Hallo Leute,
ich habe mir gedacht ich lass' die Dinge einfach mal so stehen wie sie hier geschrieben sind, aber dieser Aussage von Bernd
Noch ein Nachsatz, das bei einem Windrad eine Leistungsangabe für 12m/s erfolgt bedeutet nicht das es für so hohe Windgeschwindigkeiten optimiert wurde.
Irgendwo muss man ja einen Punkt haben wo man ein Windrad mit einem anderen vergleichen kann.
Über die Jahre haben sich da 12m/s als häufig verwendeter Referenzpunkt etabliert.
Das gleiche Windrad erzeugt natürlich genauso Strom bei weit geringeren Windgeschwindigkeiten und unter Umständen sind 12m/s sogar schon die obere
nutzbare Grenze für das jeweilige Windrad.
Welche Windgeschwindigkeit dem Windrad "am besten liegt", darüber macht die Angabe bei 12m/s keine Aussage.
Daraus gar ableiten zu wollen "es sei auf 12m/s ausgelegt bzw. optimiert" ist schlicht so nicht richtig.
muss ich nun doch etwas hinzufügen:
Wie jede andere Maschine, hat auch eine Windenergieanlage eine Arbeitskennlinie und einen Arbeitspunkt, in dem sie optimal läuft. Das gilt für Motoren, Generatoren, Pumpen und eben auch für Windenergieanlagen. Optimal heißt den gewünschten Anforderungen die an die Maschine gestellt sind, entsprechend. Die technischen Kennwerte wurden entsprechend benannt, z.B.
Nenndrehmoment, Nennleistung, Nenndrehzahl u.s.w. Heutzutage heißen diese Werte
Bemessungsdrehzahl, Bemessungsleistung, ...
Was steckt wohl hinter dem Zusatz
Bemessungs...? Der gleiche Gedankengang wie hinter dem Wort Auslegung. Die Maschine (z.B. der Benzinmotor) ist ausgelegt 90 PS zu leisten. Der gesamte Motor und der dahinter liegende Antriebsstrang ist entsprechend dimensioniert: Materialarten, Wandstärken, Temperaturbeständigkeiten, .... werden entsprechend bemessen.
Auch in der Windbranche ist das
nicht anders: Der Turm ist für entsprechend ausgelegt, die Turbine die bei 11 m/s (oder 12 m/s, oder wo auch immer) ihre Bemessungsleistung abgibt, zu tragen. Er muss die entsprechenden Schubkräfte aushalten, die Schwingungen aushalten, ... Wandstärken, Materialien sind entsprechend bemessen. Natürlich funktioniert der Turm und die gesamte Anlage dann auch bei kleineren Windgeschwindigkeiten, und kurzzeitig auch bei höheren (das geht aber zu Lasten der Lebensdauer).
Mit Bernds Worten, aber - ich erlaube mir eine Korrektur: "Welche Windgeschwindigkeiten dem Windrad am besten liegen darüber macht die "Nennwindgeschwindigkeit" sehr wohl eine Aussage!" Wenn ich also sage Klein- und Kleinstwindenergeianlagen sollten auf eine andere, kleinere Windgeschwindigkeit ausgelegt werden habe ich damit schlichtweg recht.
Ich beschäftige mich seit 24 Jahren mit Kleinwindenergie, seit 11 Jahren mit Windmessung und seit 8 Jahren mit den ganz großen Anlagen - ich kenne mich ein wenig damit aus.
Und nochmal: Ich weiß das ich nicht mehr Energie aus dem Wind entnehmen kann, als darin enthalten ist! Das hatte ich schon geschrieben. Wenn wir nur auf die Windverteilung schauen, geht uns der Blick auf den zeitlichen Verlauf der Windgeschwindigkeit über das Jahr verloren. Diese kleine Rotoren, werden beworben mit "... für den Gelegenheitsnutzer..." Eine Nennleistung die bei 12 m/s abgegeben wird an 30 Stunden im Jahr (von 8760 möglichen Stunden) ist eine schlechte Gelegenheit (typischer Schwachwindstandort von Kleinstanlagen in turbulenter Bodenschicht der Atmosphäre, also ).
Ein Windrad das für deutlich kleinere Windgeschwindigkeiten ausgelegt ist, gibt selbstverständlich auch eine deutlich kleinere Leistung ab - aber diese dafür deutlich häufiger. Ich habe beim Camping lieber öfters 100 W Leistung zur Verfügung als so gut wie nie 10.000 W. Und: Ich möchte nicht geködert werden mit Anlagen die da auf dicke Leistung machen " kaufen Sie unsere 1kW Anlage für den Hausgebrauch" und im Kleingedruckten finde ich dann eine in Excel gerechnete Leistungskurve wo die 1KW dann bei 12 m/s auftauchen.
Ich möchte hier keinen bloßstellen oder einen auf Besserwisser machen, aber wenn wir hier im Forum als Experten schreiben, müssen wir das auch ordentlich diskutieren
Windige Grüße
Siegfried