Gleichrichter

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Gleichrichter

Beitragvon bernhard8 » Di 9. Mär 2010, 17:58

Welche Gleichrichter verwendet ihr? Habe einen Drehstromgenerator mit 3 Phasen und einen entsprechenden Drehstromgleichrichter dranhängen der vermutlich aus ziemlich simplen Dioden besteht (maximal 25A). Ich muss mit 100 Volt Spannung generatorseitig rechnen, daher wirds wohl mit Schottky Dioden auch schwierig. Welche Gleichrichtermethoden verwendet ihr?

Mein Gleichrichter funktioniert schon, dürfte aber auch nennenswert Leistung verbraten (bin nicht sicher wieviel das bei Drehstromgleichrichter ist, aber sicher 2xUd * Strom, da kommt wohl 20-40 Watt zusammen bei 10-20 Ampere Strom).
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Re: Gleichrichter

Beitragvon andreas » Di 9. Mär 2010, 18:11

Hallo Bernhard,

ich verwende auch nur normale Gleichrichterbrücken. Sie sind immer noch die einfachste Methode zum Gleichrichten. Die Spannungslage ist hier ähnlich hoch wie bei Dir, wobei ich die Spannung nicht so hoch laufen lasse, sondern durch Last begrenze.

Fall es Dir zusagt, kannst Du ja mal den Ansatz "Synchrongleichrichter" in diesem Forum benutzen und so etwas zu Ende bauen. Der Aufwand ist allerdings etwas höher als nur sechs Dioden...

MfG. Andreas
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Re: Gleichrichter

Beitragvon jb79 » Di 9. Mär 2010, 18:35

Bei Silitiumdioden kannst du schon gut 1,5-2V rechnen bei solchen Strömen, eine Schottky Diode kann das etwas besser, allerdings findet man von denen wenig in Spannungsregionen >100V bzw. steigen die Flußspannungen dort auch schon in die Nähe von Silitiumdioden.

Kannst dir ja mal diese Diode anschauen, könnte allerdings knapp werden wenn du 100V Phasenspannung hast.

Was auch gehen würde: 3 Brückengleichrichter mit entsprechender Spannung/Strom nehmen und die AC Eingänge jeder Gleichrichterbrücke jeweils parallelschalten, damit kommt jede Phase an einen Gleichrichter und der Strom in den Dioden halbiert sich. Dadurch sinkt die Spannung an den Dioden ebenfalls. Die + und - Anschlüsse werden dann parallelgeschaltet.

Der Synchrongleichrichter wäre wohl die ultimative Lösung, da man hier die geringsten Verlustleistungen realisieren kann.Die Steuerung könnte man z.B. so bauen daß diese erst bei einer bestimmten Spannung überhaupt einschaltet, Mosfets haben ohnehin parisitäre Dioden die auch bei abgeschaltetem Fet arbeiten und somit auch gleichrichten würden wenn keine Steuerspannung anliegt.
lg Jürgen
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Re: Gleichrichter

Beitragvon miniwindi » Di 9. Mär 2010, 19:23

Vielleicht hilft Dir dieser Typ ?
http://www.onsemi.com/pub_link/Collater ... -200-D.PDF
Kostet ca. 0,75 Euro

Ergänzt:
oder vielleicht
ER1602F - 2x 16 A - 200 V - TO220F
SY185/2-K, 25A/200V
Viele Grüße Herbert
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Re: Gleichrichter

Beitragvon Wolle » Sa 3. Apr 2010, 13:20

Hallo,

mal noch ne Frage zu einer Schottkydiode.
Da ich meist bei Reichelt.de bestelle, habe ich diese Schottky hier gefunden:

http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2; ... 237514f00c

oder allgemein MBRxxxxxCT.

Es sind 2 Dioden in einem Gehäuse. Mein Gedanke dazu war, die beiden Dioden zu Einer zusammen schalten, so das die 2 Dioden parallel sind.
Habe dies gerade mal mit Multisim simuliert und die Verluste über die Diode waren dann noch ein wenig kleiner, besonders mit steigendem Strom natürlich.
Hat jemand damit in der Praxis schon Erfahrung mit so ner Parallelschaltung gemacht? Dachte da event. an Toleranzen der einzelnen Dioden, z.B. die Durchlasskennlinien usw.
Wenn sich die Diode in der Praxis so verhält wie in Multisim, können die Verluste am B6 Gleichrichter ein klein wenig weiter minimiert werden!

Vorteil: - ist ne günstige Schottkydiode mit hohen Strom- und Spannungswerten
Nachteil: - großes Gehäuse

Vllt. hat ja jemand von euch schon Erfahrung damit gemacht und kann die Infos weiter geben.

Grüße Wolle
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Re: Gleichrichter

Beitragvon andreas » Sa 3. Apr 2010, 15:46

Hallo Wolle,

es spricht nichts dagegen, diese Dioden einzusetzen, parallel ist auch unkritisch. Wenn Du so hohe Spannungen nicht hast, solltest Du allerdings die Dioden mit der kleineren Sperrspannung einsetzen, wie etwa die 45-V-Ausführung. Sie haben noch etwas weniger Verluste in Flußrichtung als die Typen ab 60 V aufwärts.

MfG Andreas
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Re: Gleichrichter

Beitragvon Bernd » Sa 3. Apr 2010, 20:38

Hallo Wolle, bisher hatte ich einfach nur eine Diode der beiden in diesem Gehäuse verwandt.
(Ich hatte mir auch einige dieser Dioden bestellt)
Die andere war immer ungenutzt. Irgendwie bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen
die beiden einfach im Parallelbetrieb einzusetzen, aber die Idee finde ich sehr gut !

Grüsse

Bernd
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Re: Gleichrichter

Beitragvon bernhard8 » So 4. Apr 2010, 20:14

Gegen parallel schalten spricht nichts, allerdings darfst du nicht davon ausgehen dass sich der Strom auf beide Dioden verteilt. Dioden haben im Normalfall einen negativen Temperaturkoeffizienten. Das heisst: sobald über eine der beiden Dioden mehr Strom fliesst wird ihr Widerstand kleiner und es fliesst noch mehr Strom über diese Diode. Das heisst: der Strom fliesst insgesamt praktisch nur über eine der beiden Dioden.

Dadurch dass beide Dioden im gleichen Gehäuse sind wirds zwar etwas besser sein, das Wirkung wird aber auch ziemlich sicher die gleiche sein.

Da die zweite Diode aber ohnehin sonst nutzlos wäre würde ich sie auch parallel schalten. Nur würde ich nicht davon ausgehen dass die beiden dann insgesamt den doppelten Maximalstrom vertragen.
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Re: Gleichrichter

Beitragvon Bernd » So 4. Apr 2010, 20:27

Die von dir aufgelisteten Argumente sind auch der Grund warum immer wieder davon gewarnt wird
Halbleiter in Reihe oder parallel einzusetzen.
Ein Freund von mir hat den Versuch gewagt und für seine Teslageneratoren einen zig Kilovoltgleichrichter aus
in Reihe geschalteten Dioden hergestellt. Entgegen allen Warnungen funktioniert das Ding prima.
Auch die Leistung von etlichen Kilowatt verteilt sich prima auf die Dioden ohne das es bis jetzt zu dem
genannten Effekt partieller Überbelastungen gekommen wäre.

(Nach Aussage eines Experten hatte er zumindest vor ca. 5 jahren Europas grössten Teslatrafo gebaut.
Er hat damit schon 5m lange Blitze erzeugt :) )

Ich selber habe auch schon erfolgreich mehrere LEDs in Reihe ohne Vorwiderstände an 12 Volt betrieben.
Das klappt bis heute ohne Probleme .
Wichtig ist natürlich das alle Dioden absolut baugleich sind.
Verändert eine Diode plötzlich ihre Werte kann das ganze System ausfallen.

Anscheinend hat die Industrie aber die Streuungen bei der Diodenherstellung ein und desselben Bautyps und Herstellers
heute sehr gut im Griff so das einige logisch erscheinende Befürchtungen in der Praxis nicht unbedingt in dem
maße zutreffen müssen das man vermuten könnte.
Bei zwei baugleichen Dioden im gleichen Gehäuse, die sehr sicher der gleichen Herstellung entstammen und
sich "gegenseitig wärmen" :) sehe ich das wenig kritisch, wenngleich ich auch nicht davon ausgehe das man
mit doppelter Belastbarkeit rechnen kann, alleine schon weil ja auch eine mal den Geist aufgeben kann oder
ihre Nennwerte warum auch immer verändern könnte.

Grüsse

Bernd
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Re: Gleichrichter

Beitragvon finn » So 4. Apr 2010, 21:35

In Reihe schalten ist weniger schlimm als Parallel schalten
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