Als erstes Beantworte ich mal die ersten Fragen:
1) danke für das Lob. Der Generator ist auch eine tolle Idee, die wir versuchen praktikabel umzusetzen. Aber bis jetzt, funktioniert er zwar gut, aber kommt noch nicht an professionelle Generatoren ran. Wir müssen da noch weiter dran arbeiten

2) Wir haben 2 verschiedene Flügel angefertig. Da wir die Proportionen aus eurer Formel entnommen habe, wollte ich einfach mal schauen, wie groß ihr Einfluss auf die Leistung ist. Also mit anderen Worten, wollte ich die Gültigkeit eurer Formel bestimmen, bzw allgemein Aussagen zu den Dimensionierungen treffen.
3) Im Generator wurden die extrem leichtlaufende Lager verwendet und er besitzt keinen Eisenkern, also entstehen kaum Wirbelströme. Wenn man bei dem unbelasteten Generator die Flüge anstupst, laufen sie noch Minuten lang weiter nach. Also die Reibungsverluste im Generator können vernachlässigt werden. Also die Gründe für die Abweichungen müssen woanders gesucht werden.
Ich versuche einmal mein Wissen und Ideen zu dem Flügel zu formulieren:
Bei einem Savonius Rotor entsteht keine aerodynamische Kraft, den Ihn antreibt. Er wird vielmehr nur durch den Einfachen Impuls des Windes angetrieben. Die Außenseite des Rotors besitzt die größte Umlaufgeschwindigkeit des Rotors. Diese Umlaufgeschwindigkeit kann jedoch nicht (viel) größer als die Windgeschwindigkeit sein, da sonst kein Impuls mehr übertragen werden kann. Zudem besitzt er einen sehr großen Windwiderstand. Versucht man zuviel Leistung aus dem Rotor zu entnehmen, entsteht ein Windstau vor dem Rotor, und der Wind strömt vorbei (siehe Betzsches Gesetz). Sein Wirkungsgrad ist aus diesen Gründen sehr gering. Dafür ist sein Aufbau relativ einfach und günstig, obwohl der Materialaufwand sehr groß ist.
Bei einem Darrieus Rotor hingegen hat der Impuls des Windes kaum einen Einfluss. Es baut sich eine Strömung um das Profil auf, es entsteht eine aerodynamische Kraft, die ihn Antreibt. Es ist damit möglich, dass die Umlaufgeschwindigkeit des Rotors über der Windgeschwindigkeit liegt. Er besitzt einen geringeren Windwiderstand und einen damit besseren Wirkungsgrad. Problematisch ist jedoch, dass sich die Strömung erst bei hohen Windgeschwindigkeiten aus dem Stand selbst anlegt, er also schlecht anläuft. Sein Aufbau ist komplizierter, da man ein genau berechnetes Strömungsprofil benötigt. Der Fertigung ist komplizierter, jedoch der Materialaufwand geringer.
Die Idee, die wir in einen neuen Rotor umsetzen wollen ist, ein Kostengünstiges Profil zu entwickeln, dass im Wirkungsgrad voraussichtlich zwischen dem Savonius und Darrieusrotor liegt und einfach in der Herstellung ist. Es soll ein Strömungsprofil sein, also es soll durch eine aerodynamische Kraft angetrieben werden, aber ebenfalls den Impuls des Windes nutzen. Die bisherigen Experimente am C-Rotor zeigen in den Strömungsbildern, dass Rotor vom Wind umströmt wird, und sich eine aerodynamische Kraft aufbaut. (Deswegen bewegt sich der große Flügel im Experiment auch schneller als der Wind). Dabei läuft der Rotor jedoch bereits bei 1 m/s Wind an. Also er nutzt auch den Impuls des Windes. Bei geringen Windgeschwindigkeiten überwiegt jedoch der Impulsanteil am Vortriebt den der aerodynamischen Kraft, da der Wind das Profil umströmt ohne sich anzulegen. Deswegen ist bei geringen Windgeschwindigkeiten die Umlaufgeschwindigkeit geringer als die Windgeschwindigkeit.
Soviel zu der Theorie. Unsere Versuche zeigen, dass der Wirkungsgrad der Rotoren recht gering ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Idee schlecht ist, es muss vielmehr experimentell die Dimensionierung des Rotors bestimmt werden. Sodass es ein Strömungsprofil ist, jedoch auch den Charakter eines durch Impuls angetrieben Rotors ist. Von meinen Erfahrungen auf dem Segelsport ist der Vorflügel wahrscheinlich zu breit. Aber ich würde in den nächsten Tage ein paar Pläne über meine Ideen anfertigen.
Ich wende mich nochmals an euch. Wenn ihr Erfahrungen mit dem Flügelbau habt, dann schreibt einfach. Wenn Ihr fragen habt, stellt sie mir einfach. So eine Messreihe für einen Flügel dauert fast einen Tag. Die Auswertung dann um ein vielfaches länger. Bitte nutzt die Gelegenheit, denn ich bin nur noch für 2 Monate in Cottbus und habe nur noch für diese Zeit Zugang zum Windkanal. Alleine schaffen wir es nicht.