Simplicissimusschaltung von Alexander B.J. Kayser

Ladeelektronik, Messgeräte, Steuerungen etc.

Re: Simplicissimusschaltung von Alexander B.J. Kayser

Beitragvon simplicissimus » Mo 2. Jun 2014, 01:35

Was die Trafos angeht muß man meinen Erfahrungen nach sehr vorsichtig sein... Der wesentliche Grund liegt meines Erachtens in der Hauptanwendung für relativ konstante Verbraucher ausgelegt zu sein... Die angeblichen über 90% Wirkungsgrad gibt es aber anscheinend auch nur im reinen Leerlauf... Hab mir einst mal die Mühe gemacht etwa 100 oder weit viel mehr der im Buisiness-Katalog vom großen C erhältlichen Trafos auf tatsächliche Brauchbarkeit für Kleinwindrad-Anwendungen zu untersuchen... Gab glaube keinen über 80% Wirkungsgrad im reinen Nennbetrieb... abgesehen davon, daß die restlichen Werte auch nur suboptimal waren...

Diodenoptimierung heißt Schottky - mehr braucht man dazu glaube nicht mehr sagen...

stellt natürlich in Kleinspannungsanlagen mit 12V oder ähnlichem einen zu berücksichtigenden Faktor dar...
steh ich sogar vor dem Dilemma in meinen Simulationen mit PESPICE... bekomme nämlich nur normale Diode da rein mit einem real anmutenden Spannungsfall von sogar ein Volt... für nen Trick, wie ich in dem Programm ne Schottkydiode verbaut bekomme würd ich ich mich freun...

Was die Kondensatorbetrachtungen angeht sei noch beachtet ob sie Teil des Hauptkreises sind, sich im Wechselspannungsteil oder als Zwischenspeicher im Gleichstromteil befinden... Darin bestehen gravierende Unterschiede...zumindest wenn es um Leistung gehen soll - wie du wünschst...

Von meiner Schaltung kann ich sagen 8-) , daß sie im Rahmen der ausgewählten Bauteile und Verarbeitung leistungsfest ist :idea: ...bis hin zum würgenden Kurzschluß :oops: - letztlich vom Laderegler ausgelöst :ugeek: - nur Leerlauf mag sie im Extremfall nicht so wirklich :twisted: ...
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Re: Simplicissimusschaltung von Alexander B.J. Kayser

Beitragvon Famzim » Mo 2. Jun 2014, 08:24

Moin

Diese käuflichen Trafos sind alle Trenntrafos und meist für 230 V 50 Hz ausgelegt und ungeeignet.

Spartrafos haben "nur eine Wicklung" die den ganzen Wickelraum ausfüllt und entsprechende "Anzapfungen " hat.
Wir müßten so etwas aber selber wickeln, mit passendem Blechpaket.

Für eine Übertragung von 12 V bei 25 Hz auf 24 V, ist teoretisch ein Trafo "mit einer Wicklung" (dann für 50 Hz), von 48 V nötig, mit einer Anzapfung bei 24 V , lasst Euch nicht verwirren durch die Rechnung mit 50 Hz.
Durch die, nur eine Wicklung, kann der doppelte Strom übertragen werden, mit doppeltem Drahtquerschnitt.
Die Anzapfung ist dann mit beiden Wicklungsteile in der Mitte verbunden, und hat praktisch noch mal den doppelten Querschnitt zur Verfügung, daher die hohe Leistungsfähigkeit.
Schottkys kämen da natürlich auch drann :!:

Mein Experimentiertrafo ist ein Trenntrafo und für 400 W Dauerlast ausgelegt.
Er braucht ~ 16 W im Lehrlauf.
Als Spartrafo gingen da bis 1600 W drüber !

Gruß Aloys.

Kanst Du mal Daten wie Spannung - Strom und Kondensatorwerte bekannt geben, damit Mann sich ein besseres Bild machen kann?
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Re: Simplicissimusschaltung von Alexander B.J. Kayser

Beitragvon simplicissimus » Di 3. Jun 2014, 12:28

Was die Trafos angeht würd ich mich gern ausklinken... gehört auch nicht wirklich in diese Beitragssammlung...

Die Bauteile betreffend halt so fett wie möglich Auslegen... niedrige Flussspannung... hohe Ströme... dicke Kapazitäten... Beispiele dafür kann man einige Seiten weiter vorn finden...
Nicht zu vergessen ist die massive Ausführung der Bauteilverbindungen... ruhig mal nen kleinen Gedanken daran verschwenden, daß so ein aufgedampftes Kupferstreifchen auf einer Platine bei bereits einigen wenigen Ampere am Rande seines sinnvollen Daseins rumtingelt...
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Re: Simplicissimusschaltung von Alexander B.J. Kayser

Beitragvon Darius_Rookie » Di 3. Jun 2014, 17:01

Hi,
hab mal zum Lötkolben gegriffen und eine erste Schaltung zusammengebastelt. Hab sicherheitshalber erstmal den Schaltungsvorschlag aus einem Forumsbeitrag abgekupfert:

viewtopic.php?f=19&t=471&hilit=spannungsverdopplung
Schaltung Spannungsverdoppler klein.png
einfache Schaltung Spannungvervielfachung
Schaltung Spannungsverdoppler klein.png (92.91 KiB) 12616-mal betrachtet


Vorteil einfach aus B6 zu entwickeln
Nachteil nicht symmetrische Phasennutzung
Ergebnisse: ca. 10 V Gleichstrom bei 3mal 3V Drehstromeingang, bei ca. 200mA



Bin nach dieser Erfahrung jetzt dabei meine eigene Idee (Dreifachspannung mit Delonschaltung) zu realisieren. Ziel ist es eine möglichst einfache Schaltung zu bekommen.

Delon Spannungsdoppler Eweiterte Version klein.png
Delon Spannungsverdreifachung
Delon Spannungsdoppler Eweiterte Version klein.png (17.92 KiB) 12616-mal betrachtet



Gruß Darius
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Re: Simplicissimusschaltung von Alexander B.J. Kayser

Beitragvon Darius_Rookie » Mo 16. Jun 2014, 16:48

Hallo,

hab jetzt die 3-fach Schaltungsvariante aufgebaut und getestet, aber erst jetzt war mal genug Wind um brauchbare Werte zeigen zu können:

Klein_20140813_170341.jpg
Spannend!
Klein_20140813_170341.jpg (217.55 KiB) 12296-mal betrachtet
Klein_20140813_172227.jpg
Versuchsaufbau mit Speicher
Klein_20140813_172227.jpg (248.47 KiB) 12296-mal betrachtet


Das Ergebnis mit mehr als 21 V = bei Eingang 4,3 V ~ je Phase (unbelastet am Batterieladungseingang) ist m.E. sehr ok, auch die Belastung mit Glühlämpchen brachte bei gesamt 8W und Spannungsabfall auf 4,8V noch 1.66 A !

Hab auch noch an der Mechanik gefeilt (sprich: ein Übersetzungsgetriebe eingebaut). Hier der link dazu: viewtopic.php?f=26&t=2119&p=31663#p31663

Gruß Darius
Zuletzt geändert von Darius_Rookie am Mi 20. Aug 2014, 11:37, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Simplicissimusschaltung von Alexander B.J. Kayser

Beitragvon simplicissimus » Mi 18. Jun 2014, 21:56

hey...


@ Darius ... hast zwar wohl vermutlich deine sämtlich abgewandelten Variationen durchgestetstet aber vermutlich doch die Mühe gescheut gleich eine Simplicissimusschaltung aufzubauen... sonst hättest du sicher derartige Bilder zum Besten geben können, wie ich es nun tun werde... zu sehen sind real ermittelte Werte durch parallel geschaltete B6 bzw Simplicissimusschaltung an einem 750W-36V-Nabenmotor - versus Generator - daher perfekt gleiche Drehzahl- Darstellung

Leerlaufspannungen im ersten Bild (links B6 rechts Simplicissimusschaltung)
ins Verhältnis gesetzt ergibt sich genau genommen der Faktor Pi also 3,14... erkennbar sind auf Grund der Meßgenauigkeit nur 3,1

im zweiten Bild befinden sich an der linken B6, wie an der rechten Simplicissimusschaltung jeweils eine 12V-20W-Halogenlampe ...
die Meßgeräte zeigen die Spannungen an der Last an... ... 6V B6 - zu 11V Simplicissimusschaltung...
macht unter Vernachlässigung der temperaturabhängigen Widerstandsveränderlichkeit der Lampe eine 3,36fache Lastabgabe zu Gunsten der Simplicissimusschaltung
... die Helligkeit der Lampen zeigt die deutlich höhere Lastgabe durch die Simplicissimusschaltung zur rechten Seite an... nur mal so zum Thema Laststabilität... :lol:
die Drehzahl liegt bei brereits mühevollen gut 1 U/s


Beste Grüße vom Simplicissimus...
gibt es etwa noch immer wen, der mir nicht glaubt?...
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1-B6-Simpli-parallel U-Leerlauf-netz.JPG
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2-B6-Simpli-parallel 20 W12V U-Last.JPG
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Re: Simplicissimusschaltung von Alexander B.J. Kayser

Beitragvon simplicissimus » Mo 16. Feb 2015, 22:34

mal wieder ein wenig Neues...

hab die letzten Monate unzählige Simulationen durchgeführt ... bin etliche Male an die Grenzen von PSPICE gestoßen und kann nun doch aufzeigen wozu meine Schaltung fähig ist... beruhigend für mich, daß die realen Werte deutlich besser ausfallen als daß was ich hier nun zeigen kann ... Grund sind die Grenzen des Simulationsprogramms...

kurze Erläuterung:

simuliert wurde ein Generator mit 3 Stück in Stern verschalteten 1,1Ohm-Spulen... meßbar zwischen zwei der drei Kabel wären somit 2,2 Ohm - mein 250Watt-Nabenmotor hatte einst zwischen zwei der drei Kabel 2,4Ohm ... folglich etwa vergleichbar

der Drehzahlabhängige Induktionsstrom ist eine nicht direkt meßbare Größe, welche jedoch für die Simulationen von wesentlicher Bedeutung ist und die Leistungskurve des Generators als Eigenschaft inne hat ...(auf indirektem Wege ließe sich dieser Wert jedoch ermitteln)

unter B6 möglich bzw Simpli möglich sind die unter Generatoranpassung maximal entnehmbaren Energien dargestellt...

besonders hervorzuheben ist der Bereich um den Moment, wenn die B6 anfängt in das 12- bzw 24-Volt-System zu laden... Die Simpli liegt darum und insbesondere bei einer niederen Drehzahl weit im Vorteil... erst bei 50%Drehzahl über dem B6-Startpunkt ist die B6 in direkt ladenden System der Simpli gegenüber wieder so langsam im Vorteil...

in MPPT-Systemen gibt es diesen Vorteil der B6 nicht mehr - wir laufen auf dem pi-fachen Spannungsniveau und können mindestens die selbe Leistung wie mit einer B6 entnehmen... vorrausgesetzt die Bauteile spielen da mit...

hoffe der Rest erschließt sich von selbst...
Grüße
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