Schleifkontakte adé

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Beitragvon seb » Fr 4. Jun 2010, 13:16

Moin an Alle,

Horizontalachser haben das Problem sich dem Wind ausrichten zu müssen.
Die Übergabe des Stromes erfolgte bisher mittels Schleifkontakten oder flexiblem Kabel
vom Generator in den Mast.

Warum sollte man statt der Schleifkontakte nicht auf Kugellager zurückgreifen?
Die haben den Vorteil, daß keine Kohlen sich abnutzen können.

Das Prinzip ist einfach:

Je Phase ein Kugellager, alle übereinander angeordnet in entsprechenden Röhren.

Das hatte ich mal in einer sehr alten Flugmodellzeitschrift gesehen. Dort beschrieb man den Fesselflug (Modell fliegt immer um einen Mast und
ist durch 2 Drähte damit verbunden) am Mast, als drehbare Stromübergabe verwendete man hier auch Kugellager.

Wiedermal eine Skizze:
Kugelschleifer.jpg
Kugelschleifer.jpg (82.23 KiB) 10193-mal betrachtet


Viele Grüße

Seb.
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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon andreas » Fr 4. Jun 2010, 22:23

Drei Kugellager parallel werden mechanisch nur bei einem (dem primär tragenden) einen elektrischen Kontakt bewirken. Zwei Lager könnte man mechanisch gegeneinander vorspannen, dann hätten vielleicht die beiden auch eine Weile elektrischen Kontakt. Bei dreien hast Du ohne separat gefederte Lager keine Chance. Die Fähigkeit von Kugellagern, einen Strom unterbrechungsfrei übertragen zu können, dürfte kaum nachweisbar sein.

Mein (horizontales) Windrad hat ein Wendelkabel mit gutem Querschnitt zur Anbindung an den Mast. Es ist schwer und lang und zieht allein dadurch um die vertikale Achse herum die ganze Mechanik bei wenig Wind wieder in Ruhestellung.

MfG. Andreas
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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon Bernd » Fr 4. Jun 2010, 23:28

Strom durchflossene Kugellager werden zum Elektromotor.
Ich hatte das mal gelesen und ausprobiert und es stimmt.
Wenn man Strom an ein Kugellager anlegt, so das dieser von aussen nach innen
oder umgekehrt fliessen kann, dann fängt das Lager an zu drehen.

Beim Stromtransport durch ein Lager befürchte ich das der Übergangswiderstand
vielleicht nicht so gut ist oder aber die Kugel an der Oberfläche durch das Kontaktfeuer
Schaden nimmt.

Grüsse

Bernd
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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon jb79 » Sa 5. Jun 2010, 00:53

Das würde dann heißen, daß das Kugellager die Rotation noch verstärkt (im besten Fall) oder das Ganze zusätzlich bremst.
lg Jürgen
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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon seb » So 6. Jun 2010, 19:01

Bernd, wie groß muß denn der Strom sein um es in Bewegung zu setzen?

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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon Bernd » So 6. Jun 2010, 21:39

Ich schätze ziemlich hoch, gemessen hatte ich es nicht.
Es ist vermutlich keine hohe Spannung, aber ein hoher Strom nötig.
Das dieser Effekt das Windrad aus dem Wind drehen könnte halte ich für eher unwahrscheinlich.

Grüsse

Bernd
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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon Bastler01 » Fr 17. Sep 2010, 10:10

Hallo

Ich stimme Bernd zu.
Ich repariere beruflich Elektromotore. Ich konnte schon oft , durch Lagerströme beschädigte Wälzlager inspizieren.
Große Motoren und Motorem im FU-Betrieb werden deshalb auch einseitig mit isolierten Lagern bestückt, um unerwünschte Lagerströme zu verhindern.
Wälzkörper haben Punktbelastung und dadurch hohen Widerstand, was durch das Schmiermittel noch verstärkt wird, da dieses isolierende Eigenschaften aufweist.

mfg Bastler01
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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon kalle_klamroth » So 19. Sep 2010, 21:31

Sorry, ich finde es immer blöd wenn andere eine Idee vor der Umsetzung niedermachen, aber in diesem Fall mach ich dabei mal mit...

Über Wälzlager sollten prizipiell keine Ströme fleißen da die Wälzkörper an den Kontaktstellen zu den Ringe über Funkenbildung (ähnlich dem Erodieren) die Läufflächen zerstören.
Bei Motorrädern sieht man immer zu, dass eine passend dimensionierte Masse-Leitung zwischen Lampe und Rahmen liegt, da ansonsten die Lenkopflager Schaden nehmen und in der am häufigtsten genutzten Stellung (geradeaus) "einrasten". Dadurch kann so'n Mopped unfahrbahr werden.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Windrad gerade bei größeren Strömen irgendwann im Azimut-Lager festgeht und sich nicht mehr nach dem Wind ausrichtet. :shock:
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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon seb » Mo 18. Okt 2010, 07:44

Moin an alle,

Ich greife das Thema nochmals auf:

Mit einer fettlösenden Verdünnung könnte man aus den Lagern die ursprüngliche Schmierung herauswaschen
um diese dann anschließend gegen eine leitende Schmierung zu ersetzen. Z.B. Polfett.
Damit würde man den Innenwiderstand drastisch senken können und damit die oben genannten Bedenken
"umschiffen".

Viele Grüße

Seb.
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Re: Schleifkontakte adé

Beitragvon Bastler01 » Mi 20. Okt 2010, 19:26

Hallo

Nur ist Polfett élektrisch nicht leitend. Polfett verhindert daß die Pole an der Batterie korrodieren und sich somit der Kontaktwiderstand ansteigt.
Als "Leitende Paste" ist Polfett unbrauchbar.

lg bastler01
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