Generator aus der Waschmaschine

Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Menelaos » Mi 20. Mai 2009, 02:06

Hallo zusammen!

Die Schaltung darf den Strom für die Magnetisierung der Feldspule erst aus der Batterie ziehen, wenn die Ladespannung erreicht ist.


Wie soll aber die Ladespannung erreicht werden wenn kein Strom für die Erregung in die "Magnetspulen" geht...was ja dann erst passieren würde wenn die Ladespannung erreicht wäre...?
Ich frage mich, braucht man diese komplizierte Schaltung mit Tachogenerator eigentlich?
ich habe von Elektronik nicht viel Ahnung, stelle mir das aber so wie es auch Christian Kuhts mit seinen Motoren gemacht hat wesentlich einfacher vor:

Ich konnte beim Drehen des Motors ohne die Feldspulen zu versorgen am Ausgang immer noch eine kleine Spannung im Bereich von 3 bis 0,5 v messen.
Könnte man nun nicht einfach diese kleine Spannung in einen Kondensator schicken und von dort aus dann wieder in die Feldspulen so dass sich dort die Spannung erhöht, ein stärkeres Feld aufbaut und dann auch wieder höhere Spannung abgibt usw....?

Der Vorteil wäre hier, dass kein STrom aus der Batterie gezogen werden kann (Diode gegen Rückfluss), keine aufwändige und individuell einstellbare komplizierte Schaltung von Nöten wäre und man letztlich nur wieder 2 Kabel hat die einfach an die Batterie bzw. den Laderegler gehen.

Ich glaube das war das was sich Rombachschaltung nannte...oder?

Über die Frequenz des Tachosignales an einem Multimeter könnte man sich schön die Drehzahlen holen und einfach errechnen, ohne Fahrradcomputer...und sollte der Restmagnetismus für die Erregung nicht ausreichend sein, kann man sicherlich auch mit dem wenn auch schwachen STrom des Tachogenerators den ganzen Zyklus in Gang bringen.

Soweit meine Überlegungen dazu.

Auch ich hatte bei Ebay auf einige Wamamotoren geboten und dachte nicht dass sie so günstig weggehen. 3 STück für je einen Euro plus Versand...
In der Zwischenzeit war ich aber auch noch auf dem Wertstoffhof und habe dort einiges ausgebaut.

Nun habe ich insgesamt 8 verschiedene Motoren, darunter die Marken Siemens, AEG, Bomann, Miele, Indesit und Bosch. Wenn die Schaltung dann steht, werde ich mal Vergleichsmessungen durchführen.

Mit einem Ladebeginn um die 500 UPM sind diese Motoren im Direktantrieb aber nur für sehr kleine WKA's praktikabel und das auch nur mit sehr hoher SLZ des Repellers....aber gerade bei kleinen ANlagen ist ein Feldstrom von 1,6 A schon schmerzhaft...diese leistung muss erstmal erzeugt werden und die meisten können sich ausrechenen dass dafür dann schon eine ganze Menge WInd sein muss. Ich hoffe einer meiner Motoren schafft es bei um die 250 bis 300 UPM.

Gruß
Max
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon zak » Mi 20. Mai 2009, 23:36

Hallo,
Wie soll aber die Ladespannung erreicht werden wenn kein Strom für die Erregung in die "Magnetspulen" geht...was ja dann erst passieren würde wenn die Ladespannung erreicht wäre...?

Dafür gibt es Komparatoren, das würde die Schaltung aber unnötig verkomplizieren. Einen ersten Versuch könnte man mit einem Trimmer(1K) statt des Festwiderstandes an der Transistorbasis versuchen, um die Einschaltschwelle erstmal manuell anzupassen. Diese und weitere Versuche stehen demnächst an. Werde auch mal austesten, was der Tachogenerator zu deinen Vorschlägen sagt...
Gruß zak
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » Do 21. Mai 2009, 09:07

Evtl. könnte man am Rotor des Generators einen winzigen Magneten anbringen um den
"Restmagnetissmus" ein bisschen aufzupeppen. Ich meine das ich das auch schon irgendwo mal gelesen habe.
Dann würde der Vorschlag von Max vielleicht funktionieren.

Grüsse

Bernd
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon zak » Do 21. Mai 2009, 19:46

Hallo,
Die Rombach-Schaltung zieht Wechselstrom aus der Lima, indem sie ihn an den Dioden vorbei anzapft und in Kondensatoren leitet. Sie magnetisiert die Feldspule schlagartig, aber gerade das soll ja vermieden werden. Ausserdem müssen die Kondensatoren, sobald die Spule magnetisiert ist, weggeschaltet werden (mit einem Relais), da sonst erhebliche Verluste entstehen. Der Wamamotor ist ausserdem etwas anders als ne Lima konstruiert.
Ich bin eigentlich von meiner Schaltung überzeugt, hatte sie heute nochmal genauer getestet und etwas modifiziert, anstelle des 470 Ohm Basiswiderstandes befindet sich jetzt ein 10 K Poti, mit dem ich in gewissen Grenzen den Einschaltpunkt der Stufe, abhängig von der Drehzahl, einstellen kann. Ist aber bestimmt noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ausserdem befindet sich jetzt ein 470uF Kondensator an den Anschlüssen zur Feldspule, wirkt wie ein Booster...
Der Tachogenerator allein liefert einfach zu wenig Saft für die Erregung der Feldspule (Obwohl hier bestimmt noch Entwicklungspotential vorhanden ist).
Die Idee von Bernd habe ich auch ausprobiert, bringt aber leider keinerlei messbaren Effekt.
Als Abschluss für heute stelle ich noch zwei Bilder rein, einmal die mod. Schaltung und dann mein Versuchsaufbau von vorhin. Bei ca. 1500rpm zieht die Feldspule 0,38 Ampere (5,3 Watt), der Ladestrom beträgt mit angeschlossener und glühend heißer Diode 5,19 Ampere (72 Watt), die Batteriespannung beträgt 13,94 Volt.

Gruß zak
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » Do 21. Mai 2009, 20:31

5,3 Watt zu 72 Watt hört sich ja sehr gut an, die 1500U/min eher nicht so. :(
Ab wann kannst du denn den WAMA Motor überreden 14V raus zu geben, das wäre mal interessant?
Hattest du nicht mal was von 300 U/min geschrieben ?
Was mich auch mal interessieren würde, wie es der WAMA Motor schafft einmal mit sagen wir
14.000 U/min zu drehen aber dann wieder mit lediglich nur ca. 300 U/min die Trommel, die voll mit
sau schwerer nasser Wäsche ist, zu drehen ? Wird dazu was an den Spulen umgeschaltet ?
Vielleicht von Stern auf Dreieck bzw. umgedreht ?

Grüsse

Bernd
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon zak » Do 21. Mai 2009, 21:30

Bei diesem Versuch hängt eine alte Autobatterie an dem Aufbau, sie speist die Schaltung und die Spule und wird auch vom Generator über eine Diode geladen, darum die 13,94 Volt. 14 Volt Leerlaufspannung können schon bei ca 300rpm erreicht werden, kommt ja auch darauf an, wann man den Einschaltpunkt der Stufe(mit dem Poti) bestimmt.
So genau habe ich den Wamamotor noch nicht erforscht, müßte mal googeln.
Gruß zak
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » Sa 23. Mai 2009, 13:22

Gestern ist mein WAMA Motor angekommen.
Das erste was ich dachte war " noch nie habe ich soviel qualitativ hochwertigen Motor für
so wenig Geld erhalten".
Alles am Motor wirkt überaus robust, die Welle hat null Spiel, die Kupferdrähte im Stator
sind ganz schön dick. Das gute Stück hat aber soviele Anschludrähte, von denen ich einige noch
nicht zuordnen kann. Ziehe ich die Drähte für Tacho und Bürsten ab, bleiben immer noch
5 Drähte übrig, zwei davon gleichfarbig...
Ich bin gespannt auf meine Experimente damit. Das Ding sieht fast aus wie neu.

Bild

Bild

Bild

Bild

Grüsse

Bernd
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon gelöscht » Sa 23. Mai 2009, 14:47

Bernd hat geschrieben:Das gute Stück hat aber soviele Anschludrähte, von denen ich einige noch
nicht zuordnen kann. Ziehe ich die Drähte für Tacho und Bürsten ab, bleiben immer noch
5 Drähte übrig, zwei davon gleichfarbig...


Hallo Bernd,

ich hatte in diesem Thread schon diesen Link geposted, in dem manches zu erkennen sein könnte.

Grüße, Robert
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » Sa 23. Mai 2009, 20:20

Hallo Robert, leider sind in dem Link keine Abbildungen die eine 9 polige Belegung zeigen.
4 Pole kann man recht einfach ermitteln, die für Tacho und die beiden Schleifkohlen.
Die anderen 5 werde ich versuchen auszumessen oder ich suche mal eine Doku über
genau meinen Motor im Internet.

Ich habe gerade mal das Leerlaufmoment meines Motors ermittelt, also das Drehmoment das
nötig ist um den unerregten Motor anzudrehen. Man könnte das auch als "Wert für die Schwergänigkeit"
bzeichnen. Mein Motor(Generator) braucht ziemlich genau 0,035Nm um sich in Drehung zu versetzen.
Zu bedenken ist das sich dieses Anlaufmoment vergrössert wenn man ein Getriebe vorschaltet.
Bei einem 1:10 Getriebe, das sich bei der Nutzung des "Waschmaschinengetriebes" bestehend aus
der original Riemenscheibe und dem zugehörigen Riemen ergeben würde, hätten wir also ein
Leerlaufmoment von 0,35Nm, die Verluste des Riemenantriebs sind da allerdings noch nicht eingerechnet.
Sie dürften aber sicher noch einen nicht unerheblichen Aufschlag mit sich bringen.

Um mal einen Vergleichswerte zu nennen:
Der für extrem niedrige Drehzahlen ausgelegte "Rollstuhlgenerator" hat ein Anlaufmoment von 1,5Nm.
Der Heinzmann Nabenmotor mit integrierten Getriebe hat ca. 0,56 Nm.
Der NineContinent Nabenmotor hat ca. 0,38 Nm.

Grüsse

Bernd
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Re: Generator aus der Waschmaschine

Beitragvon Bernd » Sa 23. Mai 2009, 22:05

Noch ein paar weitere Messwerte :

Nachdem ich den WAMA-Motor einige Zeit habe laufen lassen (mit 12V) hat sich das
Anlaufmoment von 0,035 auf 0,025 verbessert.

Ich habe dann einen Schaltplan gefunden der mir die Beschaltung dieses Motors klar machte:

Bild

Ich habe die Spulenwiderstände ermittelt.
zwischen 1 und 10 sind es 1,4 Ohm
zwischen 1 und 5 sind es 2,2 Ohm
zwischen den Anschlüssen für die Kohlebürsten = 4,8 Ohm

Dann habe ich auf die beiden Kohlebürsten 12V aus einem Bleiakku gelegt.
Erstaunlicherweise lässt sich der Rotor dabei immer noch so leicht drehen wie zuvor. Ist das bei
euch auch so ?
Zwischen den Schaltpunkten 1 und 10 konnte ich die grösste erreichbare Wechselspannung (müsste
nicht Gleichstrom entstehen ?) messen. Es waren spärliche 1,4V bei 120 U/min.
Wenn ich den Spulenausgang kurz schloss, konnte ich keine nennenswerte Verstärkung des
Drehwiderstandes feststellen.
14V Ladespannung würden sich also erst bei ca. 1200 U/min einstellen, was mache ich falsch ?
Ich befürchte gar nichts.

Grüsse

Bernd
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