Vergleich verschiedener Flügeltypen im Kleinwindkanal

gemeinsame Forenentwicklung eines Rotorprofils

Re: Vergleich verschiedener Flügeltypen im Kleinwindkanal

Beitragvon Rundling » So 1. Aug 2010, 16:37

Hallo Finn,

das ganze ist nicht absolut zu sehen, sondern gemäß den Strömungsgesetzen (Reynoldsches Ähnlichkeits- oder Modellgesetz) wie geschildert:
wenn Du die Baugröße eines angeströmten Körpers halbierst, brauchst Du mit demselben Medium (Luft) die doppelte Geschwindigkeit, um im kleinen Maßstab auch maßstäblich gleiche Strömungen zu erreichen, die Windgeschwindigkeit muss also garade UMGEKEHRT proportional gewählt werden!
Etwas verständlicher ausgedrückt: Luft "erscheint" für einen halb so großen Körper nur halb so "massiv" - logisch, denn die Luftteilchen sind auf den geschrumpften Maßstab bezogen (wie für einen Däumeling) jetzt doppelt soweit auseinander. Für gleiche Verhältnisse bräuchtest Du also den doppelten Luftdruck oder eben die doppelte Geschwindigkeit.

An einem 17-cm Objekt entstehen daher im Modellversuch mit 20 m/s maßstäblich dieselben Strömungen wie bei einer realen Windgeschwindigkeit von ca. 3,4 m/s an einem 1-m-Objekt (das ist also eine vergleichsweise kleine Windgeschwindigkeit!).

Allerdings vernachlässigt diese Gesetzmäßigkeit die Rotation des Rotors, die steigt ja mit halber Baugröße nochmal um das Doppelte, und da verlassen wir dann entgültig den Bereich des einfach(st) berechenbaren und begeben uns ins Reich der Empirik und Computer-Simulation !!
Ob man die übliche Nennleistung bei 10 m/s eines 1-m-Rotors aus den Daten eines 17-cm-Minis überhaupt hochrechnen könnte, wäre mir allerdings eine Überlegung zuviel - wir wären dann nach dem Modellgesetz bei 60 m/s Wind und nach unserer Messung bei einer Leerlaufdrehzahl von ca. 6000/min.

Insofern befürchte ich, dass Drehmomentwerte unserer Minis wenig aussagen werden, weil wir einmal soviel Wind nicht haben und zum andern nicht abschätzen können, welche Effekte sich bei der Rotation der unterschiedlichen Baugrößen einstellen bzw. unterscheiden! Bin selber mal gespannt, ob wir im Bereich der erreichbaren Drehzahlen überhaupt ein Leistungsmaximum vorfinden, oder ob die Kurve völlig anders aussieht als bei Bernd, weil wir nicht "maßstabsgerecht" messen.
Schade, dass wir bisher auch keine Messreihen größerer Rotoren haben!

Gruß, Rundling
Rundling
 
Beiträge: 30
Registriert: Mi 21. Okt 2009, 18:41
Wohnort: in Nordbayern

Vorherige

Zurück zu C- Rotor



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste