 2009, 15:30

Hallo Bernd

sieh mal unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Polycarbonate dort kannst du alles darüber lesen
es ist auf jeden Fall UV beständig, da es auch in Sicherheitsglas verwendet wird für Banken, Flugzeuge und viele andere
Sachen. Bei ausreichender Dicke kann man auch Gewinde drin schneiden, Nachteile zum Bau eines Rotors wüsste ich keine.

Gruß
Ernst
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