So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon MaRiJonas » Mi 1. Feb 2012, 11:55

Hallo,

nachdem ich jetzt glücklicher Weise meine Auslegungen abgeschlossen habe, kann ich mich mit der Umsetzung der mechanischen Konstruktion widmen, meiner Kernkompetenz ;) . Das mit dem Generator selber bauen, lass ich Mal lieber.

Also meine Auslegung der Anlage sieht folgender Maßen aus:

Ich verwende einen Mastervolt 500 zum Einspeisen des Stroms ist Hausnetz.
Als Generator verwende ich einen 250 Watt Fahrradnabenmotor. z.B. diesen hier: http://www.dmg-movement.de/Dokumente/Motordaten%20250W-36V.pdf
Wenn ich die Leistungsdiagramme richtig gelesen habe besitzt die Spule einen Innenwiederstand von 0,9 Ohm.

Meine effektive Fläche des Windrades wird 0,6 qm betragen.
Dann erreiche ich bei 6m/s Windgeschwingigkeit mit einem Wirkungsgrad von 50% (ist vermutlich etwas hoch gegriffen) eine Leistung von 38 Watt. Das reicht gerade so für den Leerlauf bei 300 U/min.
Meine notwendige Getriebeübersetzung bei einem Rotordurchmesser von 0,6m und einer Schnelllaufzahl von etwa 0,5 beträgt dann

6m/s / 0,6m / 3,14 * 0,5 = 1,6 U/s das entspricht 95 U/min

Da der Motor 300 U/min benötigt liegt die Übersetzung bei etwa 3,14.

Die Spannung beträgt dann 38 Volt, was über der Mindestspannung von 35 V des Mastervolts liegt, der nun das Einspeisen aufnehmen kann.

Die Leistungskurve kann dem Rotor angepasst werden, so dass die Leistung abgenommen werden kann, wenn die Spannung linear zur Windgeschwindigkeit steigt.

Bei doppelter Geschwindigkeit,
sprich 12 m/s kann die Windkraftanlage etwa 317 W (50% Wirkungsgrad) aus dem Wind entnehmen, das entspricht dann 76 V bei 4,2 A.
Bei 14 m/s ist die maximale Leistung von 500 W erreicht, das entspricht 88V und 5,6 A

Ich gehe davon aus, dass der Mastervolt, dann die Stromabnahme zurücknimmt wenn die Spannung weiter steigt, in dem er seinen Innenwiderstand erhöht.

Das wären dann bei 18m/s 110V und 4,5 A.

Danach bremst das Bremsmodul BR3 http://www.miracle-moon.de/shop/windenergie/bremsmodul-br3-windgeneratoren-netzeinspeisung.php5 indem es den Strom erhöht und dadurch die Geschwindigkeit des Windrades konstant hält.

Nachdem der Innenwiderstand des Nabenmotors etwa 0,9 Ohm ist, wird die elektrische Verlustleistung bei 5 A etwa 25 Watt betragen, das sind 5% der Abgabeleistung. Das finde ich sehr gut. Es kommen ja noch genug andere Verluste dazu ;) .

So, dann bräuchte ich nach dem Mastervolt 490 Euro, Bremsmodul 155 Euro und dem Nabenmotor 220 Euro "nur" noch den Rotor.

Ich bin gerade am Dimensionieren der Rotorblätter. Nachdem meine Fahrradfelge, die ich verwenden will 0,6 m Durchmesser hat komme ich genau auf 1m Höhe der Rotorblätter.

Die Breite ist von der Anzahl abhängig. Der letzte Stand im anderen Thread waren 5 Rotorblätter. http://www.daswindrad.de/forum/viewtopic.php?f=4&t=1073&start=40

Ich habe es Mal mit 3 Rotorblättern durchgerechnet und die Wirkflächen der Rotorblätter in verschiedenen Winkelstellungen addiert.
Die Differenz liegt zwischen 1,72-facher und 2,64-facher Rotorblattbreite.
Beim Faktor 1,72 liegen die Rotorblätter auch noch im eigenen Windschatten. Sprich, der wird noch kleiner ausfallen und somit eine schwellende Belastung von etwa Faktor 2 auftreten!!!

Mal sehen, was meine Berechnungen mit 5 Rotorblättern ergeben.

Wäre lieb von Euch, wenn Ihr Mal drüber schauen könntet, ob ich da nicht irgend etwas falsch gedacht oder gerechnet habe.

Vielen Dank

Richard
Zuletzt geändert von MaRiJonas am Mi 1. Feb 2012, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon Ilias » Mi 1. Feb 2012, 12:21

hallo richard,
es ist lobenswert das du dir sehr viele gedanken machst für den bau deines windrades mit all seinen komponenten.
6m/s als start für die einspeisung ist zu hoch gegriffen.
du wirst so selten 6m/s wind haben so das du vielleicht ein paar mal im jahr ein bischen einspeisen wirst. du solltest bei realen 3m/s wind das ganze auslegen.
der rotor wird wahrscheinlich bei 20-30% wirkungsgrad liegen eher 20%.
und die kleine fläche von deinem rotor wird aus erfahrungswerten den generator den du dir da kaufen möchtest nicht packen, schon garnicht mit getriebe.
wenn du dir die beiträge bei den savonius rotoren anschaust hat ein forumskollege ein ähnliches projekt gehabt.
und ein alapeller zu bauen wird ne harte nuss.
ich wünsche dir trotzdem viel spass beim bastelln.
gruß
Ilias
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon MaRiJonas » Mi 1. Feb 2012, 15:03

Hallo Ilias,
Ilias hat geschrieben:du wirst so selten 6m/s wind haben so das du vielleicht ein paar mal im jahr ein bischen einspeisen wirst. du solltest bei realen 3m/s wind das ganze auslegen.


Oh ja, das habe ich im Eifer des Gefechts übersehen :oops: . Aber da ich ja die Übersetzung des Getriebes frei wählen kann und die Generatorkennlinie im Wechselrichter anpassen kann, erhöhe ich das Übersetzungsverhältnis auf etwa 6:1 . Dann erreiche ich die nötige Einspeisespannung bei bereits 3m/s Windgeschwindigkeit.

Ilias hat geschrieben:der rotor wird wahrscheinlich bei 20-30% wirkungsgrad liegen eher 20%.


Ja, darauf wird das wohl hinaus laufen. :(
Dann erreicht er halt erst bei 18m/s die 500 W Maximalleistung zum einspeisen.
Und im Leerlauf auf die notwendige Drehzahl würde er auf Grund der geringen Leistung im Wind erst bei 7 m/s :( .

Das bedeutet, dass mein Windrad nur ein Spielzeug ist und ich gar keinen Generator brauche :( .
Will heißen ich brauche mehr Fläche!!!
Da bei 3m/s im qm Wind nur 16,5 Watt enthalten sind bräuchte ich bei einem Wirkungsgrad von 30% bräuchte ich eine Fläche von 7,7 qm, um die 38 Watt für den Leerlaufbetrieb zu erhalten?! DAS ist dann kein SPIELZEUG mehr!!!

Ilias hat geschrieben:und die kleine fläche von deinem rotor wird aus erfahrungswerten den generator den du dir da kaufen möchtest nicht packen, schon garnicht mit getriebe.


Also bei 3m/s komme ich bei 0,6qm planer Fläche (cw-Wert etwa 1,2) , 3m/s Windgeschwindigkeit auf eine Kraft von 4 N.

Das ergibt bei einem Hebelarm von 0,3 m ein Drehmoment von 1,3 Nm.

Ich hab Mal was gelesen von einem Haltemoment der Radnabenmotoren von etwa 0,4Nm. Dann müsste er eigentlich andrehen.
Falls all die anderen Lager nicht zu stark reiben. :?:

Ilias hat geschrieben:wenn du dir die beiträge bei den savonius rotoren anschaust hat ein forumskollege ein ähnliches projekt gehabt.


Da werde ich mal stöbern gehen, damit ich ein wenig mehr Gefühl und mehr Bezug zur Realität wieder bekomme.

Fazit:

- Ich werde den Rotor doch größer dimensionieren, wie groß das technisch mit einer Fahrradfelge realisierbar ist, weiß ich noch nicht.

- Ich werde weder Wechselrichter noch Generator kaufen, sondern erst Mal den Rotor basteln. Dann werd ich ja sehen, ob er den einen 3W Nabendynamo antreiben kann oder mehr. Außerdem welches Drehmoment er aufbringt oder er zum Anlaufen aufbringen kann.

- Ich werde all meine optimistischen Berechnungen und Hoffnungen erst Mal zurückstellen, sonst ist die Enttäuschung groß.

- Auf jeden Fall werde ich eine Fahrradgangschaltung einplanen, dann kann ich die Übersetzung anpassen und ein anderes Ritzel verwenden.

Vielen Dank für die wichtigen Hinweise.

Richard
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon Roland » Mi 1. Feb 2012, 17:07

Hallo Richard !

Ich finde es super, dass du den Alapeller realisieren willst ! :)

Vielleicht gibt es dann danach bezüglich Wirkungsgrad und Drehmoment mehr als ein Rätselraten.

Ich würde es an deiner Stelle mal mit einem kleineren Modell mit Fahradfelge versuchen.

Wenn du die Lagerung der Felgen geschickt machst kannst du ja vielleicht auch noch andere Flügelformen damit testen, und damit dann das optimum für deinen großen Rotor herausfinden. ;)

Auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem Bauvorhaben ! :D

lg

Roland
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon Bernd » Mi 1. Feb 2012, 17:58

Danach bremst das Bremsmodul BR3 http://www.miracle-moon.de/shop/windene ... isung.php5 indem es
den Strom erhöht und dadurch die Geschwindigkeit des Windrades konstant hält.

Nee so funktioniert das Bremsmodul nicht es bremst nur, das kann nichts konstant halten... :)
Bei Erreichen der oberen Spannungsgrenze oder wenn die 110 Volt zu lange leicht überschritten wurden (dann thermisch) wird
das Bremsmodul ausgelöst. Es werden zunächst Heißleiter zwischen die Phasen gelegt die den Generator zunächst leicht
und dann immer stärker abbremsen. Wenn die Generatorspannung unter 9V absinkt schaltet ein Relais die Phasen direkt kurz.
Danach dreht ein zur Bremse passender Auftriebsläufer kaum noch.
Ein sich gegen die Bremsung stemmender Widerstandsläufer könnte (je nach dem wie gut ihn der Generator zu bremsen vermag) dennoch einige
Leistung erzeugen was den Generator evtl. warm/heiss werden lässt. Das muss man wohl austesten.

Nach einigen Sekunden, je nach dem wie lange die 110 Volt vor dem Auslösen überschritten wurden, gibt die Bremse den
Rotor wieder frei und das Spiel beginnt von neuen.

Grüsse

Bernd
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon andreas » Mi 1. Feb 2012, 18:02

Hallo Richard,

Also bei 3m/s komme ich bei 0,6qm planer Fläche (cw-Wert etwa 1,2) , 3m/s Windgeschwindigkeit auf eine Kraft von 4 N.
Das ergibt bei einem Hebelarm von 0,3 m ein Drehmoment von 1,3 Nm.
Ich hab Mal was gelesen von einem Haltemoment der Radnabenmotoren von etwa 0,4Nm. Dann müsste er eigentlich andrehen.


hast Du bei dieser Drehmoment-Berechnung das Getriebe mit einkalkuliert?

MfG. Andreas
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon Bernd » Mi 1. Feb 2012, 18:32

Meine effektive Fläche des Windrades wird 0,6 qm betragen.

Das ist verwirrend. Als effektive Fläche bezeichnet man beim Vertikalwindrad Höhe mal Breite des Rotors.
Der ergibt dann den Flächeninhalt zum Wind. Du meintest vermutlich die Grösse eines Flügels ?

Grüsse

Bernd
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon Ekofun » Mi 1. Feb 2012, 23:03

Hallo,

ich habe verstanden das D soll 0,6 m sein,Höhe wurde nicht gennant.

Grüße

Ekofun
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon MaRiJonas » Do 2. Feb 2012, 06:16

Hallo,

das ist beim Alapeller nicht so einfach bzw. eindeutig mit den Flächen.

Mir schwebten z.B. 4 Platten à 30cm Breite und einem Meter Höhe vor, die auf einem Kreis von 60cm Durchmesser rotieren.

Dann wäre die effektive Fläche Höhe x Breite des Windrades = 0,6 qm.

Der Faktor, mit denen die vier Platten im Stillstand, egal in welcher Stellung dem Wind ihre Front zudrehen liegt zwischen 2,16 und 2,6. Wobei bei 2,6 die Platten zum Teil gegenseitig im Windschatten stehen.

Deswegen habe ich vereinfacht Faktor 2 angenommen und erhalte wieder 0,6 qm, die dem Wind Widerstand liefern.

Wenn dabei die eine Platte fast immer um ihre halbe breite herausragt, gehört die dann mit zur "effektiven" Fläche des Windrades? Dann wären es sogar 0,75 qm, oder mein Wirkungsgrad wird um 20% seines Wertes besser !!! Das ist gut ;) .

Um allerdings zu dem Windmaster 500 eine passende Windradgröße auszuwählen, ist wohl etwa eine Fläche von 1,2 bis 1,5 qm sinnvoll, wie es auch beim Black 300 umgesetzt wurde.

Da muss ich wohl noch etwas umdimensionieren, vielleicht 1m Durchmesser und 1,40 m hoch.

Auf jeden Fall bastel ich jetzt erst Mal ein Funktionsmodell aus meinem TRIX-Metallbaukasten, den ich noch aus meiner Kindheit habe.
Dann erkennt man evtl. schon die Tücken und Schwierigkeiten und kann diese dann bei der Herstellung vom großen Alapeller berücksichtigen.

Gruß

Richard
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Re: So wird/soll mein Windrad werden, ein Alapeller also!

Beitragvon Arowana » Fr 3. Feb 2012, 01:34

Hallo Richard,

Dein Projekt hört sich sehr interessant an und ich freue mich schon darauf mal ein Bild oder eine Skizze zusehen da ich mir noch nicht vorstellen kann wie der Alapeller denn aussieht!? :D
Aber das werde ich ja bald sehen.

Gruß

Michael
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