MagLev

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Beitragvon mandin » So 25. Jul 2010, 21:15

Hallo zusammen,

ich bin neu hier bei Euch im Forum. Nachdem ich Euer Forum gefunden habe, dachte ich mir ich frage Euch mal ein paar Fragen zum Thema MagLev.

Ich gehe davon aus, dass die meisten von Euch wissen, welche Art von Windrad ich meine. Anderfalls habe ich hier auch noch einmal einen Link von einem Youtube Video: http://www.youtube.com/watch?v=ytkWriX3 ... re=related

Wenn ich die Technik dahinter richtig verstanden habe, soll dieses Windrad äußerst effektiv den Wind in elektrischen Strom umwandeln können. Hiermit beziehe ich mich allein auf die Konstruktion des Windrads, nicht auf die Elektronik die später am Windrad angeschlossen werden soll. Dieses Windrad soll deshalb von Vorteil sein, da es sich schon bei geringem Wind anfängt zu drehen, da wiederum die Reibung im "System" durch die permanenten Magenten sehr gering ist.

Was ist eure Meinung hierzu?

Weitere Fragen zu diesem Windrad:

1. Hat jemand von Euch schon einmal so eine Art Windrad gebaut?

2. Hat jemand von Euch eine Ahnung mit welchen Dimensionen man die Spulen bei diesem Windrad bauen muss? Ich meine für eine maximale "Stromausbeute" sollte ich doch nicht einfach mal so ein paar dreieckige Spule einbauen, oder? Gleiches gilt für die Magneten. Sicherlich sollten diese nicht schleifen,dennoch frage auch hier: Wie groß sollten die Magnete sein?

3. Wenn dieses Windrad so effektiv ist, wie es der Hersteller in China sagt, wieso bauen wir dann immer noch soooo viele horizontale Windräder? Der Hersteller behauptet, dass eines dieser MagLev Windräder mehrere horizontale Windräder ersetzen könnte....


Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr hierzu Stellung nehmen könntet und mir als Laie :) etwas auf die Sprünge helfen könnt!?

Vielen Dank im Voraus!!


MFG
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Re: MagLev

Beitragvon windsau » So 25. Jul 2010, 21:41

Das wird die neueste Generation von AKW-Kühltürmen. Sozusagen ein Hybrid :lol:
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Re: MagLev

Beitragvon Bernd » Mo 26. Jul 2010, 12:56

Hallo Mandin und herzlich willkommen hier im Forum.

Deine letzte Frage hast du Dir quasi selbst beantwortet.
Wenn das Windrad so gut wäre wie der Hersteller behauptet, dann gäbe es nur noch diesen Typ.

Leider wird im Windenergiesektor sehr vieles behauptet und teils auch richtig gehend gelogen
das sich die Balken biegen. Der Grund warum so gerne geflunkert wird ist der das die aller wenigsten
die Angaben wirklich kontrollieren oder zumindest einschätzen können.

Ein Beispiel:
Wenn ein Autohersteller behaupten würde das sein Fahrzeug mit nur 50 PS über 400 Km/h schnell ist
und dabei nur 2 Liter verbraucht, dann wäre diese Falschaussage schnell entlarvt, alleine schon weil
wir im laufe der Jahre ein Gefühl dafür entwickelt haben ob solche Angaben glaubwürdig sein können oder nicht.

Das Windrad dürfte nach meiner Einschätzung höchstens einen mittleren Wirkungsgrad haben.
Der Bauaufwand, insbesondere bei grösseren Modellen, stände meiner Meinung nach in keinem guten
Verhältnis zum Ergebnis. Man bedenke alleine die riesen Menge an Material die hier nötig wird.

Man kann einen Generator recht genau berechnen, aber dafür braucht man konkrete Angaben über
den Drehzahlbereich, die gewünsche maximale Leistung, die gewünschte Spannung und die Baugrösse/Durchmesser.
Ich glaube dafür ist es vermutlich noch etwas früh, du scheinst ja gerade erst in das Thema einzusteigen.
Grundsätzlich brauchst du viele teure Magnete und auch eine Menge Kuferdraht sowie einen möglichst
kleinen Luftspalt zwischen Magneten und Spulen.

Grüsse

Bernd
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Re: MagLev

Beitragvon mandin » Sa 31. Jul 2010, 09:41

Hallo Bernd,

danke für deine Antwort.

Du sprichst von einem höchstens mittleren Wirkungsgrad des von mir vorgestellten Windrads.

Da eine maximale Windausbeute (bei noch geringen Kosten :-) ) wünschenswert wäre, frage ich mich, wie dieses deiner Meinung nach aussehen sollte. Ich dachte dieses Windrad sei interessant, da es sich schon bei geringen Windströmungen drehen würde.

Wie berechnest du denn den Wirkungsgrad eines Windrads und was sind die wichtigsten Faktoren?


Viele Grüße
Mandin
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Re: MagLev

Beitragvon Bernd » Sa 31. Jul 2010, 11:04

Wie ein ideales Windrad, kostengünstig und sehr effektiv, aussehen sollte, darüber wird hier
im Forum immer wieder diskutiert. Ideal gibt es eigentlich auch gar nicht. Es ist immer vom Einzelfall,
von den handwerklichen Künsten und vom Geldbeutel abhängig was im einzelnen angebracht erscheint.

Das ein Windrad schon bei wenig Wind andreht sagt leider rein gar nichts über dessen Wirkungsgrad aus.
Außerdem enthalten gerade sehr geringe Windgeschwindigkeiten auch nur sehr wenig Energie.
Auch ist es z.B. nicht zwingend das ein schnell drehendes Windrad mehr Leistung erzeugt als ein langsames.
Es gibt im Windradsektor viele Mythen...

Der Wirkungsgrad eines Windrades errechnet sich aus dem Verhältnis von zugeführter Windenergie zu
abgegebener Nutzleistung.
Wirkungsgrade liegen typischerweise zwischen ca. 10 und 50%.
Modernste Grosswindräder erreichen laut Herstellerangabe bereits mehr als 50%, aber nur wenig darüber,
denn bei 59% ist eine physikalische Grenze, mehr als 59% geht schlicht nicht, egal mit welcher Konstruktion.
Das hat damit zu tun das der Wind durch das "Abernten" der Energie dann so stark verlangsamt würde das
nachfolgender Wind diesem "Hinderniss" ausweichen würde anstatt es nutzbrigend zu durchströmen.

Hohe Wirkungsgrade erreicht man bis jetzt nur wenn man Auftriebseffekte ausnutzen kann.
Windräder die nur oder überwiegend vom Wind "geschoben" werden haben eher mäßige bis geringe Wirkungsgrade.
Das von Dir gezeigete trommelförmige Windrad ist ein typischer Vertreter der letzt genannten Gattung.
Man nennt diese Bauarten auch Widerstandsläufer oder "drag type", oft mit mehr oder minder geringen Anteilen
von Auftriebseffekten.
Auch dieser Hersteller wird nicht zaubern können, auch wenn er es mit viel Marketing Geschick verspricht.
Es ist wie mit den "Goldmachern" im Mittelalter. Auch da sind viele drauf rein gefallen weil eben tolle
Dinge versprochen wurden. Im Windenergiesektor läuft es derzeit ganz ähnlich.
Jeder der sich mit Windenergie näher beschäftigte musste bislang feststellen das viele Hersteller mit Dingen
werben die schlicht nicht zutreffen.....

Ich kann den Wirkungsgrad nicht genau vorhersehen, aber an den moderner "normaler" Windräder, die
Auftriebseffekte ausnutzen wird er nicht heran reichen und selbst wenn hätten die "normalen" einen viel
geringeren Bauaufwand.

Du kannst es natürlich nachbauen und wirst sicher auch Erfolge haben, vielleicht auch gute.
Mir ging es nur darum zu sagen das dieses Windrad nicht mehr kann als "normale" die bereits 50%
Wirkungsgrad erreicht haben, sondern sehr wahrscheinlich eher deutlich weniger.
Immerhin ist es ein Vertikalläufer mit einer simplen Konstruktion die vermutlich auch gut für böigen Bodenwind
geeignet ist. Als Windrad im kleineren Maßstab als im Video gezeigte, evtl. durchaus ne Überlegung wert.
Ganz ähnliche Bauformen wurden auch schon von vielen Leuten gebaut.

Grüsse

Bernd
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