von andreas » Mi 7. Dez 2011, 15:23
Hallo Ekofun,
diese TO3-Transistoren sind sehr gut geeignet. Ihre Grenzwerte sind 100 V, 20 A und 150 W. Diese Grenzen darf man aber nicht mal annähernd erreichen. Bei der Hälfte der Leistungs- und Strom-Grenzwerte liegt man im beherrschbaren Bereich.
Das Problem Trafospannung hast Du richtig erkannt. Wenn auch die Spitzenspannung bei 14 V liegt, so sind davon noch zwei Gleichrichter-Flussspannungen abzuziehen, rechne mal insgesamt mit 1,5 V. Verbleiben nur noch 12,5 V. Damit sind wir schon bei der Akkuspannung angekommen, zum Regeln bleibt keine Spannung mehr. So einen 10-V-Trafo könntest Du damit nicht zum Laden verwenden. Dazu kommt, dass die Spannung nach der Gleichrichtung bei hoher Last gern bis auf die Wechselspannungswerte zusammenbricht.
Rechnen wir mal umgekehrt, vom Akku ausgehend. Ein zyklisch geladener Blei-Akku darf bis etwa 14 V geladen werden. Die Regelung wird minimal 3 Volt brauchen, ergibt schon 17 Volt. Nun noch die Gleichrichter dazu, sind wir bei 18,5 V. Das ist eine ganze Menge an Verlusten, die so entstehen. Dein Trafo sollte schon 15 V Wechselspannung bringen.
Es gibt noch einen zweiten Weg, der sich vielleicht besser rechnet: die Parallelregelung. Sie vermeidet die hohen Längsreglerverluste, indem sie nur die Spannung begrenzt. Dort kämst Du sogar mit einem 12-V-Trafo hin. Bei Laden eines leeren Akkus liefert der Trafo maximalen Strom, allerdings wird der nicht riesig sein. Solange die Akkuspannung unter dem Grenzwert liegt, entstehen keinerlei Reglerverluste. Kommt der Akku an die Voll-Spannung ran, wird der Parallelregler einsetzen und seinerseits soviel Strom vom Trafo abziehen, dass die Akku-Spannung nicht zu hoch läuft.
Energetisch macht die Parallelregelung noch mehr Sinn als die Längsregelung, jedenfalls beim Akku-Laden. Während der Längs-Regler immer Verluste verursacht, so bleibt der Parallelregler die meiste Zeit des Ladevorganges kalt und tritt erst zum Ladeende in Aktion. Wenn dann noch die Trafospannung so bemessen ist, dass die Spannung am Elko nur knapp oberhalb der Ladespannung liegt, ergibt das eine sehr effiziente Ladeschaltung mit wenig Aufwand. Den Maximalstrom kann man dann allerdings nur noch über die Weichheit der Trafospannung einstellen. Wenn Du magst, füge einen Luftspalt in den Kern ein, beim EI-Schnitt nun gar kein Problem. Den kannst Du auch später noch korrigieren, um den Strom anzupassen.
Denke mal darüber nach, welches Konzept Dir lieber ist. Du hast den Vorteil, dass Du den Trafo nach Deinen Wünschen gestalten kannst. Ein gut bemessener Trafo erspart jede Menge an Elektronik und Verlusten.
MfG. Andreas