grosses Rexroth-Planetengetriebe

grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon Bernd » Do 10. Nov 2011, 22:06

Ich habe heute mal ein paar Bilder meines Neuerwerbs gemacht.
Vor einigen Tagen hatte ich über Ebay ein grosses Planetengetriebe erworben.
Das Getriebe hat eine Übersetzung von 1:5 und ist eigentlich für den Einsatz in der Industrie an einem grossen Servomotor gedacht.
Die übertragbaren Kräfte sind gigantisch. Das Nenndrehmoment an der Welle beträgt 1200 Nm, maximal 2400 Nm.
Laut Hersteller soll es zu einer qualitativ besonders hochwertigen Modellserie gehören und vergleichswseise leise arbeiten.

Wo viel Licht ist, das ist auch Schatten und so lässt sich das Getriebe viel schwerer drehen als ich es gedacht hätte.
Um die Welle in Bewegung zu versetzen musste ich ziemlich genau 0,85 Nm aufwenden.
Man muss dabei natürlich immer im Hinterkopf behalten das es zur Übertragung enormer Kräfte konzipiert wurde,
bei denen die im Leerlauf anfallenden 0,85 Nm angesichts möglicher übertragbarer 1200 Nm überhaupt nicht ins
Gewicht fallen.

Die Welle hatt 55 mm Durchmesser und besitzt ein Innengewinde M 20.
Die Wellenaufnahme hinten beträgt 38mm und das Gewicht des Getriebes beträgt gut 28 kg.
Der Postbote hat glaube ich langsam einen Hass auf mich mit meinen in letzter Zeit häufig so schweren Paketen. :)


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Re: grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon Bernd » Fr 18. Nov 2011, 18:59

Im Vergleich mit meinen anderen Generatoren und Getrieben fiel mir auf das das riesen Getriebe doch
wesentlich schwerer dreht als alles andere. Dabei lag doch mein Messwert sogar noch unter dem von anderen
Geräten die sich nun im Vergleich aber leichtgängiger anfühlen. Wie passt das zusammen ??

Die 0,9Nm die ich an einem 1m langen Hebelarm an der Generatorwelle gemessen habe sind das Leerlaufmoment
wenn man das Getriebe nur gaaaaaaanz langsam dreht. Dreht man schneller steigt das Leerlaufmoment an.
Ich habe jetzt noch nicht bei einer etwas höheren Drehzahl messen können, aber vergleichbare Getriebe
anderer Hersteller, die das Leerlaufmoment angeben, wie z.B. die Firma Alphagetriebe, nennen bei dieser
Baugrösse Leerlaufmomente zwischen 5 und 10 Nm, was ich sehr heftig finde.
Aber so grob diese Richtung wird wohl auch mein Rexroth Getriebe einnehmen wenn man an der Achse
etwas schneller dreht.
Also wirklich nur für fette Windräder geeignet.

Grüsse

Bernd
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Re: grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon kalli51 » Sa 7. Mär 2015, 14:52

hallo Bernd,

Wie meinst du das"Also wirklich nur für fette Windräder geeignet" welche große meinst du da!
Habe auch an ein Planetengetriebe gedacht 1-7 für den Baumüller Servo,glaubst du das ein 4 Meter Ø Windrad das nicht schafft.
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Re: grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon Bernd » Sa 7. Mär 2015, 21:52

Hallo Kalli,
welchen Durchmesser oder welche Größe das Windrad haben sollte ist auch stark von der Bauart abhängig.
Ein Widerstandsläufer erzeugt ein mehrfaches an Drehmoment gegenüber einem Auftriebsläufer.
Dieses Getriebe ist jedenfalls nichts für Auftriebsläufer mit 2m Durchmesser
Was für ein 4m Windrad willst du denn bauen?


Grüße

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Re: grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon kalli51 » So 8. Mär 2015, 10:32

hallo Bernd,

Einen Horizontalen mit 4 Meter Durchmesser und ein Planetengetriebe von Vogel die Flügel werde ich wieder aus KG Rohr herstellen,fünfhunderter ist schon mal 12,2mm dick.
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Re: grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon Bernd » So 8. Mär 2015, 10:38

Kalli dann achte beim Kauf auf das Anlaufmoment des Getriebes.
Die Planetengetriebe die ich hier habe sind teils wirklich schwergängig und denen würde ich zum Teil nicht
zutrauen von einem Horizontalläufer bei vertretbaren Windgeschwindigkeiten gestartet werden zu können.
Mehrstufige bzw. welche mit höherer Übersetzung dürften eher noch schwergängiger sein.

Willst du das Getriebe neu kaufen ? Die kosten doch ein Vermögen in dieser Größe.


Grüße

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Re: grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon kalli51 » So 8. Mär 2015, 12:50

hallo Bernd,

Hab da am Donnerstag mal mit der Firma Vogel telefoniert und der Mitarbeiter meinte so um 500€ plus MwSt.
kostet ein Planetengetriebe 1-7 Übersetzt.
Denkst du das ein Ketten oder Keilriemengetriebe leichtgängiger ist bei einer Übersetzung von 1-7!
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Re: grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon Bernd » So 8. Mär 2015, 14:13

so um 500€ plus MwSt. kostet ein Planetengetriebe 1-7 Übersetzt.

Es gibt ja nicht nur "ein" Planetengetriebe mit 1:7 sondern ganz unterschiedliche Baugrössen mit ganz unterschiedlichen Belastungsgrenzen.
Ich habe hier ganz kleine die wohl um die 250 Euro liegen und nicht mal 800gr wiegen und eben auch welche die 32kg wiegen und eine ganz andere Klasse darstellen.
Vielleicht hat er Dir einen genauen Typ genannt? Das oben abgebildete wiegt knapp 30kg.

Das ein Kettengetriebe oder Zahnriemengetriebe leichtgängiger wäre glaube ich schon, allerdings sind diese dann nicht so wetterfest und
bedeuten wieder viel Arbeit um sie zu bauen.
Allerdings sind meine sämtlichen Getriebe unbenutzt und deshalb noch nicht eingelaufen.
Ich weiss nicht ob sie noch leichtgängiger werden aber könnte schon sein.


Grüße

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Beitragvon herbk » So 8. Mär 2015, 22:46

Hi Kalli,
Planetengetrieb haben auf Grund ihrer Bauweise ein paar Lagerstellen mehr als herkömmliche Getriebe und laufen deshalb immer ein wenig schwerer.
Bei großen Getrieben spielt aber das darin enthaltene Öl eine viel größere Rolle. Getriebeöle sind, weil es sehr hohe Drücke aushalten müssen, meist sehr zähflüssig. Das kann so weit gehen, dass man die Dose ruhig umwerfen und 10 Minuten liegen lassen kann ohne dass etwas ausläuft.
Wenn man das Leerlaufdrehmoment messen will, sollte man ein Getriebe deshalb immer erst auf Betriebstemperatur bringen.
Wenn man "dicke" Getriebe verwendet und deren Leistungspotential nicht wirklich ausschöpft, dann kann man auch ein dünnflüssigeres Öl verwenden. ATF (automatic transmisions fluid) währe etwas gegeignetes, man muss es aber öfters wechseln.
Gruß Herbert
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Re: grosses Rexroth-Planetengetriebe

Beitragvon Bernd » Mo 9. Mär 2015, 07:50

Wenn man das Leerlaufdrehmoment messen will, sollte man ein Getriebe deshalb immer erst auf Betriebstemperatur bringen.

Da bin ich anderer Meinung.
Eine Erwärmung vor der Messung würde ein praxisfernes Ergebnis bringen denn im Betrieb an einem Windrad
wird das Getriebe wohl die wenigste Zeit wirklich so warm werden wie im Lastbetrieb in einer Umgebung mit Raumtemp.

Das Windrad vor dem Getriebe soll aber auch bei realen Bedingungen gut anlaufen und das Wetter ist längst nicht immer sommerlich warm.
Insofern müsste man das Getriebe für die Messung eher noch kühlen als erwärmen.


Grüße

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