Nicht frei durchströmter C-Rotor

gemeinsame Forenentwicklung eines Rotorprofils

Beitragvon herbk » Sa 31. Jan 2015, 21:37

Hi Core,
ich habe mal eine grundsätzliche Frage: wonach sucht Ihr eigentlich, also was ist das Ziel?
Ich weiß nicht nach Bernd sucht, aber ich suche nach Wissen, damit ich nicht jeden Sch.... glauben muss der mir erzählt wird... und sorry, dass ich mich jetzt etwas "direkt" ausdrücke...

Es schein doch schon seit Jahren bekannt das der Lenz recht stark ist. Wieso habt Ihr keinen Lenz nach Standardempfehlung als Refferenzpunkt?
Ja, es scheint... anfang zu unserer Zeitrechnung hatte es auch mal den Schein, dass ein Unterschlächtiges Wasserrad der Weisheit letzter Schluss ist.

Ich sehe keinen wirklichen Sinn einen bestimmten Rotor immer und immer wieder zu verbessern solange nicht klar ist das er das Potenzial hat die Refferenz zu überbieten.
Irgenwann galt auch mal das Messer aus Feuerstein als der Weisheit letzter Schluss - aber irgendwer hat das nicht so reichtig geglaubt...
Wenn Der damals auch Deiner Minung gewesen währe, dann würden wir wohl heute noch Feuersteinklingen benutzen... :roll:
Gruß Herbert
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Re: Nicht frei durchströmter C-Rotor

Beitragvon Bernd » Sa 31. Jan 2015, 21:48

Herbert, das was ich schrieb gilt auch für dich.
Wonach ich suche oder warum ich dieses oder jenes mache und anderes lasse kann ich ihm sowieso nicht erklären bzw. ich kann
es aber er verweigert sich der Akzeptanz des gesagten.
Solche Diskussionen führen doch zu nichts, ausser das man seine wertvolle Freizeit damit verbrät. ;)

Bitte wirklich für alle nachfolgenden Diskussionen zum Thema "warum macht ihr dies oder das nicht so und so" einen eigenen Thread aufmachen.


Grüße

Bernd
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Beitragvon herbk » Sa 31. Jan 2015, 22:09

das Beobachten der Messkurven während der Aufzeichnung bringt manchmal auch Dinge zu Tage mit denen man gar nicht gerechnet hat... z.B.das die Wanda eine Mimose ist. - na ja nicht ganz, aber sie reagiert doch sehr viel empfindlicher auf Lastwechsel als der C5 und läuft auch wesentlich "unrunder".
Darüber hinaus sah es nach den ersten Testlauf auch so aus, als ob der C im hohen Lastbereich sogar besser ist....
Verg_C5_Wanda.jpg
Verg_C5_Wanda.jpg (36.32 KiB) 8828-mal betrachtet


Wegen des doch deutlichen Unterschiedes am "hochlastigen" Ende habe ich dann den Bereich ab 8,2 Ohm abwärts noch mal gemessen. Um mehr Genauigkeit zu bekommen habe ich jeden Rotor 2x gemessen und aus den Werten den Mittelwert für das Diagramm genommen.
Verg_C5_Wanda_0-5.jpg
Verg_C5_Wanda_0-5.jpg (29.2 KiB) 8828-mal betrachtet


So wie es hier aussieht sind sich Lenz(Wanda) und Der C-Rotor durchaus ebenbürtig - zumindest so lange man mit gleichen Maßen misst... ;)

Ich möchte noch eine Kurve erstellen, welche die "Lastwechsel" mit darstellt (die obigen lassen diese bewust außen vor) mit einbezieht, denn wahrscheinlich währe der C5 dann sogar im Vorteil. Das Auswerten der Messreihen erfordert aber halt auch etwas Zeit....
Gruß Herbert
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Re: Nicht frei durchströmter C-Rotor

Beitragvon Bernd » Sa 31. Jan 2015, 22:44

Hallo Herbert und vielen Dank für diesen Vergleich.
Ja du hast Recht, man muss schon gleiche Baugrössen gegenüber stellen beim Vergleichen.
Beide liegen ja erstaunlich nahe beeinander.
Hast du mal ein Foto von der fertigen Wanda ?

Gut auch das jetzt der Peakpoint auch tiefer in der Gegend um die 5 Ohm liegt.
Sind die 5 Ohm jetzt der Wert des Regelwiderstandes oder der gesamte Widerstand inkl. Spulenwiderstand?


Grüße

Bernd
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Beitragvon herbk » Sa 31. Jan 2015, 23:14

klar hab ich eins :)
wanda.jpg
wanda.jpg (260.97 KiB) 8817-mal betrachtet
Vorflügel und Leitfläche sind auch ordentich mit Klebeband abgedichtet. :)

Die im Diagramm angegebenen Ohm sind mit Spulenwiderstand.
Gruß Herbert
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Re: Nicht frei durchströmter C-Rotor

Beitragvon _core » So 1. Feb 2015, 00:31

Für mich sieht es so aus als wenn du den C5 umgebaut hast und somit eigentlich nur das Leitblech von der Mitte nach innen gewandert ist, das würde die stark ähnlichen Kurven erklären. Vom Wanda habe ich bis jetzt noch keine Pläne und Verbesserungen gesehen wenn ich aber vom Lenz2 ausgehe dann gibt es ja Vorgaben für Flügelgröße und Anstellwinkel 9°.

Wenn ich also davon ausgehe das es wirlich nur ein Umbau ist dann wäre es schon ein riesen Zufall wenn Anstellwinkel und Profilgröße optimal für einen Wanda oder Lenz2 sind. Demnach lese ich die Kurven mal so: dein C-Rotor v0.5 ist minimal besser als dein Wanda_v0.1.

Wenn wir jetzt bei Wünschdirwas wären dann würde ich mir wünschen das du den Wanda wieder zum C5 machst, damit er als Referenz erhalten bleibt und du aus dem C4 einen richtigen Lenz2 oder Wanda_v0.2 machst. ;)

Sollte ich falsch liegen, sag mir bescheid...
_core
 

Beitragvon herbk » So 1. Feb 2015, 10:17

Hi Core,
wäre es schon ein riesen Zufall wenn Anstellwinkel und Profilgröße optimal für einen Wanda oder Lenz2 sind
Du hast recht, es ist kein skalvischer Nachbau eines Lenz oder Wanda, sondern so gebaut, dass sich mit wenig Aufwand beide Rotorvarianten daraus machen lassen. Aber oben sind die Maße des Flügels, kannst ja nachrechnen....
Irgendwo im Udos Thread zum Ropatek-Nachbau habe ich schon mal erklärt wie der Anstellwinkel eines Profiles ermittelt wird. Den ganzen Text zu wiederholen ist mit jetzt zu viel, deshalb die Kurzform: Ein Flügel in einem Vertikalwindrad hat dann 0 Grad Einstellwinkel wenn Nasenmitte und Profilende auf dem gleichen Kreis liegen. Wenn man einen Flügel so montiert, dass der Außenkante des Vorflügels und das Profilende auf dem Umfangskreis liegen ist der Flügel mit Anstellwinkel montiert - und jetzt rate mal mit wie viel wenn der Flügel 245mm tief ist.... ;)
Aber noch mal das Angebot von weiter oben: Bau 3 Flügel für einen 100%igen Lenz, für Rotor D=50cm und 50 cm hoch, lass' ihn mir zukommen und ich lasse die gegeneinander laufen.

Hier noch ein paar Dinge etwas was mir beim Test aufgefallen ist:
Die Wanda (oder "der"? für mich ist Wanda weiblich) ist meistens ncht selbstständig angelaufen. Der Rotor ist lediglich etwa eine Flügelbreite hin- und hergeschaukelt. Nur wenn er in einer ganz bestimmten Position stand hat er es geschafft.
Dafür war die Lehrlaufdrehzahl dann um etwa 5-10U/min höher als beim C5 (Ist aufgezeichnet, die Daten muss ich aber erst noch auswerten). Beide Lehrlaufdrehzahlen liegen, so fern ich von 2,5m/s Windgeschwindigkeit ausgehe, leicht über einem Tsr von 1. Das hängt aber meiner Meinung nach mit dem ungelichmäßigen Luftstrom aus dem Ventilator zusammen.

Der Punkt der maxumalen Leistung liegt bei einem sehr niedrigem Tsr - ich denke etwa bei 0,5 bis 0,6 Zur Strömungsgeschwindigkeit. Das erstaunt mich jetzt etwas, denn ich hatte eher bei ca 70% der Strömungsgeschwindigkeit damit gerechnet.
Gruß Herbert
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Beitragvon herbk » So 1. Feb 2015, 10:49

M.Eng hat geschrieben:Moin,

habe mich eben erst in euer Thema eingelesen, auf Seite zwei, dem Magnuseffekt, kam mir die Idee, dass man doch an der "Litfaßsäule" kleine C-Profile anbringen könnte, so dass sich diese Quasi wie ein Savonius verhält.

Und ich meine wirklich klein (Bspw: bei einem Säulendurchmesser von 30cm könnten die Profile 2cm tief sein, oder in einer Ähnlichen Größenordnung).

Könnte als Anlaufhilfe dienlich sein, wenn ich mir das Wiki-Bild so betrachte.

Evtl hilft auch einfach eine raue Oberflächenstruktur ähnlich Grobem Sandpapier, um die Luftreibung zu erhöhen. Nichts anderes passiert ja beim Magnuseffekt.


nur so als Idee, vlt isses auch quatsch.

vg

m.


Hi M.

ich habe ein Stück weiter oben im Thread schon geschrieben, dass ich von der Mittelsäule wieder weg bin und auch weshalb. Es ist wohl so, dass. wenn bei einem Rotor die Flügelabdeckung passt, das ablenken der Luft auch ohne die Mittelsäule in diesem Maß statt findet.
Mittlerweile habe ich ein Hitzdrahtanemometer mit welchem man auch sehr kleine Strömungsunterschiede (im Bereich 0,1m/s) ausmessen kann. Halte ich die Sonde neben den Rotor, ist in Drehrichtung eine deutlich höhere Strömung messbar als auf der Gegenseite - die Differenz ist etwa 0,5m/s.
Gruß Herbert
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Re: Nicht frei durchströmter C-Rotor

Beitragvon Bernd » So 1. Feb 2015, 10:56

Ob der angegebene Anstellwinkel beim Lenz überhaupt ideal ist weiß ja keiner wirklich genau.
Er scheint auch nicht durch langwierige Tests gefunden worden zu sein sondern ergibt sich einfach aus der Montageposition die Ed Lenz damals wählte.
Da wurde wohl pragmatischer gehandelt als angenommen.
Übrigens hat auch er mit der Zeit festgestellt das die Flügeldimensionen in seiner Bauanleitung noch längst nicht optimal waren.
Deshalb kam ja dann später die zweite Version die zumindest mehr erbrachte als die erste.
Auch hier gilt, keiner weiß ob das schon das Optimum ist oder ob man gar schon darüber hinaus ist.
Deshalb sollte man zumindest bei einem Widerstandsläufer Bemaßungempfehlungen nicht sklavisch folgen solange noch
gar nicht geklärt ist ob diese überhaupt bereits das Ideal darstellen.

Herbert diese Anlaufschwierigkeiten deiner Wandaversion berichteten auch schon verschiedene Leute die einen Lenz
mal näher untersucht hatten. Anscheinend scheint es prinzipbedingt zu sein da dein "Lenz" ja eher einem seitlich offenen aerodynamsichen Profil entspricht.
Bisher wurden immer nur Lenz mit geraden Seitenteil oder dieser Typ "Wanda" getestet und ich fragte mich immer schon
wie so ein Lenz wie jetzt deiner wohl laufen würde. Jetzt wissen wir es und wissen auch das er die gleichen Startprobleme
hat wie das Original.
BTW. Der Anstellwinkel ist in deinem Teststand nicht einstellbar, oder ?

In der freien Natur startet er vermutlich besser weil dort der Wind doch immer ein bisschen die Richtung ändert wodurch er
dann irgendwann mal den richtigen Schubbs bekommt.


Grüße

Bernd
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Beitragvon herbk » So 1. Feb 2015, 11:47

BTW. Der Anstellwinkel ist in deinem Teststand nicht einstellbar, oder ?
doch, die Flügel sind doch nur durch die Scheiben oben und unten verschraubt.

da dein "Lenz" ja eher einem seitlich offenen aerodynamsichen Profil entspricht.
ja, das ist eine über viele Jahre entstandene "Marotte" von mir: Wenn etwas einer Strömung ausgesetzt ist, muss es möglichst strömungsgunstig geformt sein. :) ;)
Gruß Herbert
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