Sonnenwärme länger bunkern

alles ausser Windenergie, wie z.B. Solar oder regenerative Energien,

Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon Mark » So 3. Okt 2010, 11:49

Mich würde der qm Preis und die Firma der Röhren schon interessieren.
Röhren ohne Heatpipe sind mittlerweile schon rar.
Ich liebäugel mit http://cgi.ebay.de/Thermische-Solaranla ... 1c13ef2c79
bei 200qm wohnfläche und 2000liter Puffer.
Allerdings muss ich noch einiges recherchieren, welche Hersteller empfehlenswert sind etc... nicht das man nach 2 Jahren permanent Ersatzröhren verbauen muss....
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon Bernd » So 3. Okt 2010, 12:17

Ja das ist auch der Grund warum ich keine Heatpipe kaufen würde.
Ich habe da kein Vertrauen das die Flüssigkeit dauerstabil ist die dort für
den Wärmetransport sorgt und sich im Laufe der Jahre nicht degeneriert.
Ich habe Bedenken das die ständigen starken Temperatureinwirkungen zu einer
Zersetzung der Substanz führen könnten. Man kennt das von Parafin das als
Latentspeicher eingesetzt wird. Das zersetzt sich wohl auch im Laufe der Jahre.
Auch das Vakuum innerhalb der Heatpipe ist eine zusätzliche Fehlerquelle die
die anderen Systeme nicht haben.

Ich kenne da noch das Schottrohr, das wohl direkt von Wasser durchflossen sein
soll. Ich habe aber nur davon gehört und noch nie ein Angebot dazu gesehen.

Wir haben ein System bei dem die Glasröhre doppelwandig ist, also innen ist
das Rohr hohl ist und dort drinnen steckt eine einfache Kupferrohrschleife die mit
Alublech verbunden ist. Das absorbiert die Wärmestrahlung und das Wasser im
Kupferrohr transportiert dann die Wärme ab.
Ein Austausch einer Röhre ist so ohne den Wasserkreis öffnen zu müssen möglich.
Man zieht einfach das kaputte Rohr ab und steckt ein neues drüber. Das ist noch einfacher
als bei der Heatpipelösung.

Das Glas ist das dickste seiner Art das ich kenne. Die Hagelfestigkeit ist daher auch mit 30mm
angegeben. Die Absorbtionsoberfläche besteht in ihrer untersten Schicht aus Kupfer.
Man sieht das schön wenn man in das Rohr guckt. Nach meinem Wissen
hat Kupfer die besten Eigenschaften die Wärme in das Innere des Rohres abzustrahlen, weit
besser als Alu die IR-Strahlen dahin schicken würde. Daher hat das Rohr eine sehr hohe
Absorbtionsrate von ca. 800 kw/h pro m² und Jahr. Einzig der mechanische Aufbau der unteren
Rohrhalter sieht sehr billig aus. Ich habe aber keinen Vergleich zu anderen. Auch die Halterungen
für die Module zur Montage an den Dachsparren ist auch primitiv verzinktes simples Flacheisen.
Hält aber auch sicherlich 50 Jahre, wirkt auf deutsche Augen aber nicht hochwertig.

Das Material hat er von einem kleinen Händler gekauft den er persönlich kennt.
Der Preis lag bei 120 Euro/m².

Bei den Rohren an sich hätte ich keine Bedenken was Langzeitstabilität anbelangt.
Das Rohr ist genauso dicht wie eine gläserne Thermoskanne. Luft kann nur rein wenn das
Rohr beschädigt wird. Wer seine Thermoskanne pfleglich behandelt kann auch nach 50 Jahren
noch den Kaffe darin heiss halten. Mit dem Rohr wird es dasselbe sein. So lange es nicht zerstört
wird bleibt das Vakuum erhalten. Im unteren Breich ist eine chromglänzende Bariumschicht
vorhanden. Wenn diese weiss wird ist es Zeit das Rohr zu tauschen. Das solche Röhren schon
nach 2 jahren ihren Dienst versagen könnten kann ich mir nicht vorstellen.

Grüsse

Bernd
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon Bernd » So 3. Okt 2010, 12:24

Wir haben übrigens für seine 30 m² knapp 3000 Liter Wasserspeicher verbaut.
Wichtig scheint mir dabei zu sein das man zwei Behälter verwendet, damit bei wenig
Sonne zumindest der kleinere Behälter auf eine nutzbare Temperatur erhitzt werden
kann. Erst wenn dieser vollständig heiss ist wird der grosse Behälter geladen.
3000 Liter laufwarmes Wasser nutzen niemand, hingegen 800 Liter heisses schon.

Den gleichen Effekt könnte man auch versuchen mit Schichtung zu erzielen, aber ich
befürchte so gut wie mit getrennten Pötten wird man das nur mit Schichtung nicht hinbekommen.

Wenn genug Platz vorhanden ist würde ich sogar noch mehr als 3000 Liter Gesamtvolumen
verwenden, wobei Pott 1 dann jeweils ungefähr ca. 30 x die Kollektor m² an Liter haben sollte.
Dieses Volumen kriegt man an einem normalen Sonnentag vollständig auf 90 Grad erhitzt.
(von zuvor ca. 40 Grad) Im Sommer reicht vermutlich sogar weniger als ein Tag Sonne dafür aus.
Erst wenn mehr als ein Tag Sonne hintereinander anliegt laden auch die anderen nachgeschalteten
Speicher.

Grüsse

Bernd
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon Mark » So 3. Okt 2010, 12:31

Das ist dann eine CPC-Röhrenkollektor Anlage?

Gruß
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon stglke » Mi 18. Jan 2012, 12:35

Hallo zusammen,
bei der Speicherung von Wärme in Salz ist unsere Fa. am forschen.
Wir haben Speicher mit Natriumacetat gebaut,und beherschen auch den Prozeß.
Wer interessiert ist mal auf unserer Internetseite nachschauen (www.muhr.net).
Ist noch recht klein gefasst,aber die Seite soll aktualisiert werden.
Fakt ist aber,wir können Wärme verlustfrei und zeitlich unbegrenzt speichern.
Im Laufe dieses Jahres werden wir mit diesem Produkt an den Markt gehen.
stglke
 
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon Bernd » Mi 18. Jan 2012, 13:27

An Natriumacetat hatten wir auch mal gedacht, haben dann aber festgestellt das es doch vergleichsweise sehr
teuer wäre. Der Vorteil ist sicher der das man mit 1/3 des Speichervolumens auskommt.

Grüsse

Bernd
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon stglke » Mi 18. Jan 2012, 14:07

Hallo Bernd,

der große Gedanke bei uns ist die Wärme des Sommers mit in den Winter zu nehmen.
beim Natriumacetat zahlen wir im Moment ca.0,9 €/kg
Der Vorteil beim Natriumacetat ist auch das es ein Lebensmittel ist und eine E-Nummer hat.
stglke
 
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon Bernd » Mi 18. Jan 2012, 14:17

Naja es ist ein erlaubter Lebensmittelzusatzstoff, ein Säureregulator.
Da kauft ihr ja wirklich sehr günstig ein. Ich hatte auch mal von Preisen um 1 Euro gehört, aber nie ein
entsprechendes Angebot gefunden.
Um nennenswert Wäremenergie in den Winter zu transportieren benötigt man aber gewaltige Speichermengen.
Auf Wasser bezogen spricht man davon das Volumen des zu versorgenden Hauses in Wassermenge zur
Verfügung zu haben.

Natriumacetat speichert ca. 3 x mehr Energie, aber auch da benötigt man noch unwahrscheinliche Mengen.
Ich stelle es mir auch schwierig vor den übersättigten Zustand über längere Zeit stabil halten zu können,
denn auch Verunreinigungen können einen Kristallisationskeim bilden.
(Ich habe auch schon diverse Versuche mit dem Zeug gemacht) :)

Grüsse

Bernd
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon stglke » Mi 18. Jan 2012, 14:32

Hallo Bernd,
die langfristige Stablisierung haben wir im Griff,und können dann nach Bedarf die Kristalisation auslösen und die Wärme verbrauchen.
Wir planen ca 80-100 von unseren Zellen für ein Einfamilienhaus um damit weitgehend den Bedarf abzudecken.
Alternativ könnte man noch elektrich oder mit einer anderen Wärmequelle zusäzlich arbeiten.
Ich wollte ein paar Bilder anhängen,sind aber leider zu groß.
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Re: Sonnenwärme länger bunkern

Beitragvon Bernd » Mi 18. Jan 2012, 14:36

Wie groß ist denn so eine Zelle ? Kann ich mir das wie einen Speichertank vorstellen ?

Grüsse

Bernd
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