@ Max
Der Durchschnitt liegt im Jahresmittel eigentlich nie höher als 3 bis 5 m/s, also ist es wichtig
gerade bei diesen WIndgeschwindigkeiten schon Erträge zu bringen.
Ja und nein. Die Häufigkeit einer Windgeschwindigkeit hat im Grunde nur wenig mit dem zu
erwartenden Ertrag zu tun. In der Rechnung fehlt die Gewichtung der enthaltenen Energiemenge.
Sicher kennst du den Begriff Weibull Verteilung. Sie gibt an wie häufig im Jahremittel eine
bestimmte Windgeschwindigkeit anzutreffen ist. Ich bin mal so frei und verlinke eine Grafik
aus dem Kleinwindforum, die der dortige Moderator "Windfried" erstellt hat.
Hier zunächst der Link zu dem Beitrag von Windfried. Hier der Link zu dem Beitrag von Windfried :
http://www.kleinwindanlagen.de/Forum/ph ... php?t=2205Die erste Grafik zeigt ein Beispiel für so eine Weibull-Verteilungskurve, die die Häufigkeit des Auftretens
verschiedener Windgeschwindigkeiten zeigt:
Unschwer zu erkennen das die häufigsten Windgeschwindigkeiten eher im unteren Bereich liegen.
Das ist mehr oder minder an jedem Standort so, da könnte man auch noch viele andere heran ziehen.
In der nächsten Grafik hat Windfried den Ernergiegehalt unter Berücksichtung der Häufigkeiten
dargestellt, und man sieht sehr schön das sich eine völlig andere Situation darstellt. Sehr gut zu erkennen
das die Ernte der häufigsten Windgeschwindigkeiten längst nicht den grössten Jahresertrag bringt.
Die grösste Erntemenge ergibt sich bei der Ausnutzung weit höherer Windgeschwindigkeiten.
Ich finde diese Gegenüberstellung von Windfried ausserordentlich hilfreich zum Verständnis wie
sich die dritte Potenz der Leistung bei der Nutzung von Windenergie real in Erntemenge auswirkt.
Ohne diese Grafiken wäre mir das nie so bewusst geworden.
Mich wundert das niemand im Kleinwindforum darauf reagierte.
Ich will jetzt nicht sagen das man daher das Windrad zwecks Lagerschonung bis 4 oder 5m/s still stehen
lassen soll, wie es manche tatsächlich propagieren, aber ich denke diese Gegenübertellung ernüchtert
doch etwas was den Energiegehalt der "Dauerernte" von geringen Windgeschwindigkeiten angeht.
Trotzdem bin ich auch ein Verfechter von Windrädern die bei wenig Wind schon etwas produzieren,
alleine schon deswegen damit man wenigstens einigermassen kontinuierlich Energie zur Verfügung hat,
denn die Nutzung der grossen Erntemengen wird schwierig und ist mit Akkus alleine kaum zu bewältigen.
P.S. Eine äusserst interessante Geschichte ist auch das übereinander legen von der Leistungskurve
eines Generators ( doppelte Windgeschwindigkeit = doppelte Drehzahl = vierfache Leistung) und der
Kurve der Windleistung ( doppelte Windgeschwindigkeit = achtfache Leistung ) Auch hier muss ich
Windfried loben. Er hat auch dafür eine Grafik erstellt. Genau diese Problematik ist es die bei vielen
Windrädern zu einem grossen Leistungsverlust führen dürfte.
doppelte Windgeschwindigkeit = doppelte Drehzahl = vierfache Leistung
Grüsse
Bernd