Hallo,
also dieses Thema ist schon eher ein Glaubenskrieg , denn:
Historisch gewachsen, ist die Verlötung das Maß der Dinge auch wenn heute in Zeiten von Wago die Klemm- und Stecktechnik im Installationsbereich zukunftsweisend ist.
Da wir aber im Generatorbau bei unseren Kleinspannungen um jedes Milliohm Innenwiderstand kämpfen, sehe ich persönlich das Verlöten als zwingend erforderlich.
Es ist immer zu beachten, das jegliche Metalle eine natürliche Oxidschicht (Isolator) an ihrer Oberfläche besitzen. Diese Oxydschicht entsteht durch eine chemische Reaktion mit dem Luftsauerstoff und dem Sauerstoff des Wassers der Luftfeuchtigkeit.
Eine „gute“ elektrische Leitfähigkeit wird also bei einer Steckverbindung nur erreicht, wenn sichergestellt ist, das Stecker und Steckhülse schwergängig straff in eine mechanische Verbindung gehen und dabei beim Steckvorgang mechanisch die Oxidschicht aufgebrochen wird.
Es ist zudem zu beachten, das bei einer Steckverbindung eine Addition von drei Übergangswiderständen auftritt:

- steckverbindung.png (1.4 KiB) 9815-mal betrachtet
Anders verhält es sich bei der Verlötung, hier findet eine chemische Reaktion während des Lötens statt: Aus dem pH neutralen Flussmittel (Kolophonium) entsteht bei Erhitzung eine Säure, diese entfernt die Oberflächenoxidation und gewährleistet eine sichere elektrische Verbindung. Zudem kann man bei Verlötung von einer großen Übergangs- und Kontakfläche profitieren. Der Übergangswiderstand und die Stromdichte sind somit minimiert.
Was historisch gegen die Verlötung sprach, war die nicht vorhandene Langzeitstabilität, da früher vor der Verwendung des Naturharzes Kolophonium säurebasierte Flussmittel oder gar Lötfette verwendet wurden. Das erforderte eine sorgfältige Reinigung der Lötstelle, da sonst im zeitlichen Verlauf eine Korrosion auf Grund der verbliebenen Flussmittelsäure stattfand.