H-Rotor selbstanlaufend

Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon Bernd » Do 24. Mär 2011, 08:32

Stimmt in dem Bereich ist der Flügel relativ gerade.
Nach dem was wir alles ausprobiert haben zwischenzeitlich bin ich mir aber nicht mehr sicher ob man durch das
erneute Ausstellen dieser Klappe einen bereits rotierenden Flügel dazu befähigen kann einer Böe besser
zu folgen.
Zum einen würde sie nicht von alleine Ausklappen wenn sie sich bereits durch die Fliehkräfte des Rotors angelegt hatte.
Es müsste also eine Einrichtung vorhanden sein die die Böe erkennt und die Klappe wieder ausstellt.
Die Klappe eliminiert sehr wahrscheinlich die Funktion des Auftriebsprofils mit seiner laminaren Umströmung fast
völlig.
Die Beschleunigung, oder besser gesagt die schnellere Beschleunigung als die die man durch das Auftriebsprinzip
des Flügels selbst erhalten würde, müsste dann nahezu vollständig durch den Widerstandslauf dieser Klappe
erzeugt werden. Irgend etwas sagt mir das das vermutlich nicht klappen würde, zumal der Widerstandslauf nur
dann funktioniert wenn das TSR in dem Moment deutlich unter 1 liegt, denn die Klappe läuft ja auf der Mitwindrichtung
mit dem Wind mit, was den Aufbau von Staudruck bei einem höheren TSR entgegen wirkt.

Ob man aber in einer Böe deutlich unter ein TSR von 1 kommt, wenn es zuvor bei vielleicht 2 oder 3 lag, das bleibt
mindestens fraglich.

So richtig fällt mir überhaupt nichts ein wie man die "Böefolgewilligkeit" deutlich erhöhen könnte.
Vielleicht ist das ja auch gar nicht mehr nötig wenn das Nutz TSR erstmal erreicht ist.
Vielleicht ist auch nur der Start eines Auftriebs VAWT ein Problem, dort wo die Flügel noch nicht wirklich laminar
umströmt werden und daher auch nicht wirklich ihre Funktion zeigen.
Wenn es erstmal läuft arbeitet das VAWT ja so wie gewünscht in seinem Element und die Flügel machen ihren Job.
Kommt jetzt eine Böe sinkt zwar das TSR und damit der Wirkungsgrad, gleichzeitig steigt aber der Energiegehalt des
Windes dramatisch so das sich trotz in diesem Moment geringeren Wirkungsgrades ein deutlicher Energieüberschuss
ergibt der das Windrad kräftig beschleunigen lässt. So habe ich es jedenfalls bei Gartenversuchen erlebt.
Vielleicht sind unsere Bedenken einer mässigen Böenfolgewilligkeit (was für eine Wortschöpfung :) ) unbegründet ?
Im Augenblick gehe ich mal davon aus.

Grüsse

Bernd
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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon seb » Do 24. Mär 2011, 09:49

Ich sehe den Einsatz der Klappe nur für den Zustand vom Stillstand zum "Fliegen" des Profils.
Soll heißen: Windrad steht, Böe kommt, durch Federkraft ausgeklappte Klappen wirken als Savonius,
das Ganze kommt in Fahrt, ab einer bestimmten Drehzahl wirken kleine Gewichte und klappen die
Klappen ein und ab hier fliegen die Flügel.
Es geht mir um die Verkürzung der Zeit bis zum Fliegen der Profile.

Eine andere Sache wäre noch der Einsatz von Turbolatoren.

Viele Grüße

Sebastian
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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon Bernd » Do 24. Mär 2011, 09:56

Achsoooo dann hatte ich deinen zweiten Satz missverstanden. Da schien es mir du wolltest Böen ausnutzen
um den drehenden Rotor weiter stärker zu beschleunigen.

Beim Einklappen muss man vermutlich noch darauf achten das dies bei allen gleichzeitig geschieht, wegen der Unwuchten.

Grüsse

Bernd
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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon Roland » Do 24. Mär 2011, 10:17

Hallo !

Warum macht ihr kein Hohlprofil daraus ?

Da wo die Klappe eingezeichnet ist einfach freilassen.

Beim Lenz hatt man ja auch einen Auftriebseffekt.... :D

Und ein höheres Drehmoment könnte man vermutlich damit auch erreichen.

lg

Roland
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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon seb » Do 24. Mär 2011, 10:24

Das Synchronisieren der Klappen ist kein Problem!
Mechanismus.JPG
Mechanismus.JPG (11.69 KiB) 6898-mal betrachtet


Eine Feder(nicht eingezeichnet, wo auch immer) sorgt für das Ausstellen der Klappen.
Die Mechanik synchronisiert die Klappen.
Die Gewichte sind verschiebbar auf den Steuerstangen, je weiter nach aussen, desto höher
die Fliehkräfte. Damit lässt sich der Auslösezeitpunkt feinfühlig regulieren.


Hallo Roland,

Solche Hohlprofile habe ich schon simuliert. Man handelt sich damit einen sehr hohen Cw-Wert ein.
Der bremst das Profil und hindert somit den Rotor sich schneller zu drehen.


Viele Grüße

Sebastian
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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon homatec » Do 24. Mär 2011, 11:05

Hallo Sebastian,

lies die die in http://www.daswindrad.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=299 erwähnte Arbeit durch.

Die Klappen können sich aerodynamisch selbst steuern. du brauchst keine Mechanik.

Grüße

Rainer
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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon seb » Do 24. Mär 2011, 11:11

Hallo Rainer,

Sehr schöner Link. Aber der behandelt ein anderes Thema.
Da geht es um das "Herauszögern" von Strömungsabrissen.
Hat also nichts mit einer Anlaufunterstützung von H-Rotoren zu tun.

Sorry

Viele Grüße

Sebastian

... muss jetzt arbeiten....
Viele Grüße

Sebastian


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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon seb » Fr 25. Mär 2011, 08:19

Der Einsatz von Turbolatoren könnte da vielleicht mehr bringen.

Im Modellbaubereich klebt man bei Segelflugmodellen oft "Zackenband"
als Turbolator auf die Oberseite der Flügel.

Oder hat schon einmal einer einen H-Rotor mit Vorflügeln wie
man sie am "Flieseler Storch" findet getestet? Da könnte doch noch was möglich sein...

Viele Grüße

Sebastian

PS.: Rainer: Bei niedrigen Geschwindigkeiten könnte das mit den von dir vorgeschlagenen
Flügelzusatz bringen. Aber ab Stillstand des Rotors auf Drehzahl zu kommen wird es sicherlich
nicht die Menge bringen.
Viele Grüße

Sebastian


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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon Bernd » Fr 25. Mär 2011, 08:43

Wenn ich den Begriff Vorflügel lese dann muss ich immer sofort an diese super einfach zu fertigende
VAWT Konstruktion denken:

http://www.integener.com/HomeLinksAndPr ... Page01.htm

Die Profile bestehen nur aus abgekanteten Blechen. Es gibt auch noch ein paar andere Seiten wo es Informationen
zu dieser Bauart gibt, unter anderen eine deutsche Schule die daraus ein HAWT bauten und genau dokumentierten.
Leider finde ich den Link gerade nicht.

Ich finde diese Flügelbauart ist auf jeden Fall einen Versuch wert, auch weil man solche Flügel innerhalb kürzester
Zeit anfertigen könnte. Wenn ich genaue Informationen darüber hätte wie ich die Dimesnionen gestalten soll dann
würde ich sofort zur Kantbank meines Kumpels gehen. :)

EDIT:
In dieser PDF gibt es genauere Angaben darüber wie die Profile geformt sein sollen, allerdings für ein HAWT.

http://www.knobelsdorff-schule.de/filea ... tion_1.pdf

Grüsse

Bernd
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Re: H-Rotor selbstanlaufend

Beitragvon seb » Fr 25. Mär 2011, 11:17

Hallo Bernd,

Den Schlitzflügel, wie ihn Khammas beschreibt, finde ich auch sehr toll.
Er soll zwar nicht ganz den Wirkungsgrad eines profilierten Repellers erreichen,
aber dafür ist er unschlagbar einfach herzustellen. ....dann baut man den Rotor halt ein
bisschen größer... ;) ....oder hinein in einen Diffuser...?

Beim amerikanischen Link fehlen mit ein wenig mehr Bilder. Es sieht aus, als ob hier
eine Art Doppeldecker-Flügel benutzt wird?!?
Und ob das was bringt oder die Bilder auf Grund der langen Belichtungszeit sehr dynamisch aussehen,
Hmmm, weiss nicht so recht...

Viele Grüße

Sebastian
Viele Grüße

Sebastian


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