neuer Styroporschneider

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon Bernd » So 10. Apr 2011, 13:28

ein ziemlich langes Video, aber der Schnitt der am Ende erfolgt ist interessant.
An der Vorderkante des Flügels sieht man recht gut den Abbrand der trotz des dünnen
Drahtes deutlich sichtbar wird,

http://www.youtube.com/watch?v=kq0VCvwo ... r_embedded

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon Bernd » Mi 13. Apr 2011, 20:15

Ich habe mir vorgestern noch einige Drähte bestellt. Unter anderen auch 0,24mm und 0,4mm.
Ich bin zu dem Entschluss gekommen das Widerstandsdraht wahscheinlich besser geeignet ist als Stahldraht.
Das liegt nicht am höheren Widerstand sondern daran das dieser Widerstand bei unterschiedlichen Temperaturen
beim Widerstandsdraht um ein vielfaches konstanter bleibt als bei Stahldraht.

Wenn der Draht seine "Arbeit" verrichtet wird er durch den Schmelzvorgang abgekühlt.
Bei Stahldraht hat das zur Folge das der Widerstand des abgekühlten Drahtes deutlich sinkt.
Da der Strom im Draht überall die gleiche Höhe hat sinkt durch das Abkühlen auch der Spannungsabfall am
kühleren Drahtstück. Das widerum sorgt dafür das der Draht mit weniger Leistung als zuvor nachheizt.

Bei Konstantan und vergleichbaren "konstanten" Widerstandsdrähten ist dieser Effekt dramatisch geringer.
Das heisst auch unter der "Last" einer Abkühlung bleibt der Widerstand, damit der Spannungsabfall des
kühleren Drahtes und somit auch die Nachheizleistung konstant.
Das wiederum führt zu einem besseren Schneidergebnis, zumindest theoretisch. :)


Ich habe mir vor ein paar Wochen mal zwei kleine Getriebemotore ersteigert. Sie stammen irgendwie aus dem Flugzeugbau
und wirken recht hochwertig. Auf die aus dem Getriebe heraus schauende 6mm Achse habe ich einen Aludrehknopf von
Conrad geschraubt. Dieser Drehknopf hat aussen eine Rändelung ähnlich einem feinen Zahnrad. Ich bilde mir ein damit
einen guten Kraftschluss zur Schablone zu bekommen.
Dieses "Rändelrad" (übrigens mit 12mm Durchmesser) am Getriebemotor wird also auf oder in der Schablone entlang fahren
und deren Konturen auf den Schneiddraht übertragen.

Bild


Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon Roland » Do 14. Apr 2011, 06:51

Hallo Bernd !

Schöner Getriebemotor !

Wieviel U/min macht der Motor ?
Ist es ein Gleichstrommotor?

Das mit dem Drehknopf aus Hartplastik wird glaub ich nicht funktionieren, da ja deine Schablone nicht gezahnt ist, und so nur die Auflagefläche verkleinert wird.
Aber du wirst das sicherlich ausprobieren. :)

Als Alternative zum Drehknopf könnte ich mir einen Silikonschlauch (wie bei Infusionen) vorstellen den du über die 6mm Achse stülpst, oder vielleicht so einen Gummiüberzug wie es bei manchen Kugelschreibern für die rutschfeste Haltung gibt.
Dann klebt die Achse förmlich an deiner Schablone :D

Wie du das mit der Aussen bzw. Innenschablone mit dem Getriebemotor lösen wirst hab ich noch nicht ganz verstanden..
Oder sorgst du per Hand dafür das der Getriebemotor niemals den Kontakt zur Schablone verliert ?

lg

Roland
Roland
 
Beiträge: 263
Registriert: Fr 8. Jan 2010, 20:20
Wohnort: Wien

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon Bernd » Do 14. Apr 2011, 14:12

Hallo Roland, die Nennangabe lautet 28 U/min bei 30 Volt.
Das passt, je nach eingesetzter Spannung, sehr gut zur nötigen Vorschubgeschwindigkeit.
Es ist ein Gleichstrommotor der einen sehr weiten Spannungsbereich aufweist.
Er läuft auch noch mit 6V tadelos und die Kraft reicht dank Übersetzung auch dann noch gut aus.

Deine Idee mit dem Silikonschlauch drüber stülpen finde ich sehr gut.
Ich hatte mir schon Gedanken gemacht was ich da aufbringen könnte, aber auf einen gummiartigen
Silikonschlauch, den man ja "am Stück" und ohne störende Naht aufbringen könnte bin ich nicht gekommen.
Es könnte aber sein das das hohe Drehmoment den Gumiüberzug auf der kleinen Achse verformt.

Die Riffelung des Aluknopfes (nicht Kunststoff) zeigt aber auch eine recht gute Traktion auf der Schablone.
Es ist zwar keine Zahnung auf der Schablone vorhanden, durch die Riffelung des Aluknopfes wird er aber
wesentlich griffiger als eine glatte Achse.
Ja ich führe den rotierenden Antriebsknopf per Hand gegen die Schablone und die Griffigkeit zwischen
Schablone und Knopf sorgt dann für den Vorschub. Dabei drücke ich den Knopf immer gegen die Schablone.
Das geht ganz einfach und ist keine grosse Kunst.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon micha_hippie » Fr 22. Apr 2011, 20:54

Hallo Bernd,

du hast ja einen ziemlich langen Schneidedraht. Wie spannst du den Draht nach, nachdem du auf den Draht Strom gegeben hast?

Grüße Micha
micha_hippie
 
Beiträge: 6
Registriert: Fr 27. Aug 2010, 16:30

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon finn » Fr 22. Apr 2011, 21:05

[war bei dem bau des erstens styroporschneiders dabei, der in diesem Anlauf noch 1:1 verwendet wird, beteilig]
der schneide-draht wird von 2 alu-blechen, die auf mehr als 90° gebogen waren, gehalten...
die winkel werden dann auf ca 90° zusammengezogen...
wird der draht heiß und dehnt sich ziehen die winkel ihn weiterhin grade
finn
 
Beiträge: 443
Registriert: Mo 26. Okt 2009, 20:44
Wohnort: nahe Peine

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon Arowana » Mo 15. Okt 2012, 19:46

Hallo alle,

ich habe mir jetzt für Dämmarbeiten auch einen Styroporschneider gegönnt.
Natürlich will ich mit diesem Gerät auch ein paar Flügel schneiden. Ich habe jetzt mal ein paar kleine Profil Testschnitte gemacht aber die Oberfläche ist noch verbesserungswürdig :( Ich muss die Tage mal verschiedene schneidtechniken ausprobieren. Vorschläge sind willkommen.

Gruß
Michael
Arowana
 
Beiträge: 607
Registriert: Mo 23. Mai 2011, 11:16
Wohnort: Bayern

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon Bernd » Mo 15. Okt 2012, 20:29

Wichtig sind zwei Dinge, die richtige Geschwindigkeit (nicht zu schnell und nicht zu langsam) und
eine gleichmässige Geschwindigkeit.
Oft wird der Schneiddraht viel zu schnell bewgt, dann stösst er gegen das Styropor.
Im Grunde soll er sich seinen Weg "frei brennen" und nicht ans Material anstossen.
Wird er zu langsam oder ungleichmässig geführt gibt es so doofe Längsrillen in der Oberfläche.
Gut wäre daher eine konstante Bewegung, daher wollte ich diesen Getriebemotor einsetzen.

Grüsse

Bernd
Bernd
 
Beiträge: 8411
Registriert: So 4. Jan 2009, 10:26
Wohnort: nähe Braunschweig

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon Arowana » Mi 17. Okt 2012, 21:01

Ja es ist echt nicht leicht ein gutes resultat zu erzielen wenn man den Draht nur mit der Hand zieht. Leider!
Aber wenn ich jetzt aus einen "nur mit der Hand" geführten Draht einen negativ Flügel für eine Gussform machen will sollte man die Rillen ja mit spachtel ausgleichen können oder hällst du da nichts davon? Es wäre schon eine einfache möglichkeit für einen Prototypen oder gibt es noch bessere?
Mir fehlt noch die blendene Idee :oops:

Gruß
Michael
Arowana
 
Beiträge: 607
Registriert: Mo 23. Mai 2011, 11:16
Wohnort: Bayern

Re: neuer Styroporschneider

Beitragvon herbk » Sa 13. Jul 2013, 10:38

Hallo Bernd,
hallo Michael,
auch wenn der Thread schon ein wenig ruht...:

Vor langer langer Zeit hab ich auch mal Modelflugzeuge gebaut und mich am Tragflächenschneiden mittels der Heißdrahtmethode gemacht.... Mit ähnlichen Ergebnisen wie Ihr: ungleichmäßige Oberfläche, Draht hängt durch, Profiltreue mangelhaft.

Irgendwann hatte ich dann die Nase voll und bin von Polystyrolschaum (Styropor) auf PU-Schaum umgestiegen. Da man den nicht mit dem heißen Draht schneiden kann, schneide ich den grob mit einer Bügelsäge vor, die "letzten mm" werden dann geschliffen (sandpapier auf Alurohr geklebt). Das hört sich zwar im ersten Moment etwas aufwendig an, aber wenn man die Zeit und das Material für die Fehlversuche mit einrechnet geht es so schneller und man hat einen wirklich exakt profilierten Flügel. Das gute Ergebnis kommt auch daher, dass PU-Schaum bei gleicher Dichte fester ist und wesentlich feinere Poren in einer ganz homogenen Strucktur aufweist.
Ein weiterer Vorteil von PU-Schaum ist dass er Lösungsmittelfest ist und deshalb auch mit Polyesterharz laminiert werden kann.

Gruß Herbert
Gruß Herbert
herbk
 
Beiträge: 1066
Registriert: Mi 3. Jul 2013, 06:49
Wohnort: 91575 WIndsbach

VorherigeNächste

Zurück zu Tipps & Tricks - was sind Eure Erfahrungen



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

cron