von Carl von Canstein » Do 30. Apr 2009, 09:19
Bei Holzfluegeln kann man in den verschiedenen Windkraftbuechleins von Christian Kuhtz nachlesen, wie die Maserung des Holzes guenstig verlaeuft und wie man den Fluegel schuetzt. Massivholz muss sich nicht spalten und kann auch sehr haltbar sein, wenn man es in Abstaenden neu impraegniert und pflegt. Es auch kommt darauf an, wie die Schichten der Jahresringe an der Stirnkante eines Brettes sichtbar verlaufen, idealerweise genau quer (senkrecht) zur Brettbreite! Dann verwirft sich das Holz nicht so leicht!
Bei dem daenischen Darrieus-Rotor ist beeindruckend, dass dort die Tragarme als V-Traeger eine hohe Verbundfestigkeit mit den Fluegeln bieten und gleichzeitig zentral an der Nabe zusammengefuehrt sind, dort, wo auch der Schwerpunkt und alle Zug- und Druckkraefte zusammenlaufen. Auch die aerodynamische Profilierung der Tragarme ist ein Schmankerl fuer sich.
Holzbau ist interessant fuer Leute, die in laendlicher Umgebung mit wenig Zugang zu modernen Material-Poolen leben.
Fuer unser Windrad hatte ich schon lange vor, einmal einen Brachialtyp aus Holz zu bauen, ziemlich gross auch, weil er als Einfluegler mehr Rotordurchmesser haben muss, er leistet ja leider nicht soviel wie ein Mehrfluegler!
Durch etwas groessere Abmessungen fuer ausreichende Leistung bekommt man dafuer dann ein Modell, welches vom Materialaufwand und Einfachheit der Bauweise (wegen des nur einen Fluegels und Tragarmes) kaum noch zu unterbieten sein duerfte.
Allerdings sieht sowas haesslich aus, ich stelle es mir wie einen Hammer vor, der im Kreis herumsaust. So haesslich etwa, wie die "Einarmigen Banditen" die bei in Ostfriesland mancherorts als Oelfoerderpumpen die Landschaft verschandeln.
Dennoch koennte soetwas unter Umstaenden Sinn machen. Ich denke da an Leute, die sowas Einfaches brauchen, es notfalls selber reparieren wollen und teuer darf es schonmal garnicht sein.
Aus Brettern also, mit nicht zu hohem Fluegel, so dass ein einziger durchgehender Balken als Tragarm fuer den einen Fluegel und das gegenueberliegende Kontergewicht ausreicht.
Den Vorfluegel kann man ja aus verzinktem Blech zurechtbiegen.
Einzig mit der Generatoranpassung (Getriebe?) sind da wegen geringerer Drehzahlen noch Fragen offen, denn dass ein Einfluegler machbar ist, hat sich bereits mit einem 2,4m Durchmesser Prototypen in einem 10 jaehrigen Dauertest als problemlos erwiesen.
Toll, dass mit den Optimierungen die von Bernd, Andre, Juergen und allen Anderen hier mit unserem Rotor gemacht wurden nun auch solch ein Primitivwindrad Leistungen verspricht, an die vorher nicht zu denken war!
Gruss, Carl