Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon Arowana » Fr 19. Jul 2013, 00:42

Hallo Bernd,

nein ich habe garnichts ausgeglichen einfach ran und los.
Wenn man es genau betrachtet sind es ja auch nur so 6% Unwucht.
Ich vermute dass man diese Folgen der Unwucht erst bei höheren Drehzahlen merken wird.
Hier waren es am höhesten Punkt vielleicht 90rpm und nicht wie bei 12m/s ca. 350rpm, dass ist dann sicher etwas anderes.
Ich hatte am anfang auch Angst dass mein schönes Windrad wo es endlich mal steht einfach durch die Unwucht umfällt da es ja auch nur in einem Schirmständer steht aber nach ein paar Testtagen habe ich bis du mich wieder dran erinnert hast ganz vergessen dass ein Flügel ja ca200g leichter ist.

Ein anderer Punkt wo ich mich auch gewundert habe ist, dass die Plattform auf der das Windrad steht nicht eben ist und dadurch stand es auch nie gerade sondern die ganze Zeit um ein paar Grad schief (man sieht es mit dem Auge). Auch hier habe ich keine negativen Auswirkungen gemerkt. Also z.b. dass das Windrad bei Windstille immer mit einem Flügel an eine bestimmte stelle dreht und stehen bleibt wie es meiner Auffassung sein müsste.

Leider habe ich heute gemerkt dass der Stator in der Sonne ganz schön weich geworden ist. Kennt sich da jemand aus oder ist dass normal.
Kann es sein da ich den Stator im Winter bei micht ganz optimalen Bedingungen gegoßen habe, dass er nicht ganz durchhärten konnte?
Oder einfach weil er nur so Dünn ist ich glaube er ist nur 8mm.

Gruß
Michael
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon herbk » Fr 19. Jul 2013, 07:51

Hallo Michael,
mit was (welches Harz) hast Du denn den Stator vergossen? Welches Harz Du denn verwendet?
Polyesterharz ist ein Duroplast und darf, richtig verarbeitet, bei Temperatureinwirkung nicht weich werden. Allerdings ist die Verarbeitung bei niedrigen Temperaturen wirklich recht kritisch, weil das Harz nicht (richtig) reagiert. Polyestreharz (auch Vinylester gehört dazu) härtet (vereinfacht ausgedrückt) durch eine termische Reaktion die mittels Cobalt und dem Härter initiert wird. Das Cobalt ist üblicherweise schon ins Harz eingemischt wenn man es im Einzelhandel kauft.
Falls Du Harz von "Rossfish" und den von denen üblicherweise beigefügten "Butanox" Härter verwendet hast...: mit der Kombination habe ich auch schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht.

Gruß Herbert

Edit:
Es nützt leider nichts, wenn man das (schlecht vernetzte) Harz jetzt noch nachtempert. Die Initiatoren sind verbraucht und damit kann keine Reaktion mehr stattfinden.
Ist, bildlich dargestellt, etwa so wie wenn Du bei offenem Fenster heizt und das Fenster zu machst wenn die Kohle alle ist... :)


Auch hier habe ich keine negativen Auswirkungen gemerkt. Also z.b. dass das Windrad bei Windstille immer mit einem Flügel an eine bestimmte stelle dreht und stehen bleibt wie es meiner Auffassung sein müsste.

Bei nur geringer Neigung verhindert das die Lagerreibung...
Gruß Herbert
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon Arowana » Fr 19. Jul 2013, 10:07

Hallo Herbert,

ich habe Epoxydharz verwendet und einen seperraten Härter.
Ich vermute auch dass es an den Winterlichen Temperaturen gelegen hat das er nich hart genug ist.
Naja der nächste wird härter und dann genau auf dieses Windrad abgestimmt ist ja leider gerade nicht so.
Danke für deine Erfahrungen.

Gruß
Michael
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon herbk » Sa 20. Jul 2013, 08:40

Hallo Michael,
Epoxi ist da leider noch empfindlicher...: es gibt Sorten, die härten selbst bei 20 Grad noch nicht vernünftig aus.

Bei den Harzen muss man eigentlich auch aufpassen was man verwendet. Es gibt sehr viele Verschiedene und nicht jedes ist für jeden Zweck wirklich geeignet.
Besonders das Vergießen mit Laminierharzen ist eine kritische Gechichte. Bei so großen Schichtdicken ohne Füllmittel neigen die bei der Aushärtung zur Rissbildung wegen der inneren Spannungen die sich beim Aushärten aufbauen.

Und bei der Geschichte (Laminierharz weiss ich wo von ich spreche: Ich betreue seit nun fast 20 Jahren einen ungarischen Polyesrverarbeiter - hauptsächlich Fragen zum Matierial und Laminataufbau.

Gruß Herbert
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon OPTI-Maler » Di 13. Aug 2013, 14:17

Hallo Michale

da hat sich ja richtig was getan:-) richtig schön!!

lässt Dir wohl auch keine Ruhe bis du das Teil laufen siehst:-) Was ist weich geworden in der Sonne.. Die Flügeloberfläche?

Hallo Herbert.. kann es sein das es Weichmacher sind ? Das machen Autolackierer mal gerne bei weicheren Untergründen wie Spoiler oder so das ist nichts schlimmes!!

Lg Udo
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon herbk » Di 13. Aug 2013, 17:27

Hallo Udo,
ich weiß jetzt zwar nicht genau auf was Du das mit dem Weichmacher beziehst, aber ich kenne weder für Epoxy noch für Polyester Laminierharze Weichmacher in der Art wie sie für Lacke verwendet werden.
Bei den Epoxydharzen gibt es nicht wenige Sorten die definitiv ohne Tempern nicht richtig aushärten oder nur einen Teil der möglichen Festigkeit erreichen. Auch sind viele Epoxydharze relativ empfindlich auf falsche Härterdosierung - nimmt man hier ein Bisschen zu viel oder zu wenig, verändern sich die Werte des ausgehärteten Materials drastisch.
Richtig verarbeitet haben so wohl Polyester- als auch Epoxydharze eine bestimmte Temperatur bis zu der sie maximal erwärmt werden dürfen. Überschreitet man diese Temperatur, wird das Harz zerstört und regneriert sich auch nicht mehr - deshalb sind es ja Duroplaste...

Alle Daten über Verarbeitung, Festigkeit, Temperaturbelastbarkeit usw findet man in den Datenblättern die man zu den Harzen bekommt.
Gruß Herbert
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon Arowana » Mi 14. Aug 2013, 00:59

Hallo Udo,

ja mir geht es ja ähnlich wie dir ;)
Die Flügeloberfläche ist nicht weich geworden sondern der Stator von meinem alten Scheibengeniset aber da mache ich jetzt sowieso noch einen der bei 95rpm seine 35 Volt erreicht und trotz Sonne hart bleibt.
Aber in den Flügeln ist extra Weichmacher drin damit der Lack nicht abplatzt. ;)

Gruß
Michael
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon Arowana » Mi 11. Dez 2013, 21:01

Hallo alle,

hier wiedermal eine kleine Statusmeldung, ich jetzt nach langer Zeit meinen Generator 35Volt bei 90 rpm fertig.
Diesmal habe ich einen 12mm Dicken Stator gemacht und muss sagen dass war auf jedenfall beser als die 8mm.
Neben meinen 3 Glasgelegeschichten habe ich in die Zwischenräume auchnoch 6mm Glasfaserschnitzel rein als Fülmaterial.
Die Luftblasen habe ich bis auf ein paar kleine auch gut raus bekommen.
Gerade habe ich ihn mal verbohrt und auf meine Generator geschnallt.
Puhh kein Kurzschluß und alles klappt super.
Natürlich habe ich ihn auch gleich mal an den Windmaster angeschloßen und mit der Hand einen Wert von 10 watt gedreht. ( mit einem Energiekostenmessergerät gemesen). Also bin ich erstmal happy da es so scheint dass alles geklappt hat :D :D :D
Wenn ich mal zeit habe liefere ich noch mehrere Werte. ( es geht also weiter ;) )

Gruß
Michael
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon Bernd » Mi 11. Dez 2013, 21:06

Freut mich das der Stator funktioniert.
Vielleicht hast du noch ein paar Fotos ?


Grüsse

Bernd
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Re: Darrieus Projekt mit Delfter Flügeln

Beitragvon OPTI-Maler » So 15. Dez 2013, 09:19

Hallo Michael

Schön wieder mal was von Dir zu lesen!!
mit einem Energiekostenmessergerät!!?? so eines was man in die Steckdose steckt um dann den Verbrauch des darin eingestecken Gerätes zu Messen?? wie hast Du das denn dazwischen geklemmt?

Könnte ich das auch machen wenn ich den Wechselrichter abklemme?

Wir hatten wieder Sturm diese Nacht immer Nachts:-(((
Habe gestern die Überetzung auf 1:3 gewechselt und bin um 1 Uhr Nachts schnell runter gesaust wie es angefangen zu Stürmen das ging mal wieder richtig ab es ist erstaunlich wie schnell die Flügel werden können und trozdem kann ich stellen wie ich will es wird nicht mehr als 900 Watt sogar mit der übersetzung 1:3 habe ich 350 Volt erreicht.
Als der Sturm stärker wurde habe ich versucht es zu bremsen mit der Motorbremse dabei muss die Schweißnaht an der Welle abgerissen sein so das der Rotor frei weiter laufen konnte, ich kann dir sagen das ist ein scheiß Gefühl wenn du da nichts mehr machen kannst, damit habe ich ja nun garnicht gerechnet..
Ich musste um 2 Uhr nachts zusehen wie der Rotor immer schneller wurde han hat die flügel fast nicht mehr sehen können, es ist Gott sei dank nicht Passiert alles andere hat Super gehalten .
Habe nach einer kurzen Pause vom Sturm es mit Gerüststangen runter bremsen können , jetzt sind nur die Flügel etwas verbeult:-(
Das war was,:-) wieder ein Punkt den ich verbessern muss...

Lg Udo
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