Eigener Strom durch Wind

Eigener Strom durch Wind

Beitragvon Echtor » Di 15. Dez 2009, 16:05

Zuersteinmal möchte ich herzlich alle grüßen.
Auf euer Forum wurde ich durch einen Blog aufmerksam :-)
Nun muss ich sagen, dass ich handwerklich zwar relativ begabt bin, aber was Elektroechnik betrifft :oops: naja das überlasse ich lieber demjenigen der etwas von versteht.
Wo ich nun Hilfe suche: Wir haben uns einen Aussiedlerhof in Oberfranken gekauft, schön abseits. Dort ist eigentlich das ganze Jahr Wind, an Windstillen Tagen, die allerdings eher die Ausnahme sind, weht der Wind mit ca. 5-7 m/s
Tage ganz ohne Wind haben wir in 3 Jahren bisher so an die 4 Tage gehabt. Wir wollen unseren eigenen Strom produzieren, bzw. eben zur Förderung einspeißen. Die Überlegung war daher auch Photovoltaik. Nach vieler Beratung kam ich zu dem Wissen, dass dies nicht unbedingt so effizient ist wie wir eigentlich dachten. Und da sind wir auf Wind gekommen. Der ist eigentlich immer da und das an den meisten Tagen ganz schön kräftig. Also hab ich mich erkundigt bei Herstellern. Naja, auch nicht billiger als das andere :-) Ihr scheint euch besser auszukennen. Was gibt es da für Möglichkeiten? Ich dachte evtl. auch über eine Förderung über die Hausbank nach, das soll es geben, so zumindest die Bank. Was die Strommenge angeht, so dachten wir an einen 4-5 Personenhaushalt. Was denkt ihr? Weitere Fragen beantworte ich gerne.
Echtor
 
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Dez 2009, 13:04

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon jb79 » Di 15. Dez 2009, 17:24

Hallo!

Permanent 5-7m/s Wind hört sich schon recht gut an.
Wenn man eine Betz'sche Konstante von 0,2 (beschreibt wieviel der vorhandenen Windenergie in mechanische Energie umgewandelt wird) zugrundelegt, so kommt man da bei 5-7m/s und einem 1x1m Windrad auf elektrische Leistungen im Bereich von ca. 10-30W. Sehr effizient ist das auch nicht gerade, allerdings hat Wind gegenüber Photovoltaik den Vorteil daß er auch in der Nacht nutzbar ist. Besonders im Winter, wo die Tage sehr kurz sind und im Herbst wo es wenig Sonnentage gibt zeigt sich der Vorteil der Windenergie.
Das hört sich jetzt erstmal wenig an, allerdings geht die Leistung mit der 3.Potenz der Windgeschwindigkeit rauf. Darum wäre es wichtig zu wissen, wie oft es mehr als die 5-7m/s gibt.
Außerdem kann man ja größere und/oder mehrere Windräder bauen, die Leistung skaliert dann linear mit der Fläche die im Wind steht. 1m Durchmesser und 1m Höhe bei einem C-Rotor bringt genau 1m² Fläche im Wind.
Wenn du eh auf einem Aussiedlerhof wohnst gibts zumindest keine Probleme mit Nachbarn, die sich an der Optik von Windrädern oder eventuell verursachten Geräuschen (beim C-Rotor sind diese ohnehin kaum wahrnehmbar) stören.

Ein Berechnungstool (wie gesagt, die Konstante von oben gehört noch geändert, der momentan eingegebene Wert ist das theoretische Maximum das aus einem idealen Windrad kommt) findest du hier.

btw: Elektrotechnik wirst auch brauchen, immerhin muß die Energie auch umgewandelt bzw. transportiert werden.
lg Jürgen
jb79
 
Beiträge: 1138
Registriert: Di 10. Feb 2009, 22:24
Wohnort: Niederösterreich

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon Bernd » Mi 16. Dez 2009, 00:28

Hallo Echtor und herzlich willkommen im Forum.

...an Windstillen Tagen, die allerdings eher die Ausnahme sind, weht der Wind mit ca. 5-7 m/s

Wenn das stimmen sollte, kaufe ich Dir alles was du brauchst. :)
5 - 7m/s im Schnitt sind ziemlich viel und bei den meisten an den wenigsten Tagen zu erwarten.
An einem windstillen Tag weht garantiert nicht so ein Wind, egal wo, oder war es ein Schreibfehler ?

Ganz grob würde ich sagen ( wirklich ganz grob, also nur als Hausnummer ) das du um deinen Strombedarf
in seiner Menge für ein Einfamilienhaus abdecken zu können, ca. ein Windrad von 20m² benötigst.
Dieser Wert ist absolut von den örtlichen Bedingungen und vom Windrad selbst abhängig, aber so ganz grob
kann man das mal als ersten Anhaltspunkt nehmen.
Das würde also schon ein recht grosses Windrad werden.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon Echtor » Mi 16. Dez 2009, 09:32

jb79 hat geschrieben:Das hört sich jetzt erstmal wenig an, allerdings geht die Leistung mit der 3.Potenz der Windgeschwindigkeit rauf. Darum wäre es wichtig zu wissen, wie oft es mehr als die 5-7m/s gibt.

Also sehr oft, ich würde jetzt mal sagen, von 365 Tagen im Jahr haben wir an 150-200 Tagen mehr als die 5-7m/s
LG Echtor
Echtor
 
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Dez 2009, 13:04

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon Echtor » Mi 16. Dez 2009, 09:44

Bernd hat geschrieben:Hallo Echtor und herzlich willkommen im Forum.

...an Windstillen Tagen, die allerdings eher die Ausnahme sind, weht der Wind mit ca. 5-7 m/s

Wenn das stimmen sollte, kaufe ich Dir alles was du brauchst. :)
5 - 7m/s im Schnitt sind ziemlich viel und bei den meisten an den wenigsten Tagen zu erwarten.
An einem windstillen Tag weht garantiert nicht so ein Wind, egal wo, oder war es ein Schreibfehler ?

Ganz grob würde ich sagen ( wirklich ganz grob, also nur als Hausnummer ) das du um deinen Strombedarf
in seiner Menge für ein Einfamilienhaus abdecken zu können, ca. ein Windrad von 20m² benötigst.
Dieser Wert ist absolut von den örtlichen Bedingungen und vom Windrad selbst abhängig, aber so ganz grob
kann man das mal als ersten Anhaltspunkt nehmen.
Das würde also schon ein recht grosses Windrad werden.

Grüsse

Bernd

Nein, das war kein Schreibfehler. Es ist hier tatsächlich so, dass wir von 365 Tagen an mind. 300 Tagen wind haben. Die Windstillen Tage, wo also gar kein Wind weht, sind so selten, ich würde ganz grob sagen das sind ca. 20 Tage
An einem normalen Tag haben wir eine Geschw. von hmmm, ich habe noch nie gemessen, aber ich schätzte es sind so ca. 10-20 m/s
Wir haben aber auch sehr oft Tage, wo an die 50-100m/s oder mehr da ist.
Was die Größe betrifft, naja, da wir absolute Alleinlage haben, ist dies zweitrangig. Wichtig wäre, da Auflagen vom Amt, die Masthöhe darf 10m nicht übersteigen, da sonst keine Genehmigung. Und, die Geräuschentwicklung sollte sehr niedrig liegen. Ich denke, da kommt es dann auf den STandort an. Wir haben eine Gesamtfläche von ca. 1Ha. Dabei ist eine große Wiese, die ca. 50m vom Haus entfernt ist. Allerdings ist es da nicht so windig wie beim Haus, da wir meist West oder Südwest wind haben und die Wiese östlich vom Haus liegt. Optimal wäre also ein Standort so ca. 5-8m vor dem Haus in Richtung Westen. Ich weiss nu nicht ob man hier Fotos reinstellen kann, aber ich werde versuchen, Fotos hochzuladen und zu verlinken. Oder eine Art Skizze :-)
Echtor
 
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Dez 2009, 13:04

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon Bernd » Mi 16. Dez 2009, 10:02

von hmmm, ich habe noch nie gemessen...

Da dürfte der Haken liegen. Die tatsächlichen Windgeschwindigkeiten werden viel viel tiefer liegen.

Wir haben aber auch sehr oft Tage, wo an die 50-100m/s oder mehr da ist.

Du weisst das 32m/s Orkan bedeuten ? :)

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon Echtor » Mi 16. Dez 2009, 11:51

oops :o
nee das wußte ich nicht,
ok, dann dürften die Geschwindigkeiten tiefer liegen.
Frage, was ist denn dann das für Geschwindigkeit, wenn es leere Plastikeimer durch die Gegend weht, oder eine große (120L) Regentonne durch das Grundstück bläst? Das ist meist die Regel :-)
Und gibt es irgendeine Möglichkeit, ohne großes Technisches Gerät den Wind zu messen?
Echtor
 
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Dez 2009, 13:04

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon Mark » Mi 16. Dez 2009, 12:04

Mark
 
Beiträge: 158
Registriert: Mo 1. Jun 2009, 09:49

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon jb79 » Mi 16. Dez 2009, 15:01

Echtor hat geschrieben:oops :o
nee das wußte ich nicht,
ok, dann dürften die Geschwindigkeiten tiefer liegen.
Frage, was ist denn dann das für Geschwindigkeit, wenn es leere Plastikeimer durch die Gegend weht, oder eine große (120L) Regentonne durch das Grundstück bläst? Das ist meist die Regel :-)
Und gibt es irgendeine Möglichkeit, ohne großes Technisches Gerät den Wind zu messen?


Hmm, könnte es sein, daß du m/s und km/h miteinander verwechselst?
10m/s sind nämlich 36km/h. Wenn du 100m/s :o Wind hast steht dein Haus vermutlich auch nicht mehr, das entspricht einem Tornado der Klassifikation F4 => anschließend schauts dann ca. so aus.
lg Jürgen
jb79
 
Beiträge: 1138
Registriert: Di 10. Feb 2009, 22:24
Wohnort: Niederösterreich

Re: Eigener Strom durch Wind

Beitragvon Echtor » Do 17. Dez 2009, 06:43

Also zunächst mal danke für die Antworten.
Ich darf gestehen, ich habe keinerlei Ahnung von der Windtechnik, habe ich glaube ich schonmal gesagt :-)
Aber eure Antworten haben mir geholfen, ich werde mir den Windmesser mal basteln und mich überraschen lassen.
Was würdet ihr sagen, ab wann lohnt sich ein Windkraftwerk denn überhaupt?
LG Echtor
Echtor
 
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Dez 2009, 13:04

Nächste

Zurück zu Tipps & Tricks - was sind Eure Erfahrungen



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast