Eigenbau Speicher

Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon Bernd » Di 31. Aug 2021, 14:52

Mich würde mal interessieren ob der Luft-Wärmetauscher nicht total vereist wenn das Wetter etnsprechend ist bzw.
ob sich der Wärmetauscher dann selber abtaut oder wie das gelöst ist ?

Grüße

Bernd
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon Bernd » Fr 19. Nov 2021, 17:10

Aktuell plane ich den Aufbau eines 28kwh 48V Akkus im ersten Step. Eine weitere Erweiterung wäre sehr einfach möglich. Ist halt eine Frage des Preises.
Dieser Akku soll aus ein oder zwei Victron MPPT 450 Solarladeinvertern aufgeladen werden. Diese haben den großen Vorteil das sie eine galvanische Trennung
zwischen den Solarmodulen und dem Akku bieten, was für meine Dünnschichtmodule leider notwendig ist.
Einer alleine kann den Akku mit 100A laden oder ca. 5kw Ladeleistung. Er besitzt zwei unanbhängige MPPT Tracker zum Anschluss von PV-Modulen mit max. 450V Leerlaufspannung.

Die gespeicherte Energie möchte ich dann 3 Stück Victron Multiplus 2 Wechselrichtern zuführen, die jeweils 5KVA bereitstellen können.
Ich hoffe das würde reichen um mein Haus zu versorgen.

So ist bis jetzt der letzte, schon etwas verfeinerte Plan.

Grüße

Bernd
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon jb79 » Sa 20. Nov 2021, 08:52

Hallo Bernd!

Hab den Eintrag mit der WP übersehen.
Es gibt gegen das Vereisen ein 6kW Heizregister im Kältemittelkreis direkt im Aussengerät, das dann aktiviert wird. Läuft völlig automatisch ab und ich hatte da in den 10 Jahren, die die WP läuft auch nie Probleme.

Nettes System, dass dz da planst. Welche Akkus willst du verwenden?
Mein System aus Eigenbau und fertigen Speichersystem läuft 2021 bisher recht gut - 79% Autarkie bis zum heutigen Tag. Bei den derzeit steigenden Energiepreisen rechnet sich das definitiv schneller als noch vor einem Jahr.
lg Jürgen
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon Bernd » Sa 20. Nov 2021, 16:29

Hallo Jürgen,
derzeit schwebt mir vor 280 Ah LiFepo4 Zellen für den Aufbau zu verwenden.
Jeweils 16 Stück davon werden in Reihe zu einem 14kwh Speicher verbunden.
Jedes dieser 14kwh Akkumodule erhält dann ein eigenes BMS.
Alle Akkumodule werden parallel geschaltet.
In der ersten geplanten Ausbaustufe also 2 dieser Module mit zusammen 28kwh, von denen ich aus Gründen der Akkuschonung
nur so ca. 25kwh verwenden werde. Der Akku wird also nicht auf 100% aufgeladen und auch nicht auf 0% herunter entladen.

79% Autarkie trotz verbrauchsintensiver Wärmepumpe ist ein sehr guter Wert.

Die vergleichsweise recht hohe Speicherleistung (ich empfinde sie eigentlich eher als recht gering) hat mindestens zwei Vorteile.
Erstens fällt nicht jeden Tag ein kompletter Lade-Entladezyklus an, der Akku erfährt also weniger Zyklen und dürfte dadurch entsprechend länger halten.
Zweitens kann man aus diesem "großen" Speicher eine relativ hohe Entladeleistung entnehmen.
Wie ich gerade kürzlich erfahren habe kann man z.B. bei dem renomierten Speicherhersteller "Sonnen" aus einem seiner 10kW Speicher nur 3,3Kw dauerhaft entnehmen.
Das wäre aus meiner Sicht natürlich viel zu wenig um ein Haus damit komplett und wirklich autark versorgen zu können.
Ein Grund für diese geringen Abgabeleistungen ist oft der relativ kleine Akku, also geringe Speicherleistung.

Mein Eigenbauspeicher würde ich mir trauen dauerhaft mit 0,5C zu entladen. Das wären dann 280A bei gut 50V.
Das entspricht 14kW Entladeleistung, die man kurzzeitig ohne Akkuprobleme befürchten zu müssen auf 28kW steigern könnte.
Auch dann wäre man noch innerhalb der Spezifikationen des Akkuherstellers.

Ich denke das ist schon die richtige Richtung.
Mit jeder weiteren Vergrößerung des Gesamtakkus würde der "Stress" für die einzelnen Zellen, sei es durch Strombelastung oder durch Zyklen, weiter sinken.
Auch das ist für mich ein Grund den Akku so groß wie möglich auszulegen.
Bislang bin ich mir aber noch nicht im klaren darüber welchen chinesischen Anbieter ich trauen kann, bzw. sind die, denen ich vertrauen würde doch ganz schön teuer, für chinesische Verhältnisse.
Je nach Anbieter würden die reinen Akkukosten für den geplanten 28kwh Speicher zwischen ca. 3500 und ca. 6000 euro liegen, was widerum verglichen mit deutschen Angeboten
ausgesprochen günstig ist für 28kwh.

Grüße

Bernd
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon Rollergert » Do 25. Nov 2021, 10:32

Ja, das mit der fehlenden Reputation chinesischer Anbieter ist ein wirklich großes Problem bei allen Anwendungen.
Man weiß sehr wenig über die Hersteller und eben auch nicht, welche Qualitätsstreuungen innerhalb deren Produktionspalette von ihnen geduldet werden.
Kauft man bei uns z.B. einen Volkswagen, weiß man, was man da qualitativ erwarten kann. Und das ist vom kleinsten bis zum größten Modell innerhalb der Marke eigentlich identisch.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Mentalität auch in China gepflegt wird und ob da nicht stattdessen Hightec und absoluter Müll gleichzeitig die gleiche Werkhalle verlässt.

Dazu noch die vielen Händler, die eingekaufte Sachen nur labeln und sich damit als Kistenschieber betätigen.

Äußerst schwer, da Vertrauen und belastbare Qualitätszuweisungen aufzubauen.
Den chinesischen Firmen fehlt da einfach das "Gesicht".
Gruß vom Gert
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon Bernd » Do 25. Nov 2021, 23:17

Ja es ist nicht einfach eine Entscheidung zu treffen. Angesichts des exorbitanten preislichen Vorteils versucht man aber sein
Bestes die Spreu vom Weizen zu trennen. Man muss sich leider eine gewisse Zeit mit dem Thema beschäftigen.
Bei einem kurzen schnellen Blick auf die Angebote in China ist das aber nicht möglich.

Ich habe mich heute zum Kauf von Speicherakkus für meine persönliche Energiewende nach langen Abwägen bei einem Anbieter auf Alibaba entschlossen und gekauft.
Jetzt heißt es mind. 2 Monate warten und hoffen das alles gut verläuft.
Der preisliche Vorteil gegenüber einen Kauf eines fertigen Speichers aus deutschen Vertrieb ist wirklich heftig.
Ich habe schon überlegt solche Akkus zu importieren und hier zu verkaufen.

Grüße

Bernd
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon Rollergert » Sa 27. Nov 2021, 00:10

Das könnte man sicher als Geschäft aufziehen, zumal man schon bei geringen Stückzahlen schon ordentlich Rabatte bekommen kann.
Es gibt ja ein paar, die sich u.a. mit konfektionierten Pedelecakkus in D als Händler verdingen. Aber da ist der Leumund auch ziemlich grottig, wenn man in die Foren schaut.
Sind halt so Glücksrittertypen, die heute dieses und morgen jenes versuchen und irgendwann weder juristisch noch telefonisch erreichbar sind.

Wenn das einer seriös aufzieht, sollte das aber klappen.
Aber dann gehört auch ein Lager und die Abwicklung von Garantieansprüchen etc. dazu.
Ich z.B. würde lieber für etwas mehr Geld in D kaufen und dafür keinen Ärger mit Lieferzeiten und Zoll haben.
Wenn man dann noch Fragen stellen und auch noch das passende Ladegerät dazubestellen kann, ist mir das lieber als monatelanges Internetstudium bei Aliexpress,
zumal ich da eh wenig Ahnung von habe und mich das Thema über die Einzelanwendung hinaus auch nicht wirklich interessiert.

Solltest Du da was unternehmen wollen, würde ich zusehen, daß ich direkt mit einem Hersteller zu tun hätte.
Ein Kistenschieber dagegen verkauft bei zehn gleichen Bestellungen in einem Jahr zehn verschiedene Akkutypen, die er gerade jeweils irgendwo günstig eingekauft hat.
Natürlich mit den unterschiedlichsten Qualitätsstandards und sicher auch Differenzen in den Außenabmessungen oder Anschlüssen.
Da hat ein Endkunde keinen Bock drauf, wenn er mal nachbestellen will.
Außerdem hast Du dann eine gewisse Kontrolle über die Qualität.


Im Sanitätsbereich gibts übrigens auch Nachfrage nach Ersatz für die doch arg reichweitengebeutelten Bleisammler-Seniorenscooter.
Bei dem vorhandenen Platz läßt sich mit LiFePo4 die Fahrzeit mindestens verdoppeln.
Ich hätte nicht gedacht, welche Kilometerleistungen z.B. Meyra Optimus Rollstühle im täglichen Betrieb so über die Jahre erreichen.
Unserer gebraucht gekaufter hatte über 30.000 km runter; es gab aber auch Exemplare mit mehr als dem Doppelten.
Bei Leuten mit Gehbehinderung, für die so ein Gerät die Verbindung zur Außenwelt ist, spielt Reichweite pro Ladung eine enorme Rolle und die sind oft den ganzen Tag unterwegs.

Mach mal.
Gruß vom Gert
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon Bernd » Mo 29. Nov 2021, 11:44

Ich z.B. würde lieber für etwas mehr Geld in D kaufen und dafür keinen Ärger mit Lieferzeiten und Zoll haben.


"Etwas" mehr Geld würde ich auch sofort ausgeben um das ganze zu vereinfachen oder zu beschleunigen.
Wenn dann "etwas" aber = mehrere tausend Euro bedeutet, dann wird der Aufwand plötzlich doch vertretbar :)
Einige "Importe" habe ich ja nun schon hinter mir, es kann also durchaus auch klappen.

BTW. Das mit dem Zoll ist meist kein Thema mehr. Wenn man mit dem Verkäufer einen "DDP" Service vereinbart wird die Ware inkl.
aller in Deutschland anfallenden Gebühren, Zoll etc. bis vor die Haustür geliefert. Dadurch wird der Versand natürlich teurer, aber man hat dann die volle Kostenkontrolle.
Bevor man kauft weiss man was alles zusammen kostet und man hat keinen Stress mehr mit unserem Zoll etc.
Das ist eine herrliche neue Errungenschaft beim Handel mit China.

Grüße

Bernd
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon Totte » Di 12. Apr 2022, 14:35

Hallo Bernd,

könntest Du mal eine Info geben, wie Dein China LiFePO4 Kauf abgelaufen ist?
Ich selbst habe mir aktuell ein Angebot direkt beim Hersteller in China eingeholt:

16x (3,2V/166Ah)

Der Einzelpreis soll pro Zelle 124,50 USD sein.

Lieferung mit Verzollung (Incoterm DDP) kostet für die 16 Akkus zusammen 800 USD.

Ich möchte wissen in wieweit das wettbewerbsfähig ist, als Endkunde direkt zu kaufen oder über die Distribution.

Besten Dank vorab!
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Re: Eigenbau Speicher

Beitragvon herbk » Di 12. Apr 2022, 17:15

Hallo Totte,

ich habe inzwischen 2x Akkus direkt aus China gekauft, - so wie Bernd geschrieben hat door to door Service, hat einwandfrei geklappt.
Gruß Herbert
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