Hallo Bernd!
Entschuldige, wenn ich mich da einmische: Vermutlich rechnet Zitrusfrucht genausowenig wie Du oder ich mit immensen zerstörerischen Kräften, die an unseren langsamdrehenden Rotoren wahrscheinlich tatsächlich auftreten könnten, wenn sie denn schnell genug rotierten. Diese Kräfte, die bei einem langsam drehenden schräg stehenden Rotor nichtsdestoweniger in abgeschwächter Weise immer noch wirksam sein müssen, können durchaus wie eine kleinere oder größere Unwucht es auch tut über kürzere oder längere Zeiträume hinweg zu Materialermüdungen führen.
Ich hatte schon zum Zeitpunkt, als Klingei sein Vorhaben der schräggestellten Drehkreisebene hier einbrachte, bei mir gedacht:
Oweia !!!
Aber ich hatte mich seinerzeit nicht getraut etwas zu sagen, weil zu diesem Zeitpunkt schon einige Mitglieder dieses Forums mit mir unzufrieden waren wegen meiner ewigen Einwände. Es nützt ja nichts, wenn ich immer wieder behaupte, dass ich Probleme nur deshalb aufzeigen will, damit sie auch gelöst werden können.
Der Überbringer einer solchen Botschaft wird nun einmal nicht dafür geliebt dass er nervt, so ist das nun einmal!
Später, als Klingei seine bewundernswerte Cadzeichnung hier im Forum einbrachte, hatte ich allerdings leider übersehen oder vergessen, dass er auch das Thema mit dem schräg stehenden Rotor editiert hatte. Sonst hätte ich ihn ja zumindest privat nocheinmal darauf ansprechen und warnen können. Ausserdem sollte es durchaus noch andere Lösungen als die Schrägstellung des Rotors geben.
Eine die mir jetzt spontan einfällt wäre, durch eine Abdeckung des tiefer gelegenen Bereiches vor dem Rotor dafür zu sorgen, dass die - wenn dann auch stark verwirbelte - Strömung eher einer horizontalen Angriffsebene entspricht. Mit Verwirbelungen kommt unser Rotor schliesslich blendend zurecht.
Auch eine etwas zurückgesetzte Positionierung des Rotors auf einer Terasse könnte evtl. einen positiven Effekt haben.
Jetzt, da wir bei diesem Thema sind, würde ich auch sehr gerne eine entsprechend "falsche" Anströmung auf dem Prüfstand, also in verschieden hohen Abweichungen von der horizontalen Ebene nach oben und/oder unten anregen. Wir wissen doch noch garnicht, ob bzw. wann unser Rotor nachteilig auf einen zur Horizontalen veränderten Einwirkwinkel der Strömung reagiert. Ermunternd hinzu kommt, dass meine frühen Erfahrungen mit unserem Rotor deutlich genug eine recht hohe Toleranz gegen solche Einfallswinkel der Strömung aufgezeigt haben.
Einzig - es müßte noch im Labor nachgewiesen und verifiziert werden, damit man bessere Vorgaben zur Verfügung stellen kann.
Allerdings war ich erst jetzt durch den Beitrag von Zitrusfrucht auf die Wirkung der Kreiselkräfte gestoßen, ich dachte vorher eigentlich mehr ausschliesslich an eine Mischung aus den schwerkraftbedingten Lastwechseln bei Horizontalläufern und den Lastwechseln, die Du ja bei unserem Vertikalläufer inzwischen selbst sehr gut kennst.
Sicherlich lag ich damit nicht ganz daneben, aber das mit den Kreiselkräften kommt bestimmt noch dazu. Ich hatte das vollkommen übersehen und bin jetzt wieder einmal super dankbar dafür, das wir alle zusammen in diesem tollen Forum soviel voneinander profitieren können!
Also: Danke Bernd, danke Zitrusfrucht, danke Carl

und alle anderen!
Eines ist ziemlich sicher: Wenn Du (Bernd) Deinen kleinen Versuchsrotor draussen horizontal legst, so übersteht er solche Windböen, wie Du sie auf Deinem Grundstück mit vertikal laufendem Rotor schon erlebt hast wohl kaum sehr lange. Nicht solange jedenfalls wie wenn er vertikal läuft! Dann nämlich - horizontal -kommen zu den uns bekannten typischen Lastwechseln des Vertikalläufers diejenigen des Horizontalläufers dazu und erhöhen die Belastung entsprechend.
Gruss, Carl