Ist das auch ein Canstein?

Re: Ist das auch ein Canstein?

Beitragvon Kyrill » Do 13. Aug 2009, 09:56

jb79 hat geschrieben:Wow wirklich perfekt aufgebaut, nur wer hat schon die Geräte mit denen man das so gut hinbekommt?
Das Lager hat sogar ein Schmiernippel, wäre interessant was das Teil an Energie liefert.


Der Rotor aus dem Film ist als Bausatz erhältlich:

http://www.windgenkits.com/

Dort werden auch alle Einzelteile des Generators incl. der Lager angeboten. Leider Versand nur in die USA. Alle Laser-Zuschnitte für den Generator ohne die Magnete (ca. 5 Euro/St) und den Spulenträger für 189 $ (ca. 134 Euro)! Wer also die technischen Möglichkeiten nicht hat, sollte vielleicht doch einmal Kontakt aufnehmen...
:idea:
lG Peter
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Re: Ist das auch ein Canstein?

Beitragvon Menelaos » Do 13. Aug 2009, 14:23

Wenn sich mindestens 3 noch 4 oder 5 leute finden, kann ich acuh eine Bestellung für Laserteile aufgeben. Den von mir konstruierten Generator kann man passend für einen Canstein wickeln. Wir könnten aber auch einen neuen lanen und uns die Teile selbst lasern lassen- alles nicht so das Problem. EIn solches Set würde dann etwa bis 90 bis 100 Euro inklusive Lager kosten. Der Stator kann inklusive Kupfer für rund 50 Euro angefertigt werden. EIn kompletter Canstein für 300 Euro ist also durchaus denkbar.

Gruß
Max
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Re: Ist das auch ein Canstein?

Beitragvon Bernd » Do 13. Aug 2009, 17:16

Max, hast du bedacht das der Canstein 6-8 mal langsamer dreht als die Windräder, für
die du bisher deinen Scheibengenerator ausgelegt hattest ?
Du müsstest also die gleichen Spannungswerte bei 6 - 8 mal geringerer Drehzahl erreichen und
das ohne grössere Einbussen beim Innenwiderstand oder beim Ladebeginn.
Welche Strategie schwebt dir vor ? Grösserer Durchmesser, mehr/beidseitig Magnete oder einfach hoffen
das der Canstein wenig Leistung erbringt und daher die Verluste trotz 6 x mehr Windungen im Generator
vertretbar bleiben, oder eine Kombnation aus allem? :)

Grüsse

Bernd
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Re: Ist das auch ein Canstein?

Beitragvon Menelaos » Do 13. Aug 2009, 22:04

Die echnerei ist ja wieder eine ganz andere Geschichte. Ich wollte erstmal nur erwähnt haben dass ein teuerer Versand aus den Staaten unnötig ist und man ein gleichwertiges Produkt auch hier vor Ort noch wesentlich günstiger bekommen kann.
Der auf der Webseite gezeigte Generator wird ab einen bestimmten WIndstärke auch kein WIrkungsgradmonster mehr sein...

Aber um mal auf einen möglichen Generator zurückzukommen...
Sicherlich müsste man hier Kompromisse eingehen. Ich denke ein 3 qm Canstein wird zu 90% der Zeit Leistungen unter 100 Watt erbringen. Entsprechend kann auch der Innenwiderstand etwas höher sein. Werte um die 0,5 bis 1 Ohm halte ich hier für noch vertretbar. Als Beispiel für worst Case...1 Ohm

Bei 50 Watt Leistung sind das übern daumen etwa 15 Watt Verlust, bei 100 Watt 65 Watt Verlustleistung...und mehr wird da je nach Standort nur selten rauskommen. Klar wären dann 2 Magnetscheiben ratsam, entsprechend dann auch mehr Platz für Windungen. Ich habe noch ein Laserset übrig und im Moment ohnehin keine Lust auf Diplomarbeit... ;-)
Ich werde nächste Woche einfach mal anfangen, einen passenden Stator zu bauen. Material hab ich bis auf den Draht schon hier.

Wenn mans genau nimmt ist so ein eisenloser Generator aber eigentlich schon fast eine Verschwendung für einen Rotor mit solch einem starken Drehmoment. Da kämen eigentlich auch Generatoren mit Haltemoment in Frage...

Gruß
Max
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Re: Ist das auch ein Canstein?

Beitragvon Bernd » So 16. Aug 2009, 11:40

Ich denke ein 3 qm Canstein wird zu 90% der Zeit Leistungen unter 100 Watt erbringen.

Das ist richtig, allerdings wird auch 90% der Jahresenergieernte in nur 10% der Betriebszeit, nämlich in der mit
den hohen Windgeschwindigkeiten, erzielt.
Mit anderen Worten bringt die Auslegung auf geringe bis höchstens mittlere Windgeschwindigkeiten
unter Umständen erhebliche Nachteile beim Gesamtertrag und könnte ein Windrad somit im Nachhinein viel teurer
werden lassen als zuvor erwartet. Unter Umständen rächt sich anfängliches Geizen nachher sehr bitter.
Es kommt immer drauf an was man erreichen will.
Entsprechend kann auch der Innenwiderstand etwas höher sein. Werte um die 0,5 bis 1 Ohm halte ich hier
für noch vertretbar. Als Beispiel für worst Case...1 Ohm

Da bin ich völlig anderer Meinung.
Wenn man vor hätte damit einen 12V Akku zu laden wäre 1 Ohm deutlich zu viel. Selbst bei den von Dir im Beispiel
genannten lediglich 100 Watt Nutzleistung hätte man 100 Watt für den Akku und 65 Watt um die Spulen zu heizen,
schon hier wäre der Wirkungsgrad nur noch ca. 60% mit stark fallender Tendenz oberhalb 100 Watt.
Der 3m² Canstein müsste im unserem Beispiel gut 165 Watt Wellenleistung bereitstellen, was bei ca. 7,5m/s
der Fall wäre, um lediglich 100 Watt Nutzleistung in den Akku zu bekommen. Das Verhältnis ist eindeutig zu ungünstig.

Ein 3m² Canstein kann bei 8m/s ca. 190 Watt, bei 12m/s schon ca. 600 Watt und bei 15m/s auch
mal durchaus über 1200 Watt an seiner Achse bereistellen. Das sind alles noch Windgeschwindigkeiten die auch im
Garten irgendwann im Jahr mal vorkommen können, 8m/s und 12m/s sicherlich auch häufiger mal.

Ein direktes Laden eines 12V Akkus wäre bei solchen Leistungen allerdings auch bei geringeren Innenwiderstand als
1 Ohm kaum mehr sinnvoll. Man sollte dann schon eine höhere Spannungen anstreben z.B. 24 Volt oder 48 Volt Akkus,
allerdings dürfte der Innenwiderstand dafür nicht ansteigen.

Bei 12 Volt und lediglich 100 Watt Nutzleistung schon 65Watt Verlustwärme in der Spule in Wärme zu verheizen
wären zumindest für mich inakzeptabel angesichts des Aufwandes den so ein grosser Scheibengenerator darstellt.
Gerade angesichts des Aufwandes an Geld, Zeit, Material und auch Gewicht würde ich mir sagen " wenn schon dann
richtig ", also Innenwiderstand für 12V max. 0,3 Ohm und Ladebeginn bei ca. 25 U/min. Wenn sich das mit einem
Scheibengenerator mit vertretbaren Bauaufwand nicht realisieren lässt, dann lieber lassen oder ein Getriebe vorschalten.

Ein Abbremsen oberhalb von vielleicht 10m/s, um hohe Leistungen erst gar nicht entstehen zu lassen und damit die
Generatorkonstruktion zu vereinfachen, würde ich für sinnlose Verschwendung von kostenlos zur Verfügung stehener
Energie halten. Das gleiche gilt für das bewusste verheizen von "überschüssiger" Energie in Lastwiderständen.
Sowas sollte man wenn irgend möglich unbedingt vermeiden und so einen Notbehelf nur dann in Erwägung ziehen, wenn
einem absolut keine sinnvollen Lösungen einfallen wollen.

Vertikalwindräder wie der Canstein sind besser sturmfest zu bauen als Horizontalläufer, die sich bei Sturm ohne
weitere Schutzmassnahmen gerne selber "zerreissen". Das heisst die Ernte der ertragreichen hohen Windgeschwindigkeiten
ist mit einem langsam drehenden Vertikalen sicher besser möglich als mit einem schnell drehenden horizontalen "Selbstzerstörer".
Wenn mans genau nimmt ist so ein eisenloser Generator aber eigentlich schon fast eine Verschwendung für einen
Rotor mit solch einem starken Drehmoment. Da kämen eigentlich auch Generatoren mit Haltemoment in Frage

Es ist ja nicht nur eine Frage ob das Windrad den Generator andrehen kann, sondern das Halte- und Rastmoment
sowie das Eisen an sich sorgen für nicht ganz unerhebliche Verluste die es beim eisenlosen Generator nicht gibt.
Verluste will man sicher grundsätzlich immer vermeiden, egal ob schnell oder langsam drehendes, drehmoment schwaches
oder drehmoment starkes Windrad.

Grüsse

Bernd
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Lenz Turbine Bausatz

Beitragvon homatec » Mo 17. Aug 2009, 16:14

Hallo,

ohne für irgendjemand werbung zu machen.
Hier gibt es den Bausatz:

http://www.windgenkits.com/

Grüße

Rainer
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Re: Ist das auch ein Canstein?

Beitragvon Bernd » Mo 17. Aug 2009, 18:15

Ich habe mal versucht ein paar Dinge zu extrahieren.
Zum ersten geben sie den Wirkungsgrad der Lenzturbine mit ca. 40 % an, naja der Glaube versetzt Berge.
Den Wirkungsgrad ihres Generators geben sie allerdings mit nur 60 % an, das ist dann wieder unötigerweise tiefgestapelt
denn der liegt, je nach äusserer Beschaltung sprich entnommener Stromstärke, sicher normalerweise weit besser
und wird wohl nur unter Volllast so schlecht werden.
Pro Phase komme ich auf 0,32 Ohm, errechnet aus der geschätzten mittleren Drahtlänge pro Windung und der
mittleren Widnungsanzahl von 65 pro Spule, sowie dem Drahtquerschnitt von 1,65mm².
Verschaltet ist das ganze dann im Stern.

Grüsse

Bernd
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