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Motoransteuerung

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 23:55
von andreas
Hallo Allerseits,

aus vergangenen Verschrottungen von Drucktechnik im Mehrzentnerbereich habe ich ein paar kleine Motore gerettet. Gleichstromversorgung 24 V, Bürstenlos, magnetbestückte Glockenanker, integrierte Elektronik zur Ansteuerung. Das Rastmoment war bei den kleineren Teilen eher ungeeignet als Windgenerator, also komplett ins Regal gestellt. Nun gab es inzwischen Bedarf an Antrieben, nachdem ich ein kleines elektrisches Spinnrad mit gut zweistelligem Alter wieder flott machen sollte. Der originale Antrieb war völlig hinüber, auch der nachträglich angebaute viel zu groß und ebenso kollektorseitig Schrott.

Also ins Regal gegriffen und Datenblätter besorgt. Das sind intern Drehstrommotere, von der internen Steuerung angetrieben. Hersteller war hier in allen Fällen Nidec, bietet aufgedruckte Pinbelegung und ein allgemeines Datenblatt im Web. So ein 60-mm-Glockenanker bringt um die 40 Watt auf die Welle, eigentlich zu viel für einen Riementrieb auf eine Spindel. Dennoch eingesetzt, das geht gut. Start/Stop und Drehrichtung geht allein per Logiksignal, einen Takt muß man extern anliefern. Da die klassischen 555 gerade aus waren, uralte Lm1391 (Horizontal-Kippgeneratoren für Monitore) eingesetzt, die gehen auch als Taktgeber. Formeln durchgerechnet, aufgebaut, spielt.

So ein Motörchen ist damit von um 900 bis über 2500 U/Min ganz sauber ansteuerbar. Die Drehzahlkonstanz ist sehr gut, die unbelastete Leistungsaufnahme recht gering. Je nach Leistungsbedarf läuft das auch aus einem kleineren Netzteil, hier hat eins mit nur 1 A völlig ausgereicht.

MfG. Andreas

Motoransteuerung

BeitragVerfasst: Mo 27. Dez 2010, 09:02
von andreas
Das Gerät ist inzwischen fertig gestellt und läuft soweit prima. Die verdrahteten Zutaten vor der Endmontage:

spinnantrieb.jpg
Links oben der Motor, mittig der Taktgeber mit 5-V-Erzeugung, rechts der Gleichrichter. Unten die Schalter für Rechts-/Linkslauf und der Drehzahlsteller.
spinnantrieb.jpg (39.59 KiB) 5198-mal betrachtet

So sparsam der Motor bei geringer Last ist, so bissig wird er unter Last zur Versorgung. Zwei Netzteile mit zu geringer Leistung hat er bereits beim Testen verbraucht - man sollte die Versorgung also eher großzügig dimensionieren.

In der vorliegenden Anwendung wird die volle Leistung nicht wirklich gebraucht; bei zu hoher Last rutscht nur der Antriebsriemen auf der Motorwelle durch. Fertig montiert schaut das Gerät dann so aus:

spinnrad.jpg
Altes elektrisches Tisch-Spinnrad mit neuem Antrieb.
spinnrad.jpg (22.33 KiB) 5198-mal betrachtet

Die Drehzahl läßt sich meiner Meinung nach von gemächlich bis sehr flott einstellen - aber ich kann so ein Gerät nicht wirklich bedienen, die endgültige Einschätzung bleibt dann dem Nutzer überlassen.

MfG. Andreas

Re: Motoransteuerung

BeitragVerfasst: So 2. Jan 2011, 21:05
von andreas
Zum Abschluss des Projektes fehlte mir noch ein passendes Netzteil, was bei 24 V einigen Ampere liefert. Daher habe ich ein altes Pc-Schaltnetzteil (AT, 200W) umgebaut. Die Sekundärseite des Netztrafos wurde neu verschaltet, also die mehrfädige 5-V-Wicklung in zwei Teile zerlegt und dann beide in Reihe auf die 12-V-Wicklung aufgestockt. Der ehemalige 5-V-Gleichrichter wurde durch eine 200-V-Ausführung und die Elkos gegen 35-V-Typen ausgetauscht. Alle negativen Spannungsteile entfielen. Nach Anpassung der Spannungsregel- und Fehlerabschaltkreise sowie der Grundlasten war das Netzteil betriebsfertig. Es kann nun den Spinnrad-Antrieb unter allen Lastbedingungen versorgen.

MfG. Andreas