Hmh,
irgendwie konnte ich es doch nicht ganz sein lassen und hab die alten Ordner mal hervor geholt. Also die Formel für Po ist korrekt und die Erklärung dazu auch. Die Werte vergleicht man jedoch ein wenig anders. Und zwar anhand folgender Formel:
Po< Po,zul= Co/So
Das < ist hierbei ein kleiner gleich. Dies lässt sich jedoch mit dieser Tastatur nicht ohne weiteres eingeben. Man vergleicht also das errechnete Po mit Po,zul (also der zulässigen Lagerbelastung). Dieses Po,zul erhält man, indem man die statische Tragzahl Co durch die statische Tragsicherheit So teilt. Co findet man in den Katalogen der Kugellagerhersteller und So ist tabelliert. Diese Tabelle sollte in den Katalogen auch abgebildet sein. In meinem Skript steht jedenfalls eine drin, die sich auf SKF bezieht. Diese Tabelle ist nach zwei Kriterien skaliert, zum einen der Betriebsweise von ruhig, erschütterungsfrei bis stark stoßbelastet und von geringen Anforderungen an die Laufruhe bis hin zu hohen. Bei normaler Laufruhe und ruhiger oder normaler Betriebsweise beträgt der Wert für ein Kugellager 1. Ist es stark stoßbelastet, liegt der Wert bei 1,5.
Mit diesen Angaben kann ich jedenfalls Po,zul ermitteln und mit meinem Po vergleichen. Die Werte für X und Y sind laut Skript auch in den Wälzlgerkatalogen gegeben.
Bernd du wolltest am liebsten noch ein kleines Beispiel gerechnet haben, oder?
Ich gehe einfach mal davon aus, du willst das ganze in einen Rotor mit vertikaler Achse einbauen...
Dann entspricht dein Fa der Gewichtskraft Fg=m*g (Masse mal Gravitationskonstante). Nehmen wir hier für Fa einfach mal 1kN, das entspricht in etwa einem Gewicht von 100kg, wenn ich nicht vollkommen daneben liege und wieder Mal nen Komma falsch verschoben habe. Fr ist die Kraft die der Wind auf das Windrad ausübt. Kann man sicherlich auch überschlägig abschätzen, ich nehme hier einfach mal Fr=2,5 kN. Für die Faktoren X und nehmen wir 0,44 und 1,47.
Damit ergibt sich folgendes Po:
Po= X*Fr+Y*Fa
= 0,44*2,5kN+1,47*1kN
=2,57kN
Gehen wir damit nun in das Datenblatt eines Kugellagerherstellers und suchen uns das Co raus. (Eigentlich müssten dort auch X und Y gegeben sein, sind es aber nicht, deshalb die oben angegebenen Werte aus ner anderen Rechnung). Nehmen wir doch mal das folgende Datenblatt:
https://www.distrelec.com/distrelec/dat ... /YAR_d.pdfUnd dort das erste Lager mit d=12mm, damit ergibt sich ein Co von 4,75 kN. Wenn wir jetzt von einer normalen Betriebsweise und normalen Anforderungen an die Laufruhe ausgehen, dann ist So laut meiner Tabelle =1 (Ich denke von diesen Bedingungen kann bei unseren Rotoren generell ausgegangen werden und So ist damit für uns immer 1, vorrausgesetzt wir setzen ein Kugellager ein. Bei einem Rollenlager wäre es 1,5) Damit wäre im Beispiel Po,zul=Co=4,75kN
Und damit ist
Po<Po,zul da 2,57kN<4,75kN.
Die Bedingung ist also erfüllt und unser Lager ist den Belastungen mehr als gewachsen.
So ich denke, das reicht fürs erste. Eine Anmerkung noch, diese Formel berücksichtigt nur die statischen Lasten, normaler Weise sind jedoch die dynamischen größer und damit ausschlaggebend. Dafür gelten jedoch andere Formeln und das Ganze ist etwas komplizierter. Darauf möchte ich jetzt jedoch nicht näher eingehen, das würde den Rahmen sprengen. Bei den Werten kann man davon ausgehen, dass das Lager auch mit den dynamischen Lasten fertig wird. Wir wollen da ja denke ich eh nur mal grob überschlägig gucken ob das passt und dafür langt der statische Fall und die gegebenen Formeln.
So genug gelabert.
Viele Grüße,
Philip