Endscheiben für das NACA Profil

gemeinsame Forenentwicklung eines Rotorprofils

Re: Endscheiben für das NACA Profil

Beitragvon cap » So 10. Mai 2009, 22:37

Hallo Bernd,

da sprichst Du auch das größte Problem in meinen Augen an. Ihr seid an dem Punkt angekommen, wo man das Canstein Profil in der Theorie untermauern müsste. In meinen Augen dürfte die Zukunft des professionellen Windkraftwerkes im gigantischen Vertikalläufer auf der Kreisbahn liegen, denn Größe und Höhe sind bei der Windkraft wesentliche Faktoren. Allerdings wird der Vertikalläufer erst dann interessant werden, wenn der Horizontalläufer von der Größe her an seine natürlichen Grenzen im Bereich der Lagerung stößt. Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass es irgendwann auf die Frage hinaus laufen wird, welches Profil für ganz große Anwendungen das richtige ist.
Das man kleine sehr nette Canstein-Rotoren bauen kann, wissen wir ja jetzt. Die werden ja auch schon gewerblich angeboten. Aber im Leistungsbereich der großen, aktuellen Horizontalläufer wird ein Vertikalläufer wahrscheinlich nie einen Durchbruch erleben, da sich in diesem Größensegment die Horizontalläufer schon so gut bewährt haben. Und die Industrie neigt sehr dazu, auf bewährte Modelle zu setzen und diese weiter zu entwickeln.

Gruß
Christian
cap
 

Re: Endscheiben für das NACA Profil

Beitragvon Bernd » So 10. Mai 2009, 23:11

Ich gebe mich nicht der Illusionen hin, das unser Rotor eines Tages den heutigen hochmodernen
Horizontalläufern das Wasser abgraben könnte. Die Wirkungsgrade der modernen grossen
Horizontalläufer sind derart gut, das man dagegen nicht ankommen kann, das ist auch gar
nicht unser Ziel.
Ich glaube auch nicht das Riesenwindräder, die ein Enercon 126 noch wesentlich übertreffen,
jemals einen nennenswerten Anteil am Gesamtaufkommen haben werden.

Eher schon denke ich das Windräder in der Grösse wie sie für die häusliche Nutzung interessant
werden könnten in Zukunft eine grössere Verbreitung als bisher erlangen könnten.
Eine Bauart hat ja nicht nur dann eine Berechtigung, wenn sie alles und jedes das es bisher gab
in allen Belangen um Längen schlagen kann. Leider wird das oft so gesehen oder so dargestellt.
Im Kleinwindforum las ich mal sinngemäß das einer der Moderatoren "auf das Wunder" das der
C- Rotor bringen soll noch warten würde, son Quatsch. Wenn nur Wunder ihre Daseinsberechtigung
hätten, würden wir ja heute noch mit der Keule um unsere Höhlen laufen. :)

Unser Ziel muss es sein, das vorhandene Wissen weiter zu verbessern und damit das Windrad
als solches weiter zu verbessern. Rekorde brechen ist zumindest nicht mein Ziel.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: Endscheiben für das NACA Profil

Beitragvon cap » Mo 11. Mai 2009, 11:26

Hallo Bernd,

da geb ich Dir recht, die kleinen Windräder für den Hausgebrauch dürften ein spannendes Feld sein. Hm und wenn ich mir so das Interesse hier anschaue und dabei die Modellflieger im Hinterkopf behalte, dann stellt sich mir die Frage, ob man nicht mal einen Wettbewerb auf der grünen Wiese anzetteln sollte.

Man müsste sich nur noch passende Regeln überlegen (z.B. 1m über Erde, 2x2m als maximale dem Wind in den Weg gestellte Apperategröße, keine aktiv regelnden Komponenten für Blattverstellung, Windrichtung,...). Und dann heißt es, wer während der Prüfungszeit am meisten Strom gesammelt hat, der hat gewonnen. Und vielleicht könnte man ja noch ein kleines Preisgeld auftreiben...

Gruß Christian
cap
 

Re: Endscheiben für das NACA Profil

Beitragvon Carl von Canstein » Di 12. Mai 2009, 04:25

Hallo Christian!
Das Projekt mit den Giga - Windraedern auf einer Kreisbahn ist in der Tat noch reine Utopie!
Im kleinen Maßstab kann man dazu Versuchsaufbauten basteln, doch als kleines Modell hat sowas nur den Wert einer Studie, in kleinem Massstab lohnt sich das fuer eine praktische Anwendung zur Energiegewinnung im Vergleich mit achsgelagerten Rotoren wegen des Aufwandes und Platzbedarfes wohl nicht!
Deshalb wohl gibt es bisher auch kaum Beispiele und Erfahrungen zu dieser Technik.
Was nun nicht heissen soll, dass es immer ganz reizlos ist, etwas zu machen, was Andere nicht tun! Unser ganzes Forum lebt davon, dass wir bereit sind, neue Wege zu finden und zu gehen...
Ueber die Machbarkeit einer wirklich grossen Anlage habe ich mir schon viel Kopfzerbrechen gemacht, das groesste Problem, wenn diese Technik denn je als Versuchsobjekt die noetige Akzeptanz und Unterstuetzung finden sollte, ist es wohl, einen geeigneten Standort zu finden. Man muesste ja eine groessere Flaeche stilllegen oder die Kreisbahn wie auf ein Aquaedukt legen damit die Innenflaeche passierbar wird. Auch vorstellbar waere es, eine Kreisbahn um eine geeignete Bergspitze laufen zu lassen. Vielleicht fallen Euch noch mehr Moeglichkeiten ein...
Rein technisch sollte es schon in den Griff zu bekommen sein!
Da ist es allerdings leichter, sich im Modellbau mit kleineren Objekten zu befassen. Wann werden wir hier das erste Miniaturwindrad auf einer Kreisbahn erleben? Wer ist der Baumeister, der sich als erster traut, sowas mal in Miniaturformat zu machen?
Ganz klein duerfte es ja auch nicht sein, weil zu vermuten ist, dass der Reibungswiderstand der Kreisbahnlagerung in kleinem Massstab ein unguenstigeres Verhaeltniss haben koennte als bei groesseren Bauten.
Vielleicht hat jemand noch eine alte Maerklin - Spielzeugeisenbahn auf dem Speicher und kann damit eine Kreisbahn aufbauen. Vielleicht haben dann die Waggons, wenn man sie gut oelt und nicht zuviel Gewicht auf ihnen lastet, genuegend geringen Rollwiderstand, um mit Fluegeln oder Segeln betrieben auf Rundreise zu gehen?
Schwierig wuerde es auch sein, die Waggons untereinander zu stabilisieren, damit sie vom Winddruck nicht aus der Bahn geworfen werden.
Ich habe ja mal einen Rotor mit zwei Fluegeln auf Inline-Skater Rollen, die an die Drehachse von Fahrraddynamos geschraubt waren, gebaut. Das war ein 1m x 1m Rotor und hatte genug Kraft bei Wind von 3-4m/sec, um in Gang zu kommen. Leider gibt es kein Video dazu, und das einzige Foto, welches ich davon noch habe, ist kaum aussagefaehig. Es muss wirklich einer kommen, der uns ein richtiges strammes Modell hier praesentieren kann!
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: Endscheiben für das NACA Profil

Beitragvon Vertikalwindrad » Do 14. Mai 2009, 10:00

Also Ich finde die Gigantomanie ziemlich abstoßend.
Energie sollte da erzeugt werden wo sie Verbraucht wird (Transportverlußte Einsparung von Kabeln im dicksten Durchmesser und und und)
ohne andere zu stören, oder die Natur derartig zu beinträchtigen.
Ein C- Rotor kommt ohne öl aus was im Getriebe und sonst wo wäre.
es würden mir bestimmt noch viele weiter Argumente einfallen solche Projekte in die Wüste zu verbannen um waser zu Pumpen un die Sahara zu begrünen :D
Klar der Bedarf ist unendlich ich habe heute erfahren, dass ende das Jahres Solarzellen für 1 Euro/Watt auf den Markt kommen werden :cry: . Das wird der kleinen Windbranche zumindest in sonnenreichen Gegenden einen Dämpfer verpassen.(Auch in China ist die Massenproduktion angelaufen)
Dann ist eien Netzparität gegeben, was bedeutet dass Strom durch Solar für 21 cent produziert werden kann.
So ein gigantischer Rotor müßte ja sowieso auf einer großen flachen Fläche gebaut werden, wo aber meißtens naturgemäß
viel Sonne ist, also lohnt es sich meienr Meineung nach nicht wertvolle Zeit daran zu vergäuden.
So einen Rotor würde sowieso aus Segeln bestehen oder aus Drachen und würde nicht dem Cansteinprinzip entsprechen.
Auch könnte er aus nachwachsenden Rohstoffen Fasern wie Hanf bestehen.(Hirzu gibt es auch schon Versuche laut Landwirtschaftsministerium Flügel zu bauen)
Hierraus können Verbundstoffe gefertigt werden die zu 100% auf dem Acker wachsen.
Der Generator könnte aus Recicling material bestehen (Die größten Kupfervorkommen der Welt sind in Deutschlands Straßen und werden nach und nach durch Glassfaser ersetzt)
Vertikalwindrad
 
Beiträge: 50
Registriert: Di 28. Apr 2009, 16:10

Vorherige

Zurück zu C- Rotor



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste