Hallo Leute
Dieser Tage baute ein Freund von mir einige meiner alten Festplatten auseinander und ich staunte
nicht schlecht aus was für hochqualitativen Zutaten so eine ganz normale Festplatte besteht.
Natürlich hat der "konstruktive Teil" meines (kleinen) Hirns gleich den Nutzwert erkannt.
So schrieb ich schon vor ein paar Tagen das der Motor der Festplatte vermutlich gut für ein
Anemometer geeignet wäre, diese Einschätzung muss ich nun revidieren.
Ich habe auf einen Festplattenmotor, der subjektiv betrachtet sehr leicht dreht, ein Schalenkreuz
bestehend aus drei ca. 9cm langen Schaschlikstäbchen an deren Ende sich jeweils eine 6cm Halbschale
befindet, montiert. Die Acrylhalbschalen sind eigentlich halbe Weihnachtskugeln wie sie im Dekobedarf
erhältlich sind. Der Außendurchmesser dieses Schalenkreuzes beträgt genau 30cm.
Leider musste ich feststellen das das Rastmoment des Permanentmagnet Drehstrommotors (jawohl, ein Drehstrommotor!)
doch so gross ist, das das Anemometer erst bei ca. 1 - 1,5m/s anläuft, das ist zuviel.
Sogleich baute ich die Lagerung um, indem ich nun das (absolut hochwertige und völlig spielfreie) Lager des
Arms, der die Leseköpfe der Festplatte trägt, verwendete. Dieses Lager brachte den Durchbruch. Das Anemometer
läuft nun so extrem leicht an, das es fast noch mein Messgerät Windmaster 2 übertrifft, und das dreht schon unter 0,3m/s an.
Fazit:
Wer noch eine alte Festplatte rumfliegen hat, sollte diese mal zerlegen. Das Lager für den Lesekopf ist, zumindest
von meinen drei Platten die wir zerlegten, sehr gut für die Lagerung eines Anemometers geeignet.
Ich würde den Durchmesser jetzt etwas kleiner wählen, so ca. 20cm bei 6cm grossen Halbschalen.
Mein mechanischer Aufbau ist logischerweise nur für meine Tests ausreichend. Ich würde das Anemometer so
aufbauen das das Lager vor Feuchtigkeit und Staub durch eine Haube möglichst gut geschützt ist.
Natürlich muss man auch noch an eine Impulserzeugung durch einen Reedkontakt oder auch durch einen
Hallsensor denken, damit man anhand der Drehzahl die Windgeschwindigkeit bestimmen kann, z.B. mit einem
Fahrradtacho, der für sowas ganz prima geeignet ist.
P.S. Auf den (ebenfalls 100% spielfrei gelagerten und sehr hochwertig wirkenden) Festplattenmotor werde ich
vielleicht mal einen sehr schlanken aber hohen Minivertikalläufer bauen. Vielleicht reicht es für eine. LED
Grüsse
Bernd