von Bernd » Sa 23. Jan 2010, 00:46
Im Grunde ist jede Schwergängigkeit eines Lagers bei Messungen umso dramatischer
je kleiner der Rotor ist, denn die Leistungswerte stehen dann in einem sehr ungünstigen
Verhältnis zu den Lagerverlusten.
Bei dem angesprochenen Rotor mit 21 cm Durchmesser reden wir bei Normalwind von Grössenordnungen
von vielleicht 1/4 Watt !
Ich selber habe meine Lager daher völlig fettfrei gemacht und öle sie vor jeder Messung
mit ganz dünnen Sprühöl. Die Lager müssen so leichtgängig sein das sie ausgebaut und von Hand
angedreht eine lange Zeit weiterdrehen.
Meine Lager haben keine Kunstoffdichtlippe und weisen daher nur die reine Reibung der
Kugeln auf, selbstverständlich ohne Fett, das ist sehr wichtig sonst kann man es gleich sein lassen !!
Nach dem Behandeln mit Sprühöl (WD 40 oder ähnliches) folgen mind 10 min Einlaufen der Lager.
Das Windrad auf dem Messtand muss sich so leicht drehen, das es auch bei leichten Anschubbsen
mehrere Umdrehungen von alleine weiter dreht.
Normalerweise ist das bei der Montage auf der Achse eines Generators nicht gegeben aber immerhin
wirken dann nur die Verluste im Generator und keine zusätzlichen Lagerungsverluste.
Mit 20 mm Flanschlagern würde so ein kleiner Rotor gar nicht erst andrehen. Das wäre Overkill.
So riesige Lager wären eher etwas für ein 1m Windrad, für Messungen fände ich sie aber auch
da noch viel zu schwergängig.
Mit mechanisch stabilen Lagern, fettgefüllt, wie sie für den Nutzbetrieb vielleicht ok wären,
sind aussagekräftige Messungen einfach nicht möglich.
Selbst viel kleinere Raddiallager mit vielleicht 8mm Achse, wenn fettgefüllt, wären für diese kleine Rotorgrösse
auch noch ungeeignet.
Grüsse
Bernd