250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon enaria » Sa 13. Feb 2010, 01:01

Hallo Stefan,

der Nabenmotor hat tatsache nen Freilauf, heißt das etwa, das ich ihn als Generator vergessen kann? Oder kann man den Freilauf vielleicht sogar entfernen? ......weiß garnicht, wie das überhaupt mit dem Freilauf funktioniert.


Gruß enaria
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon CAD&Co » Sa 13. Feb 2010, 09:59

Achtung Physik!

Freilauflager ist die einfache technische Möglichkeit zwei zueinander
drehbar gelagerte Teile in einer Drehrichtung zu blockieren und in der
anderen Drehrichtung nur für die Drehbewegung zu lagern.

Hier ein paar Bilder zur Erläuterung.

Bild 1
Übersicht / ein Freilauflager auf einer Achse
Auf dem Umfang gibt es mehrere Blockiereinheiten.
Zur Erklärung habe ich nur eine dargestellt.

Bild 2
Ausschnittsvergrößerung
Die Kugel liegt mit leichtem Federdruck zwischen Ring und Achse

Bild 3
Achse dreht nach rechts => Freilauf
Die Kugel wird durch die Reibung zur Achse gegen die Feder gedrückt.
Die Fläche im Ring, oberhalb der Kugel, ist schräg ausgeführt, so dass
die Kugel, wenn sie sich nach rechts bewegt, Luft hat.
Dadurch gibt es so gut wie keine Reibung zwischen Achse und Kugel.

Bild 4
Achse dreht nach links => Blockierung
Die Kugel wird durch die Reibung zur Achse mit Unterstützung der Feder
nach links bewegt. Durch die schräge Fläche im Ring klemmt jetzt die
Kugel zwischen Ring und Achse. Dadurch erhöht sich die Reibung zwischen
den Teilen, so dass es zu einer Blockierung kommt.
Dateianhänge
Freilauf-1.jpg
Bild 1 Freilauflager auf der Achse
Freilauf-1.jpg (34.82 KiB) 13041-mal betrachtet
Freilauf-2.jpg
Bild 2 Ausschnittsvergrößerung
Freilauf-2.jpg (33.85 KiB) 13041-mal betrachtet
Freilauf-3.jpg
Bild 3 Freilauf
Freilauf-3.jpg (36.52 KiB) 13042-mal betrachtet
Freilauf-4.jpg
Bild 4 Blockierung
Freilauf-4.jpg (36.41 KiB) 13042-mal betrachtet
der mit dem CAD konstruiert...
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon Bernd » Sa 13. Feb 2010, 10:17

Vermutlich wäre es besser den Freilauf zu blockieren als das Getriebe "falsch" herum drehen zu lassen.
Ich mutmaße das aus der Konstruktion der Zahnflanken und den auftretenden Axialkräften bei
schrägverzahnten Getrieben. Manchmal machen Getriebe auch mächtig Geräusche wenn man sie
rückwärts betreibt, siehe Auto. Da kann sich bestimmt jeder an das jaulende Geräusch erinnern
wenn er mal etwas schneller rückwärts fuhr.

Mensch das bringt mich auf eine Idee, dann habe ich ja meinen Heinzman auch immer falsch herum
gedreht und vielleicht war er nur deswegen so laut und wäre richtig herum vielleicht merklich leiser.

Gut das wir drüber gesprochen haben. :)

Grüsse

Bernd
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon enaria » Sa 13. Feb 2010, 10:42

...danke CAD&Co,
jetzt leuchtet's mir ein......!

.....für die Frage von Bernd betreff der Übersetzung, hier die Antwort. Wenn ich die Achse 1x drehe, dreht sich der Magnetring ca. 5,5 -5,6 mal. Das Getriebe ist auch nicht schrägverzahnt, wie du "Bernd" vermutet hast, es ist nur eine Geradverzahnung.


Gruß enaria
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon Bernd » Sa 13. Feb 2010, 11:00

Nee die Schrägverzahnung bezog ich auf meinen Heinzmann Nabenmotor.
Bei dir sieht man ja auf dem Foto das es gerade ist.

Grüsse

Bernd
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon enaria » Sa 13. Feb 2010, 11:57

...was hälst du von der Übersetzung, Bernd? :?:

Gruß enaria
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon Bernd » Sa 13. Feb 2010, 12:09

Im Grunde gar nichts... :)
Also ich meine ich finde Nabenmotoren ohne Übersetzung, und die gibts ja preisgünstig, eigentlich besser.
Die Kunststoffzahnräder werden nach meiner Einschätzung nicht so sehr lange ihren Dienst tun.
Ich befürchte das nutzt sich relativ schnell ab.
Aber was solls, du hast ja diesen Motor geschenkt bekommen. Insofern würde ich den jetzt auch erstmal
ruhig verwenden. Unter Umtänden erreichst du damit relativ früh die nötige Spannung um z.B. einen
Akku zu laden. Vielleicht kannst du diesen Test mal machen. Nabenmotor mit einer bestimmten Drehzahl
drehen und die Spannung im Leerlauf zwischen zwei Phasen messen.
Idealerweise dann auch noch hinter einem Drehstromgleichrichter, den du sowieso noch brauchst wenn
du z.B. Akkus damit laden willst.

Grüsse

Bernd
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon enaria » Sa 13. Feb 2010, 12:33

.....wo bekomme ich denn so nen Drehstromgleichrichter her und was für einen brauche ich? Es gibt doch sicherlich Tausende :roll: Hatte mal irgendwo so nen kleinen schwarzen mit 5 Steckkontakten drauf gesehen, meinst du so einen ? Wie gesagt, Elektrik und Elektronik ist nicht mein Ding :-)


LG
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon miniwindi » Sa 13. Feb 2010, 12:55

Hallo,

hier war ja schon ein Foto eingestellt:
http://www.daswindrad.de/bilder/ninecontinent_6.jpg

Suche am Besten mal was es günstig bei e..y gibt.
Das Gehäuse auf dem Foto ist TO-220, Spannung so ab 60V aufwärts und Strom so ab 7A aufwärts sollten nicht gleich ihren Dienst aufgeben.
6 Stück benötigst Du in der Regel davon. Manchmal sind da auch 2 Dioden drin. Das heißt aber nicht, das Du dann nur 3 Stk. brauchst.
Dann muß man darauf achten, ob die Angabe 7A 2 x 3,5A ist. Schottky Dioden wären sicher von Vorteil.
Falls Du die kühlen möchtest, kannst Du die nicht unbedingt alle auf einen Kühlkörper schrauben. Das gibt je nach Typ evt. einen Kurzschluß. Wenn Du Dich damit nicht so auskennst, nimm 6 kleine Kühlkörper, die sich nicht berühren dürfen.
Da ich keine Daten von Deinem Generator habe - diese Angaben ohne Gewähr.

Wie die zu verschalten sind, wird ja an div. Stellen hier diskutiert.

Viele Grüße Herbert

PS: @Die anderen: Bitte verbessern, falls ich versehentlich was falsches geschrieben habe.
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Re: 250W Radnabenmotor/Generator, Testbericht

Beitragvon andreas » Sa 13. Feb 2010, 14:32

Hallo enaria,

Gleichrichter sind meist nur als vierpoliger Brückengleichrichter erhältlich (wenn man sie nicht aus Einzelteilen zusammenbaut). Für Drehstrom braucht man anderthalb davon, also baut man zwei ein und läßt ein ~ Bein frei. Je nachdem, ob Du lieber löten oder klemmen willst oder ob Dir stecken angenehmer ist, sind zwei Bauformen üblich: eine mit Drähten und eine mit Steckfahnen. Beide gibts in diversen Ausführungen bei Pollin, z. B. als GBPC1502 oder GBPC1502W mit 200 V und 15 A im Zehnerpack für einen halben Euro.

Hier tun zwei GBU8D den Dienst; für mein kleines Windrad sind die vollkommen ausreichend.

MfG. Andreas
Zuletzt geändert von andreas am Sa 13. Feb 2010, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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