Rotorblatt aus Teakholz

Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Spiff » Mi 5. Mai 2010, 18:07

Guten Tag zusammen.
Es gibt die Überlegung ein Rotorblatt aus Teakholz oder Holz mit ähnlichen Eigenschaften (Mahagoni) zu schnitzen.
Ich selbst bin da eher skeptisch bezüglich der Witterungsbeständigkeit. Wie jedes Holz arbeitet ja auch Teakholz und sobald es mal länger regnet müsste es ja früher oder später aufquellen und bei längerem Sonnenschein durch die UV-Strahlung spröde werden.
Entsprechend hätte ich dann ja auch einen negativen Einfluss auf das Profil, oder?

Ich habe bereits versucht im Internet fündig zu werden, jedoch gibt es da meist nur Werbetexte von Gartenmöbelherstellern, die ihre Produkte natürlich verkaufen wollen, und ich kenne niemanden, der seinen Teakholztisch 24/7 das ganze Jahr der Witterung aussetzt. Ein anderer Bereich ist der Yachtbau, jedoch finden sich dazu meist nur Texte zu entsprechenden Pflegemitteln etc.

Letztenendes interessiert mich, ob es schon Erfahrungen bezüglich eines Rotorblattes aus Massivholz gibt und wie es sich unbehandelt und ständig der Witterung ausgesetzt verhält.
Grüße
Spiff
 
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Bernd » Mi 5. Mai 2010, 19:46

Hallo Spiff und herzlich willkommen bei uns im Forum.

Ich habe noch keinen Repeller aus Holz gebaut, ich weiss aber das es schon viele Leute gemacht haben.
Bislang habe ich noch nichts nachteiliges gehört, wenngleich ich selber auch etwas skeptisch bin, aber
weniger wegen der Verwitterung als vielmehr wegen dem möglichen Profilverzug und wegen Unwuchten durch
unterschiedliche Wasseraufnahme. Vielleicht ist man aber auch zu skeptisch.

Völlig unbehandelt würde ich Holz in diesem Fall nicht einsetzen. Die Oberfläche würde nicht nur vergrauen sondern
auch aufrauhen und das Holz könnte viel Wasser aufnehmen. Risse würden viel schneller entstehen als mit Behandlung.

Holz würde ich auch niemals mit einem normalen Lack streichen, sondern immer nur mit speziellen Holzschutzmitteln,
am besten dampfdurchlässigen Lasuren.
Empfehlen kann ich da die Produkte "Cetol" und als Deckanstrich "Filter 7" der Firma Sikkens.
Das Zeug hält wirklich vergleichsweise sehr lange. Dann vielleicht einmal im Jahr nachstreichen, das geht sehr schnell.

Grundsätzlich spricht aber nichts gegen den Einsatz von Holz als Repeller. Viele Flugzeuge wurden früher mit
Holzpropellern geflogen und einige machen das auch heute noch . :)

Grüsse

Bernd
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Spiff » Mi 5. Mai 2010, 21:59

Hallo Bernd, vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

Es handelt sich bei dem Blatt aus Teakholz um ein Projekt von ein paar Komilitonen und mir, dessen Ziel ist, ein möglichst nachhaltiges Windrad zu bauen, welches in Entwicklungsländern zum Einsatz kommen kann.
Nun haben wir in unserer Gruppe bereits verschiedene Ausführungen einer Anlage besprochen und unter anderem wird eben eine Ausführung aus Holz präferiert. Ich bin wie gesagt, nicht davon Überzeugt, da Holz im Gegensatz zu PET/PVC empfindlicher und "wartungsintensiver" zu sein scheint. Entsprechende Pflegemittel, die in diesen Ländern bestimmt nur eingeschränkt vorhanden sind und Wartungsarbeiten würden also dagegen sprechen.
Mein Ansatz sind Rotorblätter aus Plastikflaschen, da dieses Material dort sprichwörtlich "wie Sand am Meer" vorhanden ist und bei entsprechender Ausführung beständiger und, so mein Ziel, "Fail-Safe" konstruiert ist.

Im Moment befinden wir uns noch in der Phase des konzeptionierens, in ein paar Wochen sollte aber ein erster Prototyp im Wind stehen, werde hier auf jeden Fall posten wie er sich verhält und auch um die fachkundigen Forumsmitglieder kritisch beurteilen zu lassen.
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Bernd » Mi 5. Mai 2010, 22:10

Für Entwicklungsländer finde ich Holzrepeller, auch ohne Schutz, fast ideal.
Holz ist sehr stark belastbar und kann von jeder Urwaldschmiede bearbeitet werden.
Bis Teakholz ohne Holzschutz soweit verwittert ist das es ausgewechselt werden müsste,
sind Kunststoffblätter (ebenfalls ohne Schutz) schon längst zerbröselt.

So lange Holz nicht dauerhaft nass bleibt, hält es sehr lange.

Grüsse

Bernd
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon finn » Do 6. Mai 2010, 16:28

Und was den Menschen in den meisten entwicklungsländern schadet ist somit für den Holzrotor nur gut, die trockenheit :roll:
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Spiff » Fr 7. Mai 2010, 08:25

hey, das sind ja interessante informationen.
ich war davon ausgegangen, dass das plastik von PET flaschen eine gewisse UV-resistens hat und deswegen in absehbarer zeit nicht zerbröselt. das würde natürlich vieles ändern und die PET-Idee aus dem rennen werfen.
was ich wohl vergessen habe zu erwähnen ist, dass wir einen vertikalachser bauen wollen, entweder mit c-profil oder einem lenz-profil, damit bei bedarf auch mechanische arbeit verrichtet werden kann und auch gebiete mit eher geringen mittleren windgeschwindigkeiten nicht wegfallen.
da du, als es um den repeller ging flugzeugpropeller angesprochen hast, gehe ich davon aus, dass du einen horizontalachser vor augen hast. für uns würde dann ja ein c-rotor oder lenz-rotor aus massivholz in frage kommen, die ja nun aber nicht mehr so ganz einfach aus einem stück zu fertigen sind.
unser problem ist wohl wirklich die vielfalt an möglichkeiten, denn mittlerweile gab es noch die idee mit wellblech zu arbeiten, was bestimmt auch keine schlechte idee ist.
jetzt weiß ich aber genauer über holz als baustoff bescheid, was schonmal ein großer fortschritt ist.
danke nochmal!
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Wolkenstuermer » Fr 7. Mai 2010, 09:09

Hi,
Holz ist tausendmal besser als Plastik und hält unter Garantie länger! Das mit den Holzpropellern von Flugzeugen stimmt, die wurden eingesetzt und werden es auch noch heute und sind dabei keine Exoten sondern gängige Praxis. Allerdings kommt es drauf an um was für einen Propeller es sich handelt. Es gibt aber nicht nur Propeller aus Holz sondern ganze Flugzeuge. Interessanter Weise halten Flugzeuge aus Holz bei richtiger Pflege länger als solche aus Metall. Klingt komisch, ist aber so. Hängt unter anderem damit zusammen, dass Aluminuium nicht dauerbiegefest ist und nach einer bestimmten Anzahl von Lastspielen zwangsläufig versagt, Holz nicht. Ich bin selbst schon Holzflugzeuge geflogen die mehr als 40 Jahre alt waren und nach wie vor uneingeschränkt flugtauglich sind. Dies sind aber weiß Gott nicht die ältesten flugtauglichen.
Ach ja noch etwas, Holz ist ein Material, dass die Windenegiebranche gerade wieder für sich entdeckt. Habt ihr mal was von Timbertower gehört? http://www.timbertower.de Die stellen ganze Türme aus Holz her und zwar nicht für die kleinen Anlagen, sondern für die Multimegawattklasse. Zugegeben, das ist alles noch in Entwicklung aber die ersten Tests sind sehr vielversprechend. Habe ein Gutachten gelesen, das besagt, dass Holz das ideale Material für Offshorewindanlagen ist, da Witterungs- und Schwingungsbeständiger als Stahl. Geschrieben hat das ein Professor des Bauingenieurswesens. Es ist ein gängiges Vorurteil, dass Holz nichts aushält, fault und reisst etc. Wenn man sich damit auskennt ist es ein sehr, sehr gutes Material. Ürbigens es wurde im WKA Bau lange Zeit verwendet und zwar in einer Kompositbauweise. Es gab auch grosse Versuchsanlagen in den 80ern mit kompletten Holzblättern. Zugegeben, dies waren wenige, aber es geht. Und wenn man bis zu den Windmühlen zurückgeht, woraus waren denn deren Rotoren?

Viele Grüße,
Philip
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Flo Celle » Fr 7. Mai 2010, 15:38

@ Wolkenstuermer

Ich kann dir in allem nur zustimmen ich kenne die Firma TimberTower auch habe auch schon mit denen kontakt gehabt und einige intresante unterhaltungen !
Da mein gelernter beruf Bootsbauer ist kenne ich mich mit der Temahtik holz gut aus und es gibt über 100 jahre alte segelboote die es immer noch schaffen über alle weltmeere zu fahren als gutes gegen beispiel (zugegeben wenn auch extrem) sind die Hitec Segel Boote vom America´s Cup die halten ein paar jahre dann sind sie zu weich um noch zu segeln .
überholtz gibt es nichts besseres doch ich würde kein Teak , Mahagoni holz nehmen die sind viel zu schade und meinermeinung zu schwer und spröde aus bootsbausperholz oder andre holzarten aber nicht ausgerechnet solche hölzer die sowieso unötig teuer und ökologisch bedenklich sind !
Gruß flo
Ich habe ein PROBLEM RECHTSCHREIBUNG ! also Keine Kommentare ich Seh meine Fehler zwar meistens nicht aber ich weiß das ich welche habe also wer welche findet darf sie behalten und DAS WERDEN LEIDER EINE MENGE SEIN !! :-(
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Spiff » Fr 7. Mai 2010, 16:07

hallo :)
das alles liest sich sehr interessant, vor allem der beitrag von wolkenstürmer mit dem hinweis auf den timbertower.
wie gesagt, es wird aller vorraussicht nach ein vertikalachser mit c- bzw. lenzprofil werden.
für einen auftriebsläufer/horizontalachser aus holz haben wir bereits einen bauplan und diesen einfach nur "nachzubauen" kann man immer noch machen. deswegen war es unter anderem auch unser anspruch etwas neues zu probieren.
wenn ich nun flo-celle richtig verstehe ist exotisches holz gegenüber speziellem holz aus dem bootsbau etc. im nachteil, da es zu schwer und zu spröde sei.
andererseits müsste es eben holz aus lokal vorhandenen baumsorten sein, da ein import spezieller hölzer aus europa nach unseren maßstäben nicht als nachhaltig angesehen werden kann.

ich kann nachvollziehen, dass holzflugzeuge bei entsprechender pflege länger halten als z.B. flieger aus metall. nur liegt der tenor hier eben auf "entsprechender pflege" und den entsprechend speziell für den flugzeugbau ausgewählten hölzern. dazu dürfte das 40 jahre alte schätzchen bestimmt nicht 24/7 bei wind und wetter auf dem rollfeld stehen.

letztendes muss eben abgewogen werden ob ein unbehandeltes! stück holz für einen lenz - rotor genauso in frage kommen kann wie pvc oder metall/wellblech und da ich mich mit holz in diesem falle nicht wirklich auskenne und vllt. auch einige vorurteile habe wollte ich mich über erfahrungen mit dem baustoff erkundigen. :)
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Re: Rotorblatt aus Teakholz

Beitragvon Flo Celle » Fr 7. Mai 2010, 17:48

Holz fast jeder baumart ist gegenüber witterung bis auf Farbliche störungen und der oberflächenrauheit sehr widerstands fähig auch unbehandelt wo vor mann es allerdings schützen sollte sind wassernäster und Schädlinge es gibt eine unmenge an leichten plegemöglichkeiten die man überall auf der welt und jeder der das wissen darüber hat machen kann (nur ein beispiel ) *behandeln mit feuer und baum hartzen * hier könnte man sich z.b. der alten technicken der vor ort lebenen heimischen uhreinwohner anschauen die haben meist wissen das in der "ziwilisierten Welt " verlohren geganen ist was grad die heimischen baumarten betrift doch es fängt schon beim schlagen und beim richtigen trocknen an man sollte auch auf die maserung beim bau achten !!
Ich möchte noch eine ausage von mir ein bischen umfomelieren also es ist nicht direckt das alle tropenhölzer zu Spröde sind doch die Handelsüblichen Mahagoni und Teakhölzer sind aber halt nicht umbedingt das ideale holz für ein repeller auch eine mischung aus verschiedenen Holzarten kann enorme vorteile bringen was den mehr aufwand in der herstellung durch eine höhere langlebigkeit und technische eigenschaften wieder wegmacht

Gruß flo
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