Stromnutzung für Haus

Stromnutzung für Haus

Beitragvon Fritz Unger » Mo 21. Dez 2009, 18:46

Hallo,
ich habe mal eine Frage. Eigentlich ist es zwar nicht mehr das, was ich mit meiner kleine Firma machen werde, aber da ein Kunde gefragt hat würde es mich schon einmal interessieren.
Also folgende Sache:

Ich möchte den Strom meines 6kW Windkraftwerkes in das Netz eines kleinen Bauernhofes einspeisen, jedoch nicht ins öffentliche Netz. Es geht um einen Jahresverbrauch von etwa 20000kWh auf einem kleinen Landwirtschaftsbetrieb.
Lässt sich da was machen und wenn ja wie?

Ich dachte erstmal an Pumpspeicher der allen Strom fürs Haus erzeugt und bei Bedarf über eine Netzpumpe nachzieht ( müsste nicht so groß sein ) Wie teuer wäre das ca.?
Dann an irgendeine Batterie Lösung
und letztlich an eine kreative Schaltung...

Kann mich jemand aufklären?

Grüße,

Fritz
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Re: Stromnutzung für Haus

Beitragvon Bernd » Mo 21. Dez 2009, 20:59

Bei Leistungen dieser Grösse wird eine Zwischenspeicherung schwierig oder zumindest teuer.

Über eine Pumplösung, bei der Wasser auf ein höheres Niveau gepumpt wird, hatte hier im
Forum auch schon mal jemand nachgedacht. Die benötigten Wassermengen und Gefällenhöhen
sind aber schon ziemlich riesig wenn man damit mehrere Stunden oder gar Tage lang Strom
in einer Windflaute erzeugen möchte.

Batterielösungen dürften nur kleineren Strombedarf abdecken können und auch keine grossen
Energiemengen aufnehmen können, zumindest dann nicht wenn es nicht sehr teuer werden soll.

Viele speisen in ihr Hausnetz ein und lassen dadurch den Zähler um den Faktor der Einspeisung
langsamer laufen. Zum Problem wird es wenn man z.B. Nachts Produktionsüberschuss hat, der
nicht im Haus abgesetzt werden kann. Entweder man speist dann quasi kostenlos nach draussen,
weil der eigene Zähler nicht rückwärts laufen kann, oder man lässt einen Zähler einbauen
der eben das kann, wenn der Elektroversorger da mitspielt.
Eine Alternative wäre noch eine Heizpatrone die die Überschussenergie z.B. in das Heizungswasser
oder den Brauchwasserboiler befördert. Das wäre sicher die kostengünstigste Möglichkeit den
bei einer Einspeisung überschüssigen Strom im Haus nutzbringend zu verwenden.

Eine völlige Abkopplung vom öffentlichen Stromnetz würde ich nicht vorsehen und die wäre auch
recht teuer da man riesige Puffermöglichkeiten vorsehen müsste.

Grüsse

Bernd
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Re: Stromnutzung für Haus

Beitragvon jb79 » Di 22. Dez 2009, 06:01

Hallo Fritz!

Wie Bernd schon sagte: wir haben hier schon mal über sowas diskutiert.
Kurz gesagt: bei einem Pumpspeicher, wie er in Kraftwerken für die Spitzenlastabdeckung verwendet wird braucht man größere Wassermengen und ein möglichst großes Gefälle. Die Energiemenge (Kapazität) wird durch die Wassermenge, die maximal entnehmbare Momentanleistung durch den Höhenunterschied festgelegt. Je höher und je mehr Wasser, desto besser.

Im Winter mußt du dir außerdem darüber Gedanken machen, wie du Speicher und Rohre eisfrei halten kannst (ist mir gerade eingefallen nachdems draußen so angenehme Temperaturen hat :roll: ).
lg Jürgen
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Re: Stromnutzung für Haus

Beitragvon fiedje » Di 22. Dez 2009, 08:05

Hallo,

mein Bruder hat sich schon mal mit so etwas beschäftigt...
Er kam zu dem Schluss, dass ein Kreisel mit einer grösseren Masse über Drehzahl die einfachste Möglichkeit wäre, Energie zu speichern.
Sollte jemand Interesse daran haben, kann ich Ihn fragen, ob er hierzu noch die Daten+Berechnungen der Überlegungen hat.
Es gibt so etwas auch schon in professionellem Stil:
http://www.ipp.mpg.de/ippcms/ep/ausgaben/ep200504/0405_speicher.html

Gruss Friedhelm
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Re: Stromnutzung für Haus

Beitragvon Flo Celle » Di 22. Dez 2009, 10:17

@ fiedje

also ich habe mich auch schon mal mit diesem tehma beschäftigt und bin zu dem schluß gekommen das solche trägheitsmassenspeicher sich nur für verhältnismäsig sehr kurtze augen blicke als puffer eignen.
zb um einn anlauf vase von notstromgeneratoren zu überbrücken aber solche puffer sind wircklich nichts für den privaten gebrauch um da macht die ganze technick keinen sin leider !!

aber in Stadt bussen wurde solche schwungmasse speicher auch schon eingesetzt nur das da die masse halt genau für ihren zweck energie lievern kann nämlich die start fase an ampeln oder beim beschleunigen halt
bei neuen elecktro bussen sollen solche systehme wohl auchmehr zum tragen kommen.

doch an den daten deines bruders sind hier bestimmt einige sehr interesiert !! vieleicht möchte sich ja einer eine notstrom generator für seine PCs oder so bauen !!

Gruß Flo
Ich habe ein PROBLEM RECHTSCHREIBUNG ! also Keine Kommentare ich Seh meine Fehler zwar meistens nicht aber ich weiß das ich welche habe also wer welche findet darf sie behalten und DAS WERDEN LEIDER EINE MENGE SEIN !! :-(
Flo Celle
 
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Re: Stromnutzung für Haus

Beitragvon jb79 » Di 22. Dez 2009, 10:25

Interessante Idee. Wenn man das aus dem Link hochrechnet, so sind 120kW für 20s => 0,66kWh
Schwierig wird aber die Abgabe der Leistung über einen längeren Zeitraum bzw. die Lagerung (magnetische Lagerung im Vakuum ist nett aber privat sicher schwieriger zu realisieren).

Wie das Ding anzutreiben ist, da hätte ich aber schon ne Idee, wenn man da Magnete dranmacht und ne Drehstromwicklung, dann kann man die Sache mit einem Modellbauregler antreiben, die sind auch für Motoren in dem Drehzahlbereich geeignet.

Was mir gerade eingefallen ist: in der Formel1 wurde auch sowas eingebaut (mechanische oder auch elektrisch), allerdings auch nur für kurzfristige Leistungsabgabe. Für dauerhafte Abgabe sind solche Dinge leider nicht wirklich gemacht.
lg Jürgen
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Re: Stromnutzung für Haus

Beitragvon fiedje » Di 22. Dez 2009, 10:48

Hallo,

so untauglich scheints auch nicht zu sein....
Mir scheint der Aufwand mit den Magnetlagern auch etwas zu hoch, zumal Unwuchten unkontrollierbar werden...
Hier ist es etwas anders gelöst...
http://www.hybrid-autos.info/technik/energiespeicher/dynastore-schwungradspeicher.html
http://www.rosseta.de/srstexy.htm
In diversen Publikationen wird die Nutzbarkeit bei Inselanlagen hervorgehoben
Mit 1% Leistung zur Aufrechterhaltung des Ladezustands liegt man doch gar nicht schlecht.
Zumal die Leistungszuführung wesentlich unkritischer ist, als bei Akkus o.ä.

Gruss Friedhelm
...der mit dem Wind tanzt...
fiedje
 
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