Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon Bernd » So 27. Mai 2012, 07:55

Hallo Leute,

Durch Zufall entdeckte ich eine Dokumentation über die sehr problematische Aufstellung und Betrieb
eines Modells der Firma Ropatec. Am Ende hat man aufgegeben. Die Probleme waren wohl nicht
in den Griff zu bekommen.

Hier ein Foto von einem geplatzten Flügel.
Ich staune über den auf mich sehr simpel wirkenden Flügelaufbau.
Das sieht für mich nach simplen Styropor und Bauschaum, mit einer Alu Beplankung aus.

http://edernish.com/uploads/pics/Fluegel_01.jpg

Hier noch ein weiteres Bild: http://edernish.com/uploads/pics/IMG_2275_01.jpg
In einem Sturm hat sich der Flügel total verformt. Das Material folgte den Fliehkräften und strebte nach Außen.
Der gesamte Flügelaufbau scheint ausschliesslich durch Schaum-Klebekräfte zusammen zu halten.
Schon erstaunlich.


Die gesamte, sehr interessante Doku gibt es hier :
http://edernish.com/index.php?id=995&L=1
Edit : (Link fuktioniert nicht mehr)

Grüsse

Bernd
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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon seb » So 27. Mai 2012, 09:06

Boah, da bekommt man ja es mit der Angst zu tun. Das sind aber in den Videos auch Windstärken....
Da entwickelt so ein H-Rotor ein gewaltiges Eigenleben.

Sebastian
Viele Grüße

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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon Tank » So 27. Mai 2012, 09:58

WOW! :shock: :shock: :?

Schade. So ein schönes Gebilde.
Das mit den Flügelflächen ließe sich ja relativ schnell beheben, bzw. einfach stärkere bauen.
Das mit dem Mast ist schon ein dickes Ding. Abgeschert!
Hat sich da wohl der Statiker vertan?

Vom Design gefällt mir eigentlich diese Rotorform am besten.
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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon seb » So 27. Mai 2012, 14:32

Ich halte eine so hohe Mittelsäule, die sich mitdreht, für recht "gefährlich". Wenn hier eine Unwucht auftritt kann sich diese
sehr verstärken. Eine kürzere Mittelsäule ist da unkomplizierter, denke ich.

Sebastian
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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon Lucky » Mo 4. Jun 2012, 09:30

servus,

toller Beitrag... nach sowas hatte ich gesucht =)

Bin gerade selber an einer Konstruktion eines dreiflügeligen H-Rotors, und möchte natürlich potentiellen Fehlerquellen vermeiden. Deshalb mal ne Frage in die Runde.

Wieso meint ihr wirklich das die Flügel schlecht konstruiert sind? Für mich sah es auf dem Video so aus als hätte das versagen der Bremse zu dem Schaden geführt!
Und wieso ist ne mitdrehende Mittelsäule schlecht, wie könnte man es sonst konstruieren.

Gruß Luke
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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon Ekofun » Mo 4. Jun 2012, 10:57

Hallo zusammen,

Video 1:

meiner Meinung nach zur Schaden sind 3 Sachen geführt: erstens Unwucht,Bremsversagen und Rotorwelle zu schwach. Bei Windräder ist Unwucht größte Feind,damit kommt es zu starken Biegungen(Schwankungen man sieht es,Welle schwänkt hin und her) die dann zu Brüchen und Rißen führen.Welle ist Hauptragende Teil.

Video 2: Brummen kommt eindeutig vom Generator und wird vom Mast verstärkt(eine Art Resonanzkasten).

Video 4: Denke man sollte Rotor montieren bei schwache Wind,das war zimlich gefärlich für Leute da oben.

Denke das ganze ist an zu schwache Konstruktion gescheitert.

Grüße

Ekofun
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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon Constant » Mo 4. Jun 2012, 11:31

Hallo
Schaum in Flügeln und anderen Schwerkraft (mögliche Unwucht) belastete Teilen ist IMMER eine schlechte Lösung. Auch geschlossenporiger Schaum gast noch aus und füllt sich auf Dauer mit (feuchter) Luft. Auf jeden Fall verändert sich das Gewicht mit der Zeit. Weil der Schaum nie gleichdick (gleichviel) eingetragen werden kann, muss (irgendwo) ein Ausgleichgewicht rein. Wenn dieses Ausgleichgewicht NUR in den Schaum reingedrückt wird (leider viel zu oft) ist die Unwucht vorprogrammiert, weil dieses Ausgleichgewicht seinen Platz verändern wird.
Das Gewicht des Gases und der Luft sowieso. Bedenke 1m3 Luft wiegt 1,36 kg . Zu Anfang steht das Gas noch unter geringem Druck, später ist es drucklos und wiegt weniger.

Gruss
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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon Bernd » Mo 4. Jun 2012, 11:36

Schlecht aufgebaut ist vielleicht nicht die richtige Formulierung, aber zumindest sind die Flügel sehr simpel aufgebaut und offensichtlich
ist für diesen Aufbau statisch ab einer bestimmten Drehzahl schluss.
Das die Flügel nur simpel mit Schaum zuusammen geklebt sind und aussen einfach mit Blech beplankt sind, so sieht es für mich zumindest aus, hat mich doch erstaunt.
So einen Aufbau würde ich eher bei Heimwerkern vermuten.
Man fragt sich dann durch was der hohe Preis gerechtfertigt ist wenn zumindest die Flügel so simpel aufgebaut sind.

Das die Achse im Video hin und her schwinkt ist glaube ich der Unwucht zuzuschreiben und nicht einer zu dünnen Achse. Es bewegt sich ja der ganze Turm. Die Unwucht scheint durch die Verformung der Flügel entstanden zu sein.

Grüsse

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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon Ekofun » Mo 4. Jun 2012, 11:55

Hallo Bernd,

hmm,es gibt solche und solche Heimwerker,ich persönlich baue nur solche Windräder die ich machen kann,also Horisontale und Savonius,andere kann ich nicht bauen,bin nicht sicher.Aber Statik ist warscheinlich noch größer als es sein sollte also neige zu Übertreibung.

Grüße

Ekofun
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Re: Innerer Aufbau eines Flügels der Firma Ropatec

Beitragvon Lucky » Mo 4. Jun 2012, 14:15

Also den Ansatz von Constant find ich schon mal nich schlecht...
.. denn das das eine rotierende Unwucht eine Anregung verursacht ist klar.
Also lieber nen Aufbau ohne Ausschäumung der Hohlräume...auch wenn ich jetzt nicht die Massenunterschiede kenne

Aber viel wichtiger finde ich die Anbindung an den Trum...
ich finde in dem Video/Bildern leider keinen Ansatz wie die Krafteinleitung gelöst ist.
Oder anders gesagt wie ist der Flügel mit dem Tragarmen verbunden? Kennt jemand ne gute Lösung
oder hat sogar schon Erfahrung mit einem Eigenbau...dachte an gfk oder cfk flügel...

Gruß Luke
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