Hallo swisscom,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Das Wichtigste zu Deinem Problem hast Du schon selbst angesprochen. Nach meiner Meinung ist der Standort entscheidend dafür, für welchen Rotor-Typ Du Dich entscheidest.
Ob nun Schnellläufer, Durchströmt, welche Schnelllaufzahl usw. das sind alles Sachen, die Dir als Hintergrundwissen sehr nützlich sind und in der "Szene" schon mal vorausgesetzt werden.
Neben dem Mut den Du brauchst Dich für so eine Anlage auf Deiner Terrasse zu entscheiden, sollte Dir der Mut nicht fehlen, selbst mit dem Basteln anzufangen (aber immer: safety first!!!).
Ein Tip noch dazu: Such Dir Freunde, mit denen Du schon mal auf dem kuzen Weg disskutierst, was Du vor hast. Eigenbrödelei frustriert schnell und der Spaß beim Basteln potenziert sich mit den Teilnehmern
Zu Deiner eigentlichen Frage. Der Wirkungsgrad eines C- Rotors wurde noch nicht festgestellt und das wird auch endgültig nicht so schnell gehen, denke ich. Grob gesagt wären wohl alle mit 40% mehr als zufrieden. (Wer sich provoziert fühlt, bitte Bewiese antreten
)
Möchtest Du aber ca. 400W haben, ist damit normalerweise die Maximalleistung des Generators gemeint -> danach wird der Rotor dimensioniert. Entscheidend ist dafür, welche Rotor-Fläche Du in den Wind stellst, also Höhe mal Durchmesser des Rotors.
Dann braucht man die maximale Windgeschwindigkeit, die zu erwarten ist, bzw. bei der man seinen Rotor noch, so dicht am Haus, laufen haben möchte. Bei 10m/s (Sturm) sollte aber Schluß mit Lustig sein. Wird der Wind Stärker muß mechanisch abgebremst werden, was Wärmeverlust bedeutet, der aber nicht nutzlos sein muß (denk an Wassererwärmung o.ä.).
Dafür gibt es dann die berühmte Formel, in der Du Deine Werte einsetzt.
P = A/2 * 1,2 * v³ * 40% umgestellt bedeutet das: A = P * 2 / (1,2 * v³ * 0,4) und für Deinen Fall also 400W * 2 / (1,2 * 10³ * 0,4) =
ca.1,7m²Das bedeutet, der Rotor könnte z.B. 1,3 Meter hoch sein mit einem Durchmesser von 1,3 Metern. Hm?? Das ist schon nicht mehr klein würde ich sagen, sondern das ist vernünftig.
Hast Du damit schon gerechnet? Die Kräfte, die dann auf den Rotor wirken und was das für den Mast bedeutet, kann ich Dir jetzt hier nicht aus dem stehgreif vorrechnen, aber soviel steht fest, als Einsteigermodell ist das sehr gewagt.
Weißt Du denn schon, mit wieviel Wind Du bei Dir rechnen kannst?
Es soll keine Ernüchterung sein, aber es hat sich doch bei vielen gezeigt, daß sie mehr erwartet haben. Erschwerend kommt hinzu, daß die Durchschnittsgeschwindigkeit des Windes oft nicht in der Mitte zur Maximalgeschwindigkeit liegt, sondern darunter (bei mir z.B. der Fall) Und noch ein kleiner Dämpfer, da die Windgeschwindigkeit in der Leistungsformel mit hoch drei eingeht, bekommt man erst bei hohen Geschwindigkeiten ordentlich Watt raus. Ein 400Watt-Generator leistet demnach hauptsächlich irgendwas unter 100W. Im Sommer sogar fast nix.
Weil da so viele Faktoren eine Rolle spielen, wirst Du in diesem Forum wohl kaum ein fertiges System finden, dem alle zustimmen. Vielmehr freue ich mich hier Gleichgesinnte gefunden zu haben, die mir helfen, mich meiner persönlichen Anlage näherzubringen. Dazu wird disskutiert, und obwohl ich selbst nur Gast bin, lade auch ich Dich dazu herzlich ein.
Bin gespannt wofür Du Dich entscheidest.
@Harzer
Bei "100% teurer als kaufen", regt sich bei mir der Wunsch, Dir das Gegenteil zu beweisen. Ich kann und will die spaßigen Stunden des Bastelns nicht mit reinrechnen und behaubte deshalb, daß man sehr wohl billiger als die Profis bleiben kann. Erst recht wenn man in so einem Forum hier Anleitungen findet, wie es leichter geht und was man vermeiden sollte. (Nur so, meinen Savoniusrotor kaufte ich mir für unter 100 Tacken zusammen und hab nun noch 185 für den Generator draufgelegt, aber lachen kann ich auch erst wenn er auf dem Dach ist, schon klar
)
Bestens H.