Mein Rotor

gemeinsame Forenentwicklung eines Rotorprofils

Re: Mein Rotor

Beitragvon Nugget » So 29. Mär 2009, 16:13

"zensiert" hat geschrieben:Hallo Nugget! Ich bin etwas spaet dran, Deinen Rotor zu bewundern, sei´s denn: tolles Stueck! Sieht stabil aus und die Statik scheint voll zu stimmen. Nur ein Punkt, auf den ich Dich aufmerksam machen moechte: Im Drausseneinsatz (feuchte Luft, Regen, Kaelte) sind Kombinationen von zwei unterschiedlichen Metallen agressiven Oxidationsprozessen durch elektrolytische Aufloesung ausgesetzt. Du sprichst von Edelstahlarmierungen an den Tragarmen. Das minderwertigere Metall loest sich an und um die Kontaktstellen auf, in diesem Fall das Alu. Impraegnieren hilft etwas, nur muss man bei Lackschichten im Lauf der Zeit immer mit feinen Rissen rechnen. Das Material arbeitet ja immer etwas bedingt durch unterschiedliche Ausdehnung der einzelnen Komponenten aus Lack, Alu und Stahl bei klimatisch bedingten Temperaturunterschieden. Da Du ja wirklich tolle Arbeit geleistet hast :) , und sicher traurig waerest, wenn die schoenen Niroteile "Nebenwirkungen" entwickeln, kannst Du vielleicht Dichtungsmaterial zwischen die direkten Kontakte packen, oder hast Du von Anfang an schon vorgesorgt?
Ansonsten - Applaus!!! :D
Gruss, Carl


Hallo Carl!

Das mit der Oxidation ist mir schon vom Motorboot fahren her bekannt.
Vorgesorgt habe ich noch nicht, aber ich werde Hartgummidichtungen zwischen die Verbindungen anbringen.
Natürlich werde ich auch darauf achten, das auch die Schrauben keinen"Kurzschluß" verursachen.
Aber danke für den Hinweis, ich glaube das das nicht alle über die elktr. Spannuung zwichen zwei ungleich edlen Metallen Bescheid wußten.
Grüße
Nugget
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Re: Mein Rotor

Beitragvon Nugget » Mo 30. Mär 2009, 13:03

Andre hat geschrieben:Hallo Nugget. Ich kann mich den Komplimenten meiner Vor-Poster nur anschließen. Optisch sehr sehr
ansprechend, sauber verarbeitet, alles wichtige beachtet und konstruktiv hervorragend gelöst. TOP !!

Ich werde mal versuchen dir bei der Wahl deines Generators zu helfen. Um den passenden für dich zu finden gilt es zu beachten
einen zu finden, der bei geringer Drehzahl schon eine vernünfige Spannung erzeugt.

Nabendynamo und E-Motor für Elektrobike's sind unserer Meinung nach eine erschwingliche Möglichkeit da sie Ihre
Nennleistung bei niedrigen Drehzahlen erreichen. Evtl. wäre es möglich mit einem Getriebe zu arbeiten was aber wieder mehr
Verluste, mehr Wartungsaufwand und mehr Materialeinsatz bedeutet. Dann könnte man auch andere Generatoren in Betracht ziehen.

Aber vielleicht gehts dir ja eher um die Leistung die dein schöner Rotor überhaupt erbringen kann. Da nehmen mehrere
Faktoren Einfluß.
Erstens ,und das ist der wichtigste Fakt, die Windgeschwindigkeit (http://de.wikipedia.org/wiki/Windgeschwindigkeit). Sie geht in die Rechnung in der drittem Potenz ein.
Zweitens Luftdichte (http://de.wikipedia.org/wiki/Luftdichte), sie beträgt bei ca. 0 Grad Celsius 1,3 kg/m3 - bei 20 Grad etwa 1,2 kg/m3.
Drittens der Wirkungsgrad; Pessimisten gehen beim C- Rotor von etwa 20 Prozent aus - Optimisten von mehr :D
Viertens gabs dann noch den Herrn Betz (http://de.wikipedia.org/wiki/Betzsches_Gesetz), der bis dato mit der Behauptung
Recht behalten hat, das man nur knapp 60 Prozent der im Wind mitgeführten Energie "ernten" kann.
Fünftens spielt noch die s.g. durchströmte Fläche in m2 eine entscheidene Rolle. Bei deinem Rotor von 1 m Duchmesser und 1 m Höhe(?)
wären das halt 1 m2.

Zusammengefasst:

Windgeschwindigkeit(m/s) hoch 3 * Luftdichte(kg/m3) * Wirkungsgrad (0,2 oder mehr ;) ) * Betzsches Gesetz (0,59) * dürchströmte Fläche(m2)

Das Produkt ergibt die Leistung(W) deines Rotors.

Ein paar Verluste durch Lager, Elekronik etc. kommen auch noch dazu, so das es sich wohl in der Windbranche eingebürgert hat, den Betzschen Faktor
gleich mit 0,5 anzusetzen.

Ich hoffe das ich dir hiermit etwas helfen konnte.


EDIT:
Ich seh gerade, das es XXLRay hier auch sehr gut auf den Punkt gebracht hat, war sogar noch etwas schneller ;).



Gruss
Andre


Hallo Andre!

Ich habe mir jetzt deinen Beitrag mal genauer durchgelesen.
Danke für die ausführliche Beschreibung der Berechnungen.
Das hilft mir schon ein Stück weiter.

Grüße
Nugget
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Re: Mein Rotor

Beitragvon jb79 » Mo 30. Mär 2009, 22:04

Leistung=Windgeschwindigkeit(m/s) hoch 3 * Luftdichte(kg/m3) * Wirkungsgrad (0,2 oder mehr ;) ) * Betzsches Gesetz (0,59) * dürchströmte Fläche(m2)
Wenn ich diese Formel zugrundelege, dann bedeutet das, daß der C- Rotor bei 10m/s Wind (36km/h also schon recht ordentlich) und einer Größe von 1x1m etwa 120W mechanische Leistung produziert. Abzüglich von Reibungsverlusten und den Verlusten des Generators kann man also mit etwa 90-100W rechnen, oder?
lg Jürgen
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Re: Mein Rotor

Beitragvon Bernd » Mo 30. Mär 2009, 22:27

Ich glaube die Reibungsverluste innerhalb der Lager kann man bei 10m/s völlig vernachlässigen.
Es sind dann noch die Verluste durch den Wirkungsgrad des Generators und die Verluste innerhalb
der Gleichrichtung und Ladeelektronik vorhanden, wobei die Wirkungsgradverluste den bei weiten
grössten Anteil ausmachen dürften.

Beim Nabendynamo kann man von ca. 50% Wirkungsgrad ausgehen, bei grösseren Generatoren
ca. 70 - 80% und bei eisenlosen Generatoren teils über 90%.

Grüsse

Bernd
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Re: Mein Rotor

Beitragvon Nugget » Di 7. Apr 2009, 08:51

Hallo liebe Windradgemeinde!

Habe wieder etwas Zeit für den Rotor, und bin nun auf der Suche nach dem richtigen Gen.
Ich habe schon einiges von den Nabenmotoren gelesen, aber so richtig schlau bin ich noch nicht geworden.
Ist dieser (http://www.ts-audio.biz/tsshop2/WGS/6868/PRD/ETT1250235/Motor_fuer_Elektro-Fahrrad_McFun_F200_36V-250W.htm )Motor den nun geeignet, oder nicht?

Bezieht sich die Schwergängikeit bei diesem auch auf den überstehenden Simmerring oder nicht?

Hat jemand einen Nabenmotor günstig abzugeben der für meinen Rotor geeignet wäre?
Hat es Sinn evtl. noch eine Übersetzung von 2:1 oder 3:1 anzubauen, da ich den Rotor in einer Gegen mit keinen grossern Windstärken einsetzen will.
Fragen über Fragen! :D

Grüße
Nugget
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Re: Mein Rotor

Beitragvon jb79 » Di 7. Apr 2009, 08:55

Bei den Nabenmotoren sind Modelle mit höheren Spannungen gut geeignet, da sie auch schon bei relativ niedriger Drehzahl eine brauchbare Spannung generieren. Würde 36V Nennspannung als ideal ansehen, bei höheren Spannungen wird es dann später (wenn wir eine Ladeelektronik haben) schwierig, weil die Bauteile teurer und evtl. schwerer zu bekommen sind.
lg Jürgen
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Re: Mein Rotor

Beitragvon Bernd » Di 7. Apr 2009, 10:28

Um dich nicht zu verwirren, es geht auch ohne Ladelektronik indem man einfach
den Generator über einen Gleichrichter mit der Batterie verbindet. Wasa Jürgen
meint ist eine verbesserte Form der Ladesteuerung.

Falls du die Möglichkeit hast ein Getriebe vor den Generator zu schalten, so
wäre das beim Nabenmotor vermutlich nicht so toll, aber du könntest ein
Getriebe mit einem anderen Generator verwenden, z.B. mit einem Scootermotor.
Dafür wäre ca. 1:15 - 1:20 nötig. mit einem 1:2 könntest du es auch mit dem Nabenmotor
probieren, aber vorsicht, auch das Anlaufmoment verdoppelt sich.

Ich persönlich würde es aber mit dem Nabenmotor und einer Verdopplerschaltung
probieren. Allerdings wird der Ladebeginn vermutlich nicht so niedrig liegen wie
bei unserem 50cm Testrotor, da der Nabenmotor bei gleicher Drehzahl eine geringere
Spannung liefert und ohnehin nur halb so schnell dreht.
Bislang hat das noch keiner getestet, du würdest also etwas Grundlagenforschung
für uns alle betreiben.

Die Schwergänigkeit von ca. 0,4Nm ist völlig normal und rührt von der geringen
Nenndrehzahl des Nabenmotors her. Andere Generatoren haben vielleicht nur ein
zehntel der Schwergängigkeit, müssen dafür aber auch 10x schneller gedreht werden,
was im Endeffekt in etwa den gleichen Verlust ergibt.

Grüsse

Bernd
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Re: Mein Rotor

Beitragvon Carl von Canstein » Di 7. Apr 2009, 13:16

Hallo Nugget!
Genauso einen Motor (Vili) habe ich vor einem Jahr ersteigert. Fuer mein Fahrrad war dann die Achse viel zu dick, 13,5mm und an den fuer die Aufnahme in der Radgabel flachgefraesten Stelle immer noch 10,5mm! Vielleicht ist das ein Rollermotor mit mehr als 250 Watt! Soll laut Verkaeufer 36 Volt haben! Ist kein Getriebe im Motor, der Motordurchmesser ist zwischen den Speichenscheiben 23cm weit und hat eine flache Laufebene von 2cm fuer einen moeglichen Treibriemen. Es ist ein Hinteradmotor, er hat merkwuerdigerweise beidseitig ein Rechtsgewinde, so das man ihn auf einer beliebigen Seite mit dem Ritzel bestuecken kann. Die Achse ist hohl und hat einen Innendurchmesser von 2,8mm. Herausschaut ein Plasteschlauch mit 7 Litzen, die wohl zur Batterie und Steuerung laufen sollen. Der Motor laesst sich von Hand mit etwas Kraftaufwand an der Achse andrehen und laeuft dann ohne grosse Rastmomente saemig weiter. Kurzgeschlossen laesst er sich von Hand nur noch sehr schwer andrehen.
Zu Geschaeftlichen ein Vorschlag! Wenn Du ihn haben moechtest und mir drei Fluegel wie Deine bauen kannst, nur die gebogenen Vorfluegel und Leitflaechen lose und die Endkappen und etwas Blech aus gleichem Material, damit ich mir Beschlaege machen kann, dann ist es Deiner! Ich will keine fest verschweissten Fluegel, weil es notwendig werden koennte, den Rotor fuer Transporte handlich zu demontieren!
Dann schick mir nur eine Mail mit Deiner Postadresse, ich geb Dir auch meine fuer die Fluegel!
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: Mein Rotor

Beitragvon windstav » Mi 21. Apr 2010, 13:37

Hallo,

was wurde aus diesem schönen Rotor. Kam da noch ein Generator dran? Wurde er aufgegeben? Gibt es vielleicht Daten?
Wäre schön , wenn es Ergebnisse gäbe.

Gruss
Stav
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