Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

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Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon Cherry » So 23. Okt 2011, 10:25

Viele Probleme konnt ich schon durch dieses Forum lösen.

Ein Problem bleibt: Ich muss für mein Vertikalrad die Welle d 20mm mit meinem Generator Welle d 6mm verbinden.
Leider finde ich nirgendwo passendes dafür, zumal die besondere Schwierigkeit noch darin liegen wird, daß die Windradwelle aus Kunststoffrohr ist.

Vielleicht hat ja jemand dieses Problem schon gelöst.

Es werden auch bei Ebay immer die tollsten Rotoren angeboten. Alle hören aber mit der Achse auf, keiner bietet die Verbindung
zu einer Generatorwelle mit an.
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon andreas » So 23. Okt 2011, 11:47

Hallo,

sind beide Wellen separat gelagert und müssen nur verbunden werden?

MfG. Andreas
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon Bernd » So 23. Okt 2011, 11:48

Hallo Cherry und herzlich willkommen hier im Forum.
eine Möglichkeit wäre vielleicht eine elastische Kupplung gebaut aus Schlauchstücken.
Gerade wenn die Leistungen nicht soo gross sind könnte so eine Verbindung ausreichen und würde
zusätzlich evtl. vorhandenes Ausrichtungsspiel zwischen den Wellen ausgleichen.

Also über die 20mm Welle ein kleines Stück 3/4 Zoll Schlauch. In dem steckt dann ein halb Zoll Stück etc.
bis ein Schlauchstück über deine 6mm Welle ragt.

Grüsse

Bernd
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon Tank » So 23. Okt 2011, 12:07

Hallo,
wie Andreas auch schrieb, ist es wichtig, dass bei solch einer Verbindung die Lagerung beider Teile ok ist. D.h., Rotor (ich gehe von einem vertikalen aus) 2x gelagert und Generator arretiert.
Die Verbindung (Kupplung) ist das schwächste Teil.
Bei meinem Savonius ist der Nabendynamo mit dem Lochkranz (da wo die Speichen normalerweise arretiert sind) direkt an die Bodenplatte geschraubt und fungiert als untere Lagerung. Man sollte denken, das reicht. Kommt auch auf die Masse des Rotors an. Aber selbst da habe ich gegen das Taumeln den Savonius noch oben mit einer 2. Achse lagern müssen.

Aber das mit dem Schlauch ist natürlich eine super Idee, Bernd. Davon ausgehend, dass beide Komponenten (Rotor und Geni) unabhängig voneinander fest gelagert sind.
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon Cherry » So 23. Okt 2011, 15:47

Ja, danke für die Anregungen.
Das mit den Schläuchen ist eine gute Lösung, die man mal versuchen kann.
Ist mir auf Dauer aber zu unproffessionell.
Der Rotor ist oben und unten in einem Flanschlager gelagert.
Der Generator der aus einem hochwertigen Schrittmotor besteht, ist mit 4 Schrauben zu befestigen.
Die ganze Sache sollte aber professionell sein - nur wie.
Leider habe ich auch keine Drehbank im Zugriff um irgendetwas zu fertigen.
Gerne würde ich auf etwas zurückkommen, das schon bewährt ist - in irgendwelchen Bereichen.
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon Tank » So 23. Okt 2011, 17:21

Also wenn du was gutes willst, dann würde ich mir das drehen lassen. Kennst du niemanden, der evtl. jemanden kennt.....usw., der in einer mechanischen Werkstatt arbeitet?
Kann auch aus Stahl oder Alu sein. Man müsste es noch nichtmal drehen. Bohren geht auch.

Was ich mal gemacht habe: Ich brauchte etwas ähnliches (aber für eine völlig andere Anwendung).
Ich habe dann ein vergammeltes Messingdrehteil im Keller gefunden, welches ich pi mal Daumen optisch mittig auf das kleine Maß durchbohrte und anschliessend mit dem größeren Bohrer bis zur Hälfte aufbohrte. Schwupps hatte ich eine Kupplung. Quick&Dirty eben.
Es waren keine hohen Umdrehungen im Spiel (wie ja bei unseren vertikalen Rotoren auch). Deshalb wäre eine evtl. Unwucht unwuchtig :) :) :) ...... unwichtig.
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon Cherry » So 23. Okt 2011, 20:13

Ja, vielen DAnk.
Ich dachte jedoch an eine Möglichkeit, die es standardmäßig auf dem Markt gibt.
Natürlich kann man lles machen lasen. Ich denke jedoch an die vielen, die das gleiche Problem haben.
Wie haben die das gelöst?
Von jedem Bastler wird doch das gleiche verlangt: wie schaffe ich die Verbindung.
Egal ob esvon 20 auf 6mm sind oder andere Maße.
Wie wird es standardmäßig von allen anderen gelöst?
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon picowindmiller » So 23. Okt 2011, 20:31

Hallo Cherry,

die Lösung, mit der Skizze , ist eigentlich die Einfachste. Wenn du diese Achsverbindung auf den Achsen fixieren willst, musst du in die 20 mm Seite und in die 6 mm Seite Gewindelöcher für Madenschrauben bohren. Es empfiehlt sich sehr, die Achsen an der Stelle, wo sie von der Madenschraube beim Festschrauben berührt werden, etwas abzuflachen, oder etwas einzubohren. Ansonsten dreht der ganze "Klapperatismus" nach einer Weile irgendwann mal durch. Eine weitere Voraussetzung ist auch, dass Rotorachse und Generatorwelle fluchten und keine Verklemmung vorliegt. Das merkt man immer dann, wenn alles schön fest angeschraubt ist. Hast du eigentlich eine direkte Kopplung vom Windrad auf den Generator, oder hast du noch sinnvoller Weise ein Getriebe dazwischen?
So wie du schreibst scheint die Windradachse direkt auf den Geni zu gehen. Ein einstufiges Riemengetriebe so um die 5 : 1 kann da manchmal Wunder wirken. Mit Sicherheit findest du hier im Forum oder beim Kleinwindanlagenforum genügend Hinweise.
Wenn du überhaupt nicht weiter kommst, dann schreibe mir mal ne private Mail. Ich habe in meinem Bastelkeller eine kleine Drehbank rumstehen, bin aber beruflich bedingt nur aller paar Wochen übers Wochenende zu Hause.
Gruß picowindmiller
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon Bernd » So 23. Okt 2011, 20:44

Es gibt Wellenkupplungen die teils auch unterschiedliche Grössen miteinander verbinden können.
Ob es die auch in 20/6mm gibt kann ich nicht sagen. Sowas ist allerdings meistens sehr sehr teuer.

Grüsse

Bernd
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Re: Verbindung von Antriebswelle zu Generator?

Beitragvon andreas » So 23. Okt 2011, 22:01

Hallo,

solchen starren Wellenkupplungen kann man für geringe Drehzahlen auch selbst anfertigen. Man benötigt dazu nur zwei dicke Stücke Flachmaterial, wie etwa Hartholz, Hartgewebe oder Hartpapier. Beide sollten, flach zusammengelegt, sowohl beide Wellenstümpfe erreichen als auch deutlich dicker als die dickere Welle sein. Zwischen beide Teile kommt eine dünne Abstandsplatte von einigen Zehntel mm Dicke, notfalls tun es einige Lagen Papier. Dann werden beide Teile miteinander verspannt, an vier Ecken gebohrt und fest verschraubt, natürlich mit der Abstandsplatte dazwischen. Nun wird hochkant, genau zwischen den Teilen und mittig auf dem Abstandshalter, ein zentrales Durchgangsloch in Wellenflucht gebohrt. Das kann schon der Durchmesser der kleineren Welle sein, etwas kleiner schadet aber auch nicht. Nun wird bei gleicher Einspannung ein großer Zentrierbohrer bis maximal Wellenstumpftiefe hinterhergeschickt, idealerweise bereits mit dem großen Wellendurchmesser. Bei Bedarf kann man das nun große Loch noch in Tiefe und Durchmesser erweitern, ebenso das kleine durchgebohrte. Das war es schon...

Zum Schluß werden die Verschraubungen entfernt und das Abstandsstück herausgenommen. Die beiden so erzeugten Teile lassen sich auf beiden Wellen aufsetzen und erneut verschrauben, womit eine recht saubere Wellenklemmverbindung entsteht. Es empfiehlt sich hier, den Generator vorher in seinen Befestigungen zu lockern und das ganze einige Umdrehungen von Hand zu fahren. Dabei sieht man, ob es rund läuft, klemmt oder seitlich korrigiert werden muss. Nach erneutem Fixieren des Generators in der Zielposition sollte mindestens eine Klemmverschraubung gelöst, das Lagerspiel wieder hergestellt und die Wellen erneut verklemmt werden.

Falls das unklar war, kann ich noch eine kleine Zeichnung hinzufügen.

MfG. Andreas
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