www.dasWindrad.de

Hallo liebe Community!

Ich bin momentan voll dabei mich nach und nach von den großen Energieanbietern zu lösen und möchte
mich mehr und mehr vom öffentlichen Stromnetz und der Abhängigkeit isolieren. Da auch eine kleine
eigene Windkraftanlage eine Idee von mir war bin ich auf euer Forum gestoßen und hoffe nun, dass ihr
mir dabei helfen könnt.

Zu meiner Person: Ich wohne auf dem Land, auf einer sehr freien Feldfläche. Nun möchte ich auf jeden
Fall auf die gesamte Südseite meines Daches Photovoltaikmodule verlegen und habe auch schon einen
Detmolder Anbieter für Photovoltaik gefunden, der mir die Anlage konstruieren könnte. Im Internet las
ich nun aber letztens etwas darüber, dass man eine Photovoltaikanlage mit einer Windkraftanlage
kombinieren könnte, um (gerade bei einer Inselanlage) noch mehr Energie produzieren zu können.
Leider finde ich zu diesem Thema nur sehr wenige Informationen und hoffe daher dass ihr mir helfen
könnt. Meine Fragen wären nämlich nun:

1. Wer von euch besitzt eine Photovoltaikanlage im Inselbetrieb? Gibt es bei euch Probleme mit der
Energieversorgung oder klappt alles reibungslos wie vorher geplant?

2. Wer von euch hat eine Windkraftanlage mit seiner Photovoltaikanlage kombiniert und kann mir
erklären, wie sowas grob funktioniert und vor allem wie rentabel das für euch ist?

Wäre sehr dankbar wenn ihr mir helfen könnt, Informationen aus erster Hand geben mir einfach ein
viel besseres Bauchgefühl.

Besten Gruß


Jonas

Hallo Jonas,

schau mal unter "Einspeisung ins Netz" nach. Gebe das einfach oben rechts in die Suchleiste ein, dann kommst du auf diesen thread.
Seite 3 habe ich beschrieben, was mir mein Energieversorger gesagt hat.

Das Problem mit dem "kombinieren" ist eigentlich nur, dass du für verschiedene Arten der Stromerzeugnis, verschiedene Wechselrichter brauchst. Auch wenn ich bei mir denke, es ist das Sinnvollste, den parallelen Stromzähler einbauen zu lassen, weiß ich nicht, ob das bei Sonne und Wind Sinn macht.
Ich denke eher, du schließt dich der EEG an für Photovoltaik und die Windenergie verwendest du direkt. Windenergie zu verkaufen lohnt sich nämlich absolut nicht, da bekomme ich nur 8,3C/ KW.
Auch solltest du einfach bei deinem Energieversorger anrufen, denn ich denke es gibt verschiedene Möglichkeiten bei verschiedenen Anbietern.

Weiterhin denke ich, man braucht nicht von 0 auf 100 auf selbsterzeugten Strom zu gehen. Erst langsam rantasten, damit man auch noch die EEG mitnehmen kann. Da hat sich die PV Anlage wenigstens von alleine erstmal ausbezahlt, bevor man sie für sich nehmen kann.

Das größte Problem an allem ist aber, dass du auch die Batterien kaufen müsstest, bei Inselbetrieb. Und die sind noch richtig sauteuer. Aber in etwa 5 Jahren bekommst du Batterien nachgeworfen.
Nachdem man jetzt die ganzen Hybridfahrzeuge endlich mal auf den Markt bringt, gibt es auch bald Komkurrenz am Batteriemarkt. Es ist nicht, wie viele denken, dass Batterien noch nicht ausgereift sind. Das Problem hängt mal wieder an der Wirtschaft und Politik: Warum soll man eine günstige und gute Batterie rausbringen, wenn es doch keine Konkurrenz gibt. Das hält man alles noch im Schublädchen und wartet mal ab. Es wird seltsam zu beobachten sein, dass Vorreiterfirmen auf einmal jeden Monat ne Neuerung zur Batterielebensdauer herausbringen, und aber zur Zeit und die letzten Jahre es "anscheinend" keine wirklichen Neuerungen gibt.

So, mehr kann ich dir leider nicht sagen. Das Beste wäre: Ruf mal deinen Stromanbieter an und erkundige die in der Bundesnetzagentur
Viel Erfolg und berichte uns über deine Erfahrungen

LG Jürgen

Ich es äußerst unrentabel wenn du versuchst selbst den Strom zu speichern. Sieh das Netz als Speicher und verkaufe den überschüssigen Strom.

Hallo Jonas,

ich begrüße Deine ambitionierte Idee.

Mit 30 bis 50 TEuro kannst Du Dich von Deinem Stromversorger unabhängig machen.

Etwa 25qm PV-Anlage, mindestens 10-20qm (Repellerfläche) Windkraftanlage und einen dicken Akku, der die Stromversorgung für eine Woche auch Mal überbrücken kann. Für den absoluten Notfall noch ein kleines Stromaggregat. Dann hast Du eine ausgewogene Mischung die etwa 4-5000 kWh im Jahr liefert.

Hier ein Excel-Sheet vom Fraunhoferinstitut zur Kalkulation des Jahresertrags für kleine Windkraftanlagen:

http://windmonitor.iwes.fraunhofer.de/w ... 45&lang=de

Nur Mal so als grobe Kalkulation für Deine Pläne.

Richard

So, hallo

Habe nun doch auch ein Anliegen in der Kombination Photovoltaik und Windkraft.

Mein Savonius läuft ja kugelrund , keine Spur von Vibrationen auch bei stärkerem Wind. Bei wirklich kleinstem Wind läuft er an.
Was ich aber bemerkt habe, ist, dass wenn dann eine stärkere, kurze Brise kommt, der Savonius eher langsamer, also wie gebremst lief. Warum, keine Ahnung, vielleicht täuscht dies auch.
Aber zurück zum Thema "kombinieren". Wie genau kombiniere ich eine PV und die Windkraft?? Geht es überhaupt? Das Problem was bei mir zu tragen kommt, ist dass ich erst ab 30V ins Netz des Energieversorger einspeisen kann. Auch der Wechselrichter wandelt erst ab 25 oder 30V um.
Die Überlegung: Ich könnte von meiner Bekannten "Dünnschichtzellen" zum Einkaufspreis bekommen (Restware, welche auf Lager ist aber nicht mehr gebraucht wird).

Wie sieht es jetzt aus, wenn ich diese Parallel schalte, also 3mal 12V. So hätte ich doch fast immer (wenigstens am Tage ) meine 36V. Mir ist es egal, ob die Zellen nur 10Watt ausgeben, wichtig ist doch die Voltzahl. Oder täusche ich mich da?? Kenne mich doch nicht aus !!
So, nun wäre es doch egal, ob mein Windrad nur z.B. 5V bringt. Es würde doch mit den Solarpanelen somit meistens über 30V kommen.
Ihr versteht??

Somit hätte ich doch fast immer gewährleistet, dass ich einspeisen kann. Auch dem Energieversorger ist es egal, ob ich von verschiedenen Quellen Strom mache, ich bekomme ja keine Vergütung für meinen Strom. Sondern nur eine Gewinn/ Verlustrechnung, heißt ja nur dass ich eventuell weniger Strom zahle.

Aber: Wie funktioniert dies nun mit dem Wechselrichter? Kann ich dann trotzdem den Wechselrichter für Windkraft nehmen?? Z.B Ginlong 2000W??? Der fängt bei 30V an zum wandeln, so wie ich das verstehe. Geht so eine Kombination mit so einem Wechselrichter??

Bitte um dringenden Rat!!!!
Dankschee schonmal

LG Jürgen

Hallo Jürgen,

die parallele Einspeisung der Gleichspannung in den Wechselrichter aus mehreren Quellen ist problemlos möglich. Die Quellen werden dazu mit Dioden entkoppelt. Ein Wechselspannungs-Windgenerator mit Gleichrichter dahinter ist bereits entkoppelt, in ihn kann nichts zurück fließen. Also braucht bei Dir nur die solare Quelle eine Längsdiode zum Wechselrichter-Eingang. So liefert in allen Fällen die Quelle mit der höheren Spannung die Leistung, bei ähnlichen Quellspannungen verteilen sich die Leistungen auf die Quellen.

Wenn der Wechselrichter auf Windbetrieb ausgelegt ist, verträgt er auch die solare Einspeisung, welche deutlich geringere Ansprüche an das Regeltempo hat.

MfG. Andreas

Moin Jürgen

Man kann grundsätzlich beide Quellen parallelschalten aber ---
Die Solarzellen arbeiten aber bei einer sehr konstanten Spannung von 0,45 bis 0,5 Volt pro Zelle, mit 0 bis 100 % Leistung.
Steigt die Spannung durch die Parallelschaltung mit dem Generator, liefern sie keine Leistung mehr !!!!!!
Der G beginnt aber da gerade erst mit der Energieerzeugung, und würde bei der Lastübernahme wie bei Akkuladung abgewürgt.
(Erst bei grösserer Leistung wie vorher Solar, würde die Spannung steigen).
Ich schlage daher vor jedes System mit einem eigenen Inverter zu betreiben, und dann erst am Netz parallel zu schalten!
Die beiden müssen mit sehr unterschiedlicher Reglerkurve eingestellt werden.

Gruß Aloys.

@Aloys

Ich denke, du hast mich missverstanden.
Ich will die Windkraft mit der PV nicht Parallelschalten, sondern so wie Andreas beschrieben hat, mit zwei unterschiedlichen Quellen in den Wechselrichter gehen.
Nur die PV-Module möchte ich Parallelschalten, so dass ich dann fast stetig auf meine 30V komme und ins Netz (Haus und Energieversorger) kontinuirlicher einspeisen kann.

andreas hat geschrieben:
So liefert in allen Fällen die Quelle mit der höheren Spannung die Leistung, bei ähnlichen Quellspannungen verteilen sich die Leistungen auf die Quellen.

Wenn der Wechselrichter auf Windbetrieb ausgelegt ist, verträgt er auch die solare Einspeisung, welche deutlich geringere Ansprüche an das Regeltempo hat.

MfG. Andreas

Doch was meinst du, Andreas, mit "liefert in allen Fällen die Quellen mit der höheren Spannung"?? Das heißt, dass der Strom nicht alle zwei Quellen miteinander verbindet??
Also für einen Laien: 36V (PV) + 5V (WK) = 41V??? Rechnung falsch??
hätte Aloys also doch recht, dass 2 unabhängige Wechselrichter besser/ effektiver wären??
Ich denke halt, dass 2 verschiedenen Wechselrichter zusammen einen geringen Wirkungsgrad haben. Und ausserdem ist man ja ruckzuck 2000€ für die Wechselrichter los.

Hallo Jürgen,

es gibt zwei Möglichkeiten, Quellen zu verschalten. Einmal die Parallelschaltung, wobei je ein Pol der Quellen über Dioden auf den Wechselrichtereingang gelegt wird. Dabei ergänzen sich die Ströme beider Quellen, sofern beide genug Spannung liefern. Zum zweiten gibt es die Reihenschaltung, wo sich die Spannungen beider Quellen addieren, aber nur der einfache Strom fließt. Auch hier ist eine Entkopplung durch Paralleldioden an jeder Quelle sinnvoll.

Die Reihenschaltung macht bei so unterschiedlichen Quellen kaum Sinn, denn das Windrad müsste am Tage gegen den schon fließenden Solarstrom arbeiten, wäre also stets sehr schwer belastet. Hier würde ich die Parallelschaltung bevorzugen. Das Windrad dreht frei hoch, bis es die Solarspannung erreicht und übergibt ab dort einen Teil des Stromes an den Wandler. Das setzt natürlich voraus, dass der Windgenerator überhaupt jemals bei normalem Wind die Einschaltspannung des Wandlers erreichen kann.

MfG. Andreas

Hi Andreas,

erstmal danke.

So, habe halt gar nix verstanden

Das heißt: 36V(PV) + 5V(Windk) = 41V oder 60V(Windk) + 0V (PV in der Nacht) = 60 V
Wie kann ich diese Rechnungen in die Praxis umsetzen?? Geht das überhaupt??


Was ich jetzt rauslesen konnte war nur, dass wenn das Windkraft KEINE 30 V bringt, ich es auch nicht nutzen kann. Das lese ich aus dem letzten Satz heraus.
Was ich aber hier will ist, Ströme zu addieren, so wie du es mir durch die Reihenschaltung gesagt hast.

Bitte, nochmal für die nicht ganz schlauen "Elektronikfreaks" wie mich.
Am besten mit einem Beispiel

LG Jürgen