Dimensionierung der Flügel

Dimensionierung der Flügel

Beitragvon cordopc » Do 8. Apr 2010, 15:00

Hallo,
ich beschäftige mich seit kurzer Zeit auch mit dem Lenz-Rotor. Mit dem hier verbreiteten Berechnungstool habe ich einen 5-Flügler gebaut.:
75cm Durchmesser
10,5cm Vorflügelbreite
18cm Flügeltiefe mit Leitblech
100cm Höhe
Den Rotor blase ich mit einem Ventilator an und die Flügel sind um ca. 15° angestellt. Soweit …so gut.

Um die Wirksamkeit der Zahl der Flügel zu untersuchen, bin ich nun hingegangen und habe 3 Flügel entfernt….alle anderen Maße wurden beibehalten…die beiden Flügel wurden natürlich um 180° versetzt angeordnet. Das Anlaufverhalten ist etwas zögerlich; aber bei gleichen Windbedingungen dreht der Rotor nun mit exakt gleicher Drehzahl wie beim 5-Flügler!
Das wundert mich nun, weil hier auch in Zusammenhang mit dem C-Rotor, von höheren Drehzahlen mit zunehmender Flügelzahl(zumindest bis 5)mal die Rede war. Hinzu kommt ja, dass die 1/3 Abdeckung des Rotorkreisumfanges durch die Flügel/Leitbleche auch nicht mehr gegeben ist! Wie kann man diese Auswirkungen erklären?
Um die Auswirkungen der Leitblechtiefe zu ergründen, habe ich die an den beiden Flügeln vorhandene Leitblechtiefe von 18 cm einfach mal um 50% vergrößert. Das Ergebnis….die Drehzahl des Rotors ändert sich auch hier nicht! Es bleibt genau bei der vorherigen Drehzahl!
Um Zweifel an der Messung auszuschließen….die Drehzahlen wurden elektronisch ….und mit Stoppuhr gemessen.
Meine Fragen sind nun offensichtlich…wie erklären sich diese Ergebnisse?
Grüße…Klaus
cordopc
 
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Re: Dimensionierung der Flügel

Beitragvon Dedl » Do 8. Apr 2010, 15:44

Moin Gordopc :)
Das Drehmoment ist wahrscheinlich um Einiges schlechter.
Die U/min bleibt bei gleichem DM immer dieselbe.oder Irre ich :?:
Gruß
Dedl
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Re: Dimensionierung der Flügel

Beitragvon Bernd » Do 8. Apr 2010, 16:44

Ja die Drehzahl bleibt nahezu konstant bei gleichen Durchmesser, egal wieviel gleichartige
Flügel ich anbaue. Auch ein 1 Flügler aus dem Segment der Widerstandsläufer dreht nicht (wesentlich)
langsamer oder schneller als ein Dreiflügler mit baugleichen Flügeln, das haben auch meine Versuche auf
dem Teststand gezeigt.

Man kann es sich so erklären das ein gegebenes Flügelprofil eine bestimmte Schnelllaufzahl hat.
Es dreht, auch alleine montiert, mit eben dieser durch die Form/Volumen und das Wirkprinzip vorgegebenen
Schnellaufzahl.

Was sich aber ändert, und das kann man anhand der Leerlaufdrehzahl nicht ausmachen, ist die Leistung
die so ein Rotor erzeugt, wenn man von der optimalen Flächenabdeckung abweicht.
Ich habe mal den C-Rotor mit 1, 2 und 3 baugleichen Flügeln betrieben. Man sieht schön wie die Leistung
sinkt wenn ich die Flügelfläche reduziere.
Erklären kann man das dadurch das jeder Flügel ein gewisses Drehmoment erzeugt. Die Drehmomente der Flügel
addieren sich dann. Jeder weitere Flügel bringt dann immer etwas weniger an zusätzlichen Drehmoent bis
irgendwann schluss ist.

Baue ich zuviel Flügel an kannn es passieren das das Windrad zu dicht wird und der Wind ihm eher ausweicht
als es zu durchströmen. Es ergibt sich also irgendwo ein Punkt einer idealen Flächenabdeckung, auch solidity
genannt.
Wo dieser Punkt liegt ist von Windradtyp zu Windradtyp verschieden.

Grüsse

Bernd
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