Druckluft als Speicher

Druckluft als Speicher

Beitragvon seb » Di 8. Feb 2011, 10:18

Hallo,

Ich las diesen Artikel mit etwas Besorgnis:

http://www.mdr.de/nachrichten/7910361.html

Ich finde derartige Projekte sehr heikel.
Auf der einen Seite wird untertage abgebaut mit dem
Erfolg, daß Stollen einbrechen und übertage die Dörfer folgen...
Nun will man Druckluft in Bergwerke pumpen und als Drucklufttanks nutzen.
Wie lange soll das gut gehen? Können wir vielleicht bald den Hausrat Stassfurter Bürger
in unseren Vorgärten finden? ;)
Ich warte immer noch sehnsüchtig auf die Einführung von Redox-Flow-Zellen in unseren Windparks.
:twisted: ....aber es gibt ja noch die Kernenergie als Alternative..... :twisted:

Viele sarkastische Grüße

Sebastian
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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon Bernd » Di 8. Feb 2011, 10:29

Bei der Bevölkerung recht unbekannt gibt es in Deutschland viele riesige unterirdische Druckgasspeicher.
Ich habe es auch nur durch einen Freund erfahren der die Messtechnik dort wartet.
Die drücken da tatsächlich mit unglaublichen 400 Bar das Gas in die Erde..... :shock:

Grüsse

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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon seb » Di 8. Feb 2011, 10:50

Hallo Bernd,

400 bar? Ich glaube eine Taucherflasche hat 200-300 bar, und das finde ich schon viel.
Ich habe bei solchen Sachen immer ein sehr mulmiges Gefühl. Auch würde ich nicht
in hochwassergefährdeten Tälern siedeln, man sollte nicht dem Hochmut unterliegen
die Natur jederzeit kontrollieren zu können. Leider macht man das z.Zt. immer häufiger
und es scheinen auch immer mehr Katastrophen über die Menschen hereinzubrechen.
....oh Gott, ich bin ja ein richtiger Schwarzmaler.... :D

Nein, ich meine man sollte vielleicht nicht zu ignorant sein.

Viele Grüße

Sebastian
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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon Bernd » Di 8. Feb 2011, 11:30

Ein gutes haben die Hochdruck Gasspeicher. Im Garten pulst du mit dem Finger ein Loch in den Boden und zündest
die austretenden Gase an und hast sofort eine kleine Feuerstelle. :)
Ja ich habe auch nicht schlecht gestaunt als er mir den Druck nannte.. ;)
Der Gasinhalt ist angeblich gigantisch weil das da unten alles so riesig ist.

Grüsse

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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon jb79 » Di 8. Feb 2011, 17:40

Das mit der Erdgasspeicherung ist nix Neues, haben wir hier in Österreich auch, mit dem derzeitigen Speichervolumen könnten wir die Hälftes unseres Jahresbedarfs decken.

Die Idee mit der Druckluft läßt fast beliebig große Speicher zu. Auch wenn sich nicht jedes Bergwerk oder jede ehemalige Lagerstätte eignet, das dort speicherbare Gasvolumen und damit auch Energievolumen ist enorm und könnte perfekt Lastspitzen abdecken.
lg Jürgen
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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon Menelaos » Fr 4. Mär 2011, 16:38

In Huntebrück bei Oldenburg, 10 Km von mir entfernt gibt es auch ein Druckluftspeciherkraftwerk.
Überall in der Gegend stehen große WKAs die das Teil versorgen.
Ich kennen dort einen Ingenieur und er hat mir einiges interessantes dazu erzählt. Hier wird mit 70-90 Bar Druck gearbeitet, also wesentlich weniger als oben erwähnt.

Was ich aber sehr geil finde:

Die können innerhalb von nur 10 Minuten die Turbinen von Null auf die volle Leistung von 300 Megawatt hochfahren, kurzzeitig gab es wohl auch spitzenwerte von 400 MW. Das finde ich schon erstaunlich. Ich finde das prima um den hohen Strombedarf vor allem am Morgen (wen jeder duscht, Kaffee kocht und Licht an hat) und zur Feierabendzeit auszugleichen denn mit Kohlekraft und Atom kann man nicht so schnell und flexibel und schnell ANpassungen an den Leistungsbedarf vornehmen.

Und auch wenn der Wirkungsgrad nicht der tollste ist, so ist ed doch nur Überchuss der dort gespeichert wird und sonst für eine Quälende Vergütung ins Ausland verkauft würde so dass sich die ganze Sache dennoch lohnt.

Gruß
Max
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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon seb » Sa 5. Mär 2011, 21:18

Ja, das Prinzip finde ich ja auch sehr genial. Ich zerbreche mir eh schon ständig den Kopf,
wie man die gewonnene Energie speichern kann.

Und doch habe ich viel Respekt vor der Natur. Ich weiss nicht, ob der Mensch in solchen
Fällen wirklich ALLES überblicken kann um das Risiko zu minimieren. Vorstellbar
ist auch bei derartigen Druckspeichern, daß durch Erhöhen und Absenken des Drucks das
Gewölbe geringe Bewegungen mitmacht und dadurch geschwächt wird.

Sebastian
Viele Grüße

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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon finn » Sa 5. Mär 2011, 22:19

Naja, die asse hält ja auch noch 40tausend jahre ;)

bei druckspeicherkraftwerken gilt dann also das gleiche wie bei endlagern.... sehr toll, solang man nicht in der nähe wohnt ;)

was "endlager" angeht hats Bernd gut erwischt :)
er hat einen tollen ausblick in richtung "Schacht Konrad" ;)

ich wohne auch nur 20km fahrt davon entfernt...
schon hübsch :D
auch die Infoverantstaltung war interessant :-)

mal flott alles einbetonieren, dann nochmal verbetonieren und das dann wieder verbetonieren :-)

sollte ich jemals kinder und enkelkinder bekommen freue ich mich schon sehr für die :twisted:
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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon seb » Sa 5. Mär 2011, 23:38

Jo, mein Reden! Wenn so ein "Ei" mal kracht fliegt wohl einiges durch die Luft.
Und die liebe Mama Natur hat schon Gebirge gefaltet (Steinorigami?), lässt Kontinente hin und her schwimmen,
aber der Beton ist sicherlich eine "Wunder"-mischung?!?!

Bin wohl ein bisschen sarkastisch? Sorry!

Sebastian
Viele Grüße

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Re: Druckluft als Speicher

Beitragvon Bernd » Mo 7. Mär 2011, 19:45

Ich bin übrigens ein Verfechter von oberirdischer Endlagerung.
Wie zielsicher sich unterirdische Endlager erkunden und einschätzen lassen zeigt das "Endlager" Asse ja wunderbar.
Bei meinem ersten unterirdischen Besuch dort, vor 30 Jahren, wurde uns noch hoch und heilig geschworen
das dieser Salzstock aufgrund allerbester geografischer Vorraussetzungen mindestens für die nächsten
20.000 Jahre 110% sicher wäre.

30 Jahre später droht genau dieser Salzstock nun jeden Tag abzusaufen.
Man hat sich also "nur" um den Faktor 660 verschätzt.....

Die Milliarden die die Räumung der Asse nun kosten, dafür könnte man oberirdische Lager grösser als die Pyramiden
und 100 mal sicherer als die Bunker des zweiten Weltkriegs bauen, und die längen nicht unter dem Grundwasserspiegel.

Grüsse

Bernd
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