Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon Bernd » Fr 8. Jan 2010, 23:37

Hallo Atmos und herzlich willkommen hier in diesem Forum.

Das mit der schwankenden Drehzahl bei einer Umdrehung habe nicht verstanden, denn die Drehzahl
ist doch immer und ständig variabel und schwankend ?

Oft gibt es Bedenken wegen eines Getriebes weil es logischerweise das Anlaufmoment vervielfältigt.
Ebenso sicher wäre ein eisenloser Generator sicher eine sehr gute Wahl für dieses anlaufschwache
Funktionsprinzip. Ganz sicher auch mit Getriebe, denn beim eisenlosen gibt es kein Anlaufmoment
zu vervielfältigen, ausser der Massenträgheit.

Bis zur Erreichung einer bestimmten Drehzahl arbeiten die Darrieus Flügel beim Selbstanlauf hauptsächlich
als Widerstandsläufer.
Sind sie eher klein und schmal und daher eher für ein hohes TSR ausgelegt, dann können sie das für den Selbststart
nötige Drehmoment nicht erzeugen. Im schlimmsten Fall nicht mal dann, wenn man durch Andrehen nachhilft.
Ich befürchte das ist genau das was eure derzeitigen Probleme verursacht.

Grüsse

Bernd
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon Bernd » Sa 9. Jan 2010, 03:03

Insgesammt sehe ich das Formelwerk und die Theorie als gute Grundlage an bevor man Versuche umsonst macht.

So sehe ich das auch.
Aber oft ist es gerade umgedreht und gerade in diesem Segment führt die Theorie zu oft dazu das man viel umsonst baut,
besonders dann wenn man sich zu sehr auf sie verlässt. :)

Den neuen Thurnergenerator habe ich mir auf dem Bild angeguckt.
Es scheint es ist auch ein eisenloses modell aber vermutlich ähnlich hochohmig bzw. dünndrähtig wie sein bekannter Ringgenerator,
zumindest lässt der Aufbau das vermuten und auch die angegebenen tabelarischen Werte ergeben das der Generator bei den
ausgewiesenen 3 Kw nur noch einen Wirkungsgrad von knapp 50 % besitzt. Die Spannung bricht dramatisch zusammen.
Ich komme auf einen Innenwiderstand von ca. 9,5 Ohm. Komisch auch warum der Strom ab einer bestimmten Drehzahl gleichbleibend
immer mit 14 A angegeben wird.
Mal ganz ehrlich, das geht besser finde ich. Wenn das Entwicklungsziel ein kostengünstiger, einfacher Aufbau war, dann kann
man das vielleicht akzeptieren, aber 50% Wirkungsgrad ist natürlich nicht gerade der Bringer.

Grüsse

Bernd
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon homatec » Di 12. Jan 2010, 19:50

Hallo Bernd,

kannst du mir verraten wie du zu deiner Aussage 50 % Wirkungsgrad kommst?
Bei Walters Tabellen find ihc hier keine Möglichkeit das zu rechnen.
Nicht ganz klar ist mir der etwas unstetige Verlauf.
Nachteilig an diesem generator ist lediglich der hohe Kupferaufwand von ca. 45 kg und ein paar Kilo Magnete.
Die 100 NM und drehzal von 250 U/min waren dei Konstruktionsvorgabe also 2,5 KW nenn.

Grüße
Rainer
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon Bernd » Di 12. Jan 2010, 20:04

Aus den 45 Kg Kupfer wird wohl auch der hohe Verlust durch hohen Innenwiderstand enstammen.

Den Verlust bzw. Wirkungsgrad habe ich aus der Differenz der unbelasteten Spannung
und der Spannung bei Abgabe von Nennleistung errechnet.
Bei Nennleistung teilt sich die erzeugte Spannung laut Tabelle ziemlich gleichmässig auf den Spannungsverlust
innerhalb des Generators sowie auf die Spannung am Verbraucher auf. Das entnehme ich der Tabelle.
Das bedeutet das genauso viel Leistung drinnen bleibt wie raus kommt. :)
Es bedeutet ferner auch, das an den Spulen auch soviel Leistung in Wärme abfällt
wie man aussen verbraucht. 50 % Wirkungsgrad bei Nennlast.
Die Rechnung ist vereinfacht und vernachlässigt induktive Komponenten.

Grüsse

Bernd
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon Atmos » Mi 13. Jan 2010, 15:30

Hallo zusammen,

eisenlos bei niedrigen Drehzahlen halte ich für schwierig - bin auf dem Gebiet kein Experte, hab da aber solche Erahrungen gemacht. Eisen bringt nur schnell das Problem der Vibrationen mit sich, nicht gut für den Lackdraht. Dennoch kann man aber schlecht drauf verzichten.
Unser Rad läuft jetzt mit der Erweiterung :)
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon Bernd » Mi 13. Jan 2010, 19:38

Hallo Atmos, es freut mich sehr zu hören das euer Rotor nun läuft.
Kannst du uns noch etwas darüber erzählen was ihr verbessert habt und wie sich das Ergebniss
jetzt darstellt ? Läuft er jetzt nach dem Andrehen von alleine weiter oder erzeugt er jetzt auch
schon Energie ? Läuft er von alleine an ?

Deine Bedenken zu eisenlosen Generatoren kann ich nicht teilen. Alle Scheibengeneratoren, für die
es diverse Bauanleitungen gibt, sind eisenlose Konstruktionen.
Im Grunde gibt hauptsächlich zwei Nachteile, sie sind meist grösser und teurer als vergleichbare
eisenbehaftete Konstruktionen. Davon mal abgesehen sehe ich nur Vorteile, gerade für einen Darrieus !!
Hier empfinde ich eisenlos fast schon als Pflicht für gute Ergebnisse.

Grüsse

Bernd
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon Atmos » Do 14. Jan 2010, 01:18

Hi Bernd,

ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber magnetischer Rückschluss machen so ca. Faktor 10. Vielleicht gibt es eine tragbare Mischung ?
Das hier ist so mein Favorit, scheint mir eine gute Grundlage
http://www.gbl.at/img/Endbericht_High_T ... sc_Gen.pdf
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon homatec » Do 14. Jan 2010, 18:56

Hallo Atmos,

wie ich gerade im Kleinwindanlagen Forum entdeckt habe
http://www.kleinwindanlagen.de/Forum/cf3/topic.php?t=2666&page=2
habt Ihr

1. Einen Vorflügel montiert (Flugzeuge Fiesler Storch, DO27) allerding profilumgreifend
2. Das Profil deutlich tiefer gemacht

Dadurch erreicht ihr ein deutlich flacheres Verhalten über die Schnellauufzahl.
Super ist der Vorflügel, den will mir seit geraumer Zeit niemand glauben.
Der bring ganz nebenbei den Effekt dass sich bei großen Drehzahlen der aerodynamische Wirkungsgrad verschlechtert.

Grüße
Rainer
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon Bernd » Do 14. Jan 2010, 20:21

Hallo Atmos
ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber magnetischer Rückschluss machen so ca. Faktor 10.

Falls du den Unterschied zwischen der magnetischen Leitfähigkeit von Luft und von Eisen meinst,
so liegt diese wenn ich recht erinnere bei ca. dem 6000 fachen. :)
Falls du daran dein Urteil fest machst, so kann ich aber nicht mehr helfen.
Was möchtst du denn eigentlich in Frage stellen ?

Was soll ich sagen, wenn du der Überzeugng bist das eisenlose Generatoren nicht funktionieren oder zumindest
nur recht schlecht funktionieren, obwohl doch bewiesener maßen genau das Gegenteil der Fall ist, dann kann ich mir wohl
weitere Argumente sparen. :) ;)

Ich für meinen Teil werde jedenfalls eisenlose einsetzen, weil ich möchte das MEIN Windrad die best mögliche
Leistung erbringen soll bzw. bezogen auf einen Darrieus überhaupt erstmal vernünftig funktionieren soll.

Grüsse

Bernd
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Re: Probleme beim Bau eines grossen Darrieus

Beitragvon Atmos » Do 14. Jan 2010, 20:34

Wiso will Dir dass keiner glauben, Vorflügel (slats), da gibt es doch acht laufende Meter Doku?
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