Bau eines 2-Flüglers

gemeinsame Forenentwicklung eines Rotorprofils

Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Bernd » So 15. Feb 2009, 20:21

Ja stimmt Marcel, es gibt da so einige Einbrüche innerhalb der Kurve. Was ich mir
auch schon so gedacht habe ist, das man beim Betrachten der Kurve und des Stillstandes oder
sogar manchmal Rückwärtsbewegung des Rotorblattes sofort meint diesen Bereich "bekämpfen"
zu müssen. Mir geht es auch so ich will nicht das der Flügel nach hinten dreht. :)
Es könnte aber durchaus sein, das eine Verbesserung an einer anderen Stelle der Kurve unter
Umständen mehr Vorteile bringt und das bisschen Negativsschub dagegen verblasst. Aber das
sind alles Spekulationen von mir. Naja ich freue mich auf jeden Fall auf deine weiteren Erkenntnisse.

Grüsse

Bernd
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Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Marcel_I » Mo 16. Feb 2009, 12:01

Hallo Bernd

Habe vorher den 1-Flügler von beiden Seiten mit dem Luftventi angestrahlt. Die Messung mit der Küchenwaage, gemessen am Gegengewicht, ergab einmal max. 40 Gramm (Drehbbereich 0° bis 90°), beim Drehbereich 90° bis 180° waren es max. 35 Gramm. Die Differnz mit dem asymetrischen Vorflügel liegt also bei nur 12%. Bei Deiner Messung mit einem symetrischen Profil war die Differenz 18%. Meine Messmethode ist natürlich nicht so genau und kann damit auch nur das max. Drehmoment bestimmen.
Gruss Marcel
Marcel_I
 

Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Marcel_I » Mo 16. Feb 2009, 17:31

Nochmal etwas dazu: Habe den asymetrischen Forflügel mit Klebband wieder zu einer symetrischen Form ergänzt. Mit dem 28 Watt Venti (nicht 40 Watt wie gestern irrtümlich geschrieben) musste ich dann etwas ganz erstaunliches festellen, das max. Drehmoment war geringer! Ein asymetrischer Vorflügel bringt wenn er in der Windrichtung läuft mehr Leistung. Habe dann nachgedacht warum. Unten in der Zeichnung liegt möglicherweise die Lösung. Gelb eingezeichnet bringt dem Vorflügler Vorschub, rote Markierung ist hinderlich, das bremst. Die Luft streicht ja um den Vorflügel. So, hoffe mal ich langweile Euch nicht mit dieser Sache. Gruss Marcel
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Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Carl von Canstein » Mo 16. Feb 2009, 18:47

Hallo Marcel!
Der Bernd hat bei einer Versuchs-Session einmal seinen 50cmx50cm Rotor mit ganz normalen durchstroemten Fluegeln statt mittig etwas mehr von nur einer Seite mit seinem Ventilator angeblasen und recht erstaunliche Ergebnisse dabei gemessen! Ich will damit sagen, dass unter so provisorischen Laborbedingungen mit ungleichmaessiger Anstroemung - die ja meist auch ganz anders geartet ist als selbst der verwirbelte Wind in Bodennaehe im Freiland - nicht immer Ergebnisse zustandekommen, die man als Richtlinie werten kann.
Wenn ich mir Deinen kleinen 28 Watt Rotor vorstelle und dann den grossen Fluegel von Dir...
Schoen waere es ja, wenn mit dem asymmetrischen Vorfluegel am Ende wirklich insgesamt bessere Ergebnisse erzielt werden. Auf vergleichende Messungen an einem 50cmx50cm Rotor und den Ergebnissen dazu bin ich sehr gespannt.
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Tobi » Di 17. Feb 2009, 10:32

Hi Marcel und Carl,

Da stellt sich mir doch die Frage was passiert wenn man den rechten bzw.
inneren Spalt ganz schließt. Oder ist das jetzt Blasphemie, weil dann nicht
mehr durchströmt.

Gruß
Tobias
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Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Carl von Canstein » Di 17. Feb 2009, 11:55

@Tobi: Das laesst sich ziemlich sicher vorhersagen. Auch wenn ich aufgrund reichlich gemachter Erfahrung mit falschen Prognosen vorsichtiger geworden bin: Ein geschlossenes Fluegelprofil wird eine spuerbare Leistungsminderung erfahren. Dann kommen auch Stroemungsabrisse staerker zum Tragen, ein so gebauter Fluegel wuerde nichteinmal die Leistungsbeiwerte eines gewoehnlichen Darrieusprofils erzielen.
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Marcel_I » Di 17. Feb 2009, 19:09

@Tobi
Wäre vielleicht einen Versuch mal wert, indem man ein paar Silikonwürste im Innern des Vorflügels klebt.
@Carl
Mit dem asymetrischen Vorflügel habe ich heute beste Erfahrung gemacht. Der läuft schneller. Ist eigentlich auch klar, auf ca. 300°der Umlaufbahn wirkt entweder gleich viel Wind für den Schub oder mehr, entweder auf den Vorflügel oder auf das Leitblech, oder auf beides. Zudem muss er weniger Luft verdrängen wenn er gegen den Wind läuft. Das Kapitel symetrischer Vorflügel ist längst noch nicht abgeschlossen. Der neuen 1,2m2 Rotor wird mit dem asymetrischen Vorflügel versehen, will doch keine lahme Ente sondern eher einen Porsche :D
Gruss Marcel
Marcel_I
 

Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Carl von Canstein » Di 17. Feb 2009, 21:53

Hallo Marcel! Deine Begeisterung in Ehren! Bevor Du mir da in Deinem Porsche davonbraust noch eine Frage: hast Du bei dem Freilandversuch auch den Vergleichstest gemacht, also mit entsprechendem symmetrischen Vorfluegel? Ich traue Dir glatt zu, dass Du vor Begeisterung, weil Dein Ding bei starkem Wind ordentlich loslegt ganz vergessen hast, die Gegenprobe zu machen! Auch, dass mit dem asymmetrischen Vorfluegel der tote Punkt ueber den der Fluegel im Umlauf auf der Kreisbahn ueberwinden muss um 1/3 verkleinert wird klingt ganz und gar unglaublich. Ich haette einen vortriebsgemaessen Antrieb des Rotors nur bei hoechstens 270° im Umlauf erwartet! Vielleicht sollte das Ganze einmal auf dem Pruefstand genauer ermittelt werden.
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Marcel_I » Mi 18. Feb 2009, 17:15

Hallo Forumgemeinde

Da sind jetzt die neuen Tragarme aus 4-Kantstahl, mm 25x25x1.5. Morgen geht es damit zur Verzinkerei. So ein
Doppel-Y scheint eine sehr stabile Konstuktion zu sein, Carl hat den Tip dazu gegeben. Die Leitbleche mit dem Turbovorflügel werde ich am Wochenende herstellen.
Gruss Marcel
PICT0219.JPG
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Marcel_I
 

Re: Bau eines 2-Flüglers

Beitragvon Carl von Canstein » Mi 18. Feb 2009, 17:56

Hallo Marcel!
Das sieht ja schon besser als die vorige Konstruktion aus, und die Idee, das Vierkantstahlrohrgeruest zu verzinken ist wirklich sehr gescheit. Wenn Du den oder die Fluegel montierst, lege sie laengs auf einen schmalen Grat (langes Lineal oder so) um den Schwerpunkt auszuwiegen wie auf einer Wippe. Dort sind dann die idealen Befestigungspunkte wegen der Fliehkraft und dort liegt auch in etwa der Druck- und Zugmittelpunkt bei den Belastungen durch die Stroemung waehrend der Lastwechsel. So behaeltst Du den Stress fuer das Material so gering wie moeglich und vermeidest unnoetige Ermuedungsbrueche! ;)
Gruss, Carl
Carl von Canstein
 

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